Coburg: SPD erreicht in Stimmkreis zweitbestes Bayern-Ergebnis - "kleiner Lichtblick"
Autor: Lena Büttner, Agentur dpa
Coburg, Montag, 09. Oktober 2023
Die SPD muss bei der diesjährigen Landtagswahl eine ernüchternde Wahlschlappe verkraften. Im Stimmkreis Coburg kann die Partei jedoch zumindest einen kleinen Erfolg verzeichnen.
Bei der diesjährigen Landtagswahl in Bayern erreicht die SPD nach vorläufigem Ergebnis nur 8,4 Prozent - das schlechteste Ergebnis bei einer Bayern-Wahl in ihrer Geschichte. Doch der Coburger Direktkandidat Stefan Sauerteig freut sich über ein "tolles persönliches Ergebnis" in den sozialen Medien.
Denn in Coburg hat er das beste oberfränkische und zweitbeste bayerische Ergebnis unter den bayerischen SPD-Kandidaten erzielt.
Zweitbestes Wahlergebnis in Coburg - SPD-Direktkandidat Stefan Sauerteig äußert sich
In Coburg erreicht die SPD nach aktuellem Stand 13,3 Prozent der Gesamtstimmen. Besser schneidet die Partei nur in Nürnberg-Nord ab (13,5 Prozent). Auch bei den SPD-Erststimmen belegt Coburg mit 14,6 Prozent den bayernweit zweiten Platz. Sauerteig kann 10.226 Erststimmen aus Stadt und Landkreis Coburg verzeichnen. Nur in Schweinfurt vergaben mehr Menschen ihre Erststimme an die SPD (15,8 Prozent).
"Es ehrt mich, dass ich mit 14,6 Prozent der Erststimmen das beste oberfränkische und wohl zweitbeste bayerische Ergebnis unter den SPD-Kandidaten erzielt habe", freut sich Sauerteig in den sozialen Medien. "Ein kleiner Lichtblick an diesem für die Sozialdemokratie ernüchternden - ja sogar existenziell bedrohenden - Tag", resümiert Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig ebenfalls in den sozialen Medien.
Gleichwohl gibt Sauerteig zu: "Ich mache keine Mördergrube aus meinem Herzen: Das gestrige Ergebnis der Bayern SPD ist eine herbe Enttäuschung und muss diesmal auf allen Ebenen wirklich gründlichst analysiert werden." Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2018 erreichte die SPD noch 18,8 Prozent der Gesamtstimmen sowie 22,3 Prozent der Erststimmen.
Nach Landtagswahl 2023: Forderungen nach personellem Neuanfang im SPD-Landesverband
Sauerteig verpasst damit freilich das Direktmandat, dieses sichert sich mit großem Abstand Martin Mittag (CSU). Doch das Coburger Ergebnis könne trotz allem noch den Einzug in den Landtag bedeuten, es bleibe abzuwarten, wie sich die Zweitstimmen verteilen, heißt es vonseiten des SPD-Politikers.
Das schlechteste Wahlergebnis fährt die SPD mit 3,8 Prozent in Regen, Freyung-Grafenau ein. Nach dem ernüchternden Wahlergebnis in Bayern werden die Forderungen nach einem personellen Neuanfang im SPD-Landesverband lauter, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.