Coburg rätselt: Wer färbte die Brunnen?

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Am Bahnhofsvorplatz sprudelte es am Samstagvormittag plötzlich grün. Auch das Wasser im rechten Rathausbrunnen schimmerte laut Augenzeugen grün. Am Montag war das Wasser immer noch verfärbt, und der Brunnen stand still. Foto: Jochen Berger
Am Bahnhofsvorplatz sprudelte es am Samstagvormittag plötzlich grün. Auch das Wasser im rechten Rathausbrunnen schimmerte laut Augenzeugen grün. Am Montag war das Wasser immer noch verfärbt, und der Brunnen stand still. Foto: Jochen Berger
Giftgrün schimmerte das Wasser in einem der Marktbrunnen. Foto: Berthold Lendner
Giftgrün schimmerte das Wasser in einem der Marktbrunnen. Foto: Berthold Lendner
 

Eine seltsame Welle hat Coburg erreicht: Unbekannte färben das Wasser in öffentlichen Brunnen. Betroffen war auch ein Trinkwasserbrunnen am Markplatz. Klar scheint nur: Handballfans der Rimparer "Wölfe" waren es nicht.

Der Brunnen vor der HUK-Coburg-Zentrale am Bahnhofsplatz und der Marktbrunnen vor der Sparkasse leuchteten am Samstagvormittag plötzlich grün. Warum? Darüber rätselte nicht nur die Fangemeinde des Tageblatts auf Facebook, darüber rätselt auch Berthold Lendner, zuständig fürs Wasser bei den SÜC.

Der Brunnen am Markt wird nämlich von den SÜC betreut, weil dort Trinkwasser aus dem Hahn fließt. Aber Trinkwasser, das sich mit einer giftgrünen Plörre mischt? "Das sah ziemlich unappetitlich aus", sagt Lendner. So konnte es nicht bleiben, und den Passanten gefiel es auch nicht, wie er sagt. Deshalb ließ Lendner noch am Samstag den Brunnen reinigen und neu befüllen.

Immerhin sind die Coburger Brunnen nicht die einzigen, die plötzlich grünes Wasser speien.
Auch aus anderen Städten wie München, Aachen, Dresden, Würzburg und Hannover wurden solche Verunreinigungen schon gemeldet. In einigen Fällen konnte Uranin als Ursache festgestellt werden - Uranin wird genutzt, um Grundwasserströme oder Kanalverbindungen sichtbar zu machen und gilt als ungefährlich. Auch Lendner fühlte sich angesichts der grünen Farbe an die Spezialpulver erinnert, die eingesetzt werden, um zu untersuchen, welchen Weg das Wasser nimmt.

Die Vermutung, die grüne Farbe im Coburger Herzen habe etwas mit dem Franken-Derby im Handball zu tun, zerstreute Polizeipressesprecher Markus Reißenberger. Die Fans der DJK Rimpar seien erst am Samstagabend mit zwei Bussen und Privatfahrzeugen direkt zur HUK-Coburg-Arena auf der Lauterer Höhe gekommen, betonte er. "Die Polizei kann da keinen Zusammenhang herstellen." Zumindest in der Diskussion auf der Tageblatt-Facebook-Seite war diese Frage aufgekommen. Denn die Farbe der Rimpaer "Wölfe" ist grün.

Vielleicht ein Studentenstreich? Oder "Coburg ist bunt?" Auszuschließen ist nichts. Dass der oder die Täter ermittelt werden, ist wenig wahrscheinlich. In den anderen Städte gelang das auch nicht. sb