Großeinsatz und eine stundenlange Sperrung des Marktplatzes: Polizei und Feuerwehr waren am Samstag in Coburg im Großeinsatz. Nun ermittelt die Polizei gegen einen Mann, der für die Behörden kein Unbekannter ist.
Stundenlang hatte das Leben auf dem Marktplatz in Coburg stillgestanden. Eine verdächtige Mülltüte samt Zettel hing am Rathaus und sorgte für Beunruhigung.
Schließlich konnte die Polizei Entwarnung geben. Wer mutmaßlich hinter der Aktion steckt, ist bereits bekannt.
Marktplatz über 6 Stunden gesperrt - was war passiert?
Morgens gegen 8 Uhr fand eine Mitarbeiterin des Rathauses einen schwarzen Müllsack mit der Aufschrift „Achtung“ an der Tür des Coburger Rathauses. Auf den ersten Blick erkannte die Frau mehrere Behälter mit Flüssigkeiten sowie Kabel in der Tüte. Daraufhin verständigte sie die integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Die Feuerwehr untersuchte den Gegenstand und konnte eine Gefährdung nicht komplett ausschließen. Daher musste die technische Sondergruppe des bayerischen Landeskriminalamts anrücken, die dann schließlich gegen 14.35 Uhr Entwarnung geben konnte. Es handelte sich um keinen Gegenstand, von dem eine konkrete Gefahr ausging. Tüte und Inhalt wurden als Beweismittel sichergestellt.
Die Sperrung des Coburger Marktplatzes konnte daraufhin laut Polizei zeitnah aufgehoben werden.
Wer steckt hinter der Aktion?
Im Zuge der Ermittlungen der Coburger Polizei stellte sich heraus, dass ein bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretener 54-Jähriger die Tüte samt Inhalt an der Eingangstür des Coburger Rathauses anbrachte. Die Coburger Polizei ermittelt wegen eines Vergehens der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.
Der Mann, der bereits mehrfach aufgefallen ist, hatte sich unterdessen bereits am Samstag der Polizei gestellt. Hintergrund der Aktion am Samstag ist bislang nicht bekannt. Der psychisch auffällige Mann hat aber bereits in den Wochen zuvor seinen Frust über Institutionen durch Verunreinigungen und Schmierereien zum Ausdruck gebracht, darunter das Justizgebäude oder die Gebäude von Coburger Tageblatt und Neuer Presse.