Mit einer öffentlichen Aktion haben Kinder und Erzieherinnen den Weltkindertag genutzt, um auf dem Coburger Marktplatz auf Kinderrechte aufmerksam zu machen.
"Wenn einer sagt: 'Ich mag dich du; ich find dich ehrlich gut', da krieg ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut", schallt es über den Coburger Markplatz. Die Kinder und Erzieherinnen der Kindertagesstätten, die zum "Netzwerk Evangelischer Kindertagesstätten in Coburg" gehören, singen lautstark, die umstehenden Passanten klatschen begeistert mit.
Intensiv haben sich die acht Kindertagesstätten mit dem Thema Kinderrechte auseinandergesetzt. Herausgekommen sind von den Kindern gestaltete Sprossen, die zu einer "Leiter der Kinderrechte" zusammengesetzt werden. Es kamen jedoch nicht nur die Kleinen zu Wort.
Erwachsene heben wichtige Rechte hervor
Kinderbeauftragter und Radio Eins-Moderator Thomas Apfel stellte den Erwachsenen die Frage, welches Kinderrecht sie für besonders wichtig halten und warum. Dekan Andreas Kleefeld sprach davon, dass Kinder oft übersehen werden. Besonders wichtig sei ihm der Schutz vor Gewalt.
"Kinder müssen behütet werden", forderte Kleefeld. Zugleich räumte der Dekan ein, dass die Kirche in der Vergangenheit eine große Schuld trage. "Alle Konfessionen sind gleichermaßen Schuld", machte Kleefeld dabei keine Ausnahme.
Erwachsene als Vorbilder
In die Gleiche Kerbe schlug auch Diakon Markus Christ, der ebenfalls den Schutz vor Gewalt an Kindern als wichtig hervorhob. "Ein friedliches Miteinander ist nicht selbstverständlich", betonte Christ. "Da müssen die Erwachsenen Vorbilder sein."
Für Jugendamtsleiter Reinhold Ehl stehe besonders das Recht auf Familie im Fokus. In seiner alltäglichen Arbeit kümmert sich das Jugendamt darum, dass es den Kindern besser gehe, wie Ehl betonte. Bettina Dörfling vom Kinderschutzbund Coburg forderte, dass Kinderrechte ins Grundgesetz gehören und hat besonders das Thema Bildung auf dem Herzen liegen. "Da herrscht noch große Ungerechtigkeit", betonte Dörfling.
Die Sturzfluten vom Juni 2013 in Coburg sind unvergessen