Coburg freut sich auf internationale Glaskünstler

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Sven Hauschke, Leiter des Glasmuseums Rosenau, im Gespräch mit Jury-Kollegin Jutta-Annette Page über Werke, die zum 4. Coburger Glaspreis eingereicht wurden. Foto: Jochen Berger
Sven Hauschke, Leiter des Glasmuseums Rosenau, im Gespräch mit Jury-Kollegin Jutta-Annette Page über Werke, die zum 4. Coburger Glaspreis eingereicht wurden. Foto: Jochen Berger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wie sehen sie aus - die neuen Tendenzen der künstlerischen Glasszene? Insgesamt 150 Künstler wetteifern mit 170 Arbeiten um den 4. Coburger Glaspreis. Eine international besetzte Jury entscheidet über die Vergabe der Preise, die Mitte April 2014 in Coburg verliehen werden.

"Das Glas ist endgültig aus der Nische herausgetreten", freut sich Sven Hauschke. Der Leiter des Glasmuseums Rosenau ist Mitglied der international besetzten Jury beim 4. Coburger Glaspreis. Lange Zeit wurde beim Thema Glas über die Frage Kunst oder Kunsthandwerk diskutiert. "Jetzt ist das Glas ein ganz normales Material", freut sich Hauschke. Das macht auch die Auswahl der 170 Arbeiten von 150 Künstlern deutlich, die bei der Ausstellung vom 13. April bis 14. September auf der Veste und im Glasmuseum zu sehen sein werden.


Glas und Video


Viel ist passiert seit dem letzten Coburger Glaspreis 2006. In den ausgewählten Arbeiten spiegeln sich die Entwicklungen der internationalen Glasszene. Unverkennbar: die Tendenz zum munteren Materialmix wie zur Mischung unterschiedlicher Medien.
Glas und Video ist inzwischen ebenso ein Thema wie die Einladung ans Publikum, sich interaktiv mit einzelnen Objekten zu beschäftigen. Dazu gehören zum Beispiel seltsam anmutende Brillen, die im ersten Moment an Taucherbrillen denken lassen, in Wahrheit aber ein ironisches Spiel mit der Wahrnehmung treiben. Wer eine dieser Brillen aufsetzt blickt unvermutet in seine eigenen Augen, weil sich innen Spiegel befinden.

Tendenz zu Witz und Ironie

"Die Vielfalt ist das Spannende", sagt Hauschke. Als Mitglied der siebenköpfigen Jury hat Hauschke zwei Tage Zeit, aus dieser Fülle endgültig die Preisträger auszuwählen. Dazu haben die Kunstsammlungen wie schon beim 3. Coburger Glaspreis eine Dependance in einer Halle im Werk 2 von Kapp in Cortendorf bezogen.


Entscheidung wird Mitte April verkündet


In einem ersten Durchlauf hatte die gleiche Jury 1150 eingereichte Arbeiten von mehr als 550 Künstlern per Foto gesichtet. Jetzt geht es darum, sich unter den 170 Objekten für die Preisträger zu entscheiden. Keine leichte Aufgabe, auch wenn Hauschke persönlich durchaus schon einen erweiterten Favoritenkreis ausgewählt hat. "Wir haben eine große Verantwortung", sagt Hauschke mit Blick auf die Künstler. Die Jury-Mitglieder tauschen ihre Eindrücke aus, sprechen miteinander, vergleichen und haben dann eine Nacht Zeit, die Eindrücke "sacken zu lassen", sagt Hauschke. Am Samstag wird im zweiten Durchlauf endgültig gewertet. Veröffentlicht werden die Namen freilich erst im April - einen Tag vor Eröffnung der Ausstellung.


Noch kein klarer Favorit


Bei den vorläufig ausgewählten Arbeiten freut sich Klaus Weschenfelder als Direktor der veranstaltenden Kunstsammlungen über eine Tendenz zu Witz und Ironie. Zugleich aber seien perfekt gearbeitete Werke aus den klassischen Glasländern noch immer hoch im Kurs. Wes chenfelder rechnet mit einem guten Dutzend Arbeiten, die schließlich in die engere Auswahl kommen könnten.

Einen klaren Favoriten wie 2006 Josepha Gasch-Muche gebe es beim 4. Coburger Glaspreis jedenfalls noch nicht.


Fakten rund um den 4. Coburger Glaspreis

Bewerber Rund 550 Künstler aus 29 Nationen haben sich für den vierten Coburger Glaspreis beworben. In der ersten Runde wurden von der Jury rund 2500 Fotos von rund 1150 eingereichten Arbeitengesichtet.

Preise 1. Preis: 15 000 Euro (gestiftet von Michael Stoschek); 2. Preis: 10.000 Euro; 3. Preis: 5000 Euro; Sonderpreise: Alexander Tutsek-Preis für Senior Artists (4000 Euro); Sonderpreis der Alexander Tutsek-Stiftung (2000 Euro); Sonderpreis (2000 Euro);Otto Waldrich-Preis für junge Künstler bis 35 Jahre 2000 Euro), Dan Klein Memorial Prize (2000 Euro), Publikumspreis der Kunstsammlungen (2000 Euro).

Die Ausstellung wird vom 13. April bis 14. September 2014 in den Kunstsammlungen und im Glasmuseum Rosenau gezeigt (Preisverleihung: 12. April 2014).

Jury Sven Hauschke (Kunstsammlungen der Veste Coburg), Milan Hlaveš (Museum of Decorative Art, Prag), Susanne Jøker-Johnsen (Kopenhagen); Peter Layton (London), Jutta-Annette Page (Toledo Museum of Art, Toledo/Ohio), Anne Vanlatum (Musée-Atelier du Verre, Sars-Poteries) und als nicht stimmberechtigtes Mitglied Klaus Weschenfelder (Kunstsammlungen der Veste Coburg)