Coburg: Erklingt im Gottesdienst plötzlich Udo Jürgens?

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Farbenfrohes Gotteshaus: Anfang der 1960er Jahre erhielt die Salvatorkirche ein Glasmosaik des Coburger Bildhauers Köhler. Foto: Jochen Berger
Farbenfrohes Gotteshaus: Anfang der 1960er Jahre erhielt die  Salvatorkirche ein Glasmosaik des Coburger Bildhauers Köhler. Foto: Jochen Berger
Die evangelische Salvatorkirche wurde 1660 bis 1662 erbaut. Seitdem diente sehr häufig auch als Interims-Gotteshaus, wenn die benachbarte Stadtkirche St. Moriz mal wieder saniert wurde.Salvatorkirche Coburg, Jochen Berger
Die evangelische Salvatorkirche wurde 1660 bis 1662 erbaut. Seitdem diente sehr häufig auch als Interims-Gotteshaus, wenn die benachbarte Stadtkirche St. Moriz mal wieder saniert wurde.Salvatorkirche Coburg, Jochen Berger
 

Die Gemeinde St. Moriz will die kleine Salvatorkirche verstärkt für Veranstaltungen nutzen. Auftakt ist am Sonntag mit einem speziellen Gottesdienst.

Die Kirchengemeinde St. Moriz geht neue Wege. Außer dem klassischen 10-Uhr-Gottesdienst in der großen Morizkirche wird es am kommenden Sonntag, 17. März, auch einen etwas anderen Gottesdienst geben - Beginn unter dem Motto "#unfassbar" ist um 17 Uhr in der kleinen Salvatorkirche. Die Initiatoren wollen allerdings noch nicht zu viel verraten, was die Besucher alles erwartet. Es werden aber wohl auch Schlager erklingen. Und auf einem Plakat ist außer "#unfassbar" zum Beispiel auch "#griechischerwein" zu lesen - nicht auszuschließen also, dass Udo Jürgens eine Rolle zukommt. Im Gespräch mit den Initiatoren - das sind die Kirchenvorsteher Kerstin Zimmer, Katja Heußel, Thomas Radermacher und Bastian Gebel sowie Pfarrerin Silke Kirchberger - geht es aber nicht nur um den etwas anderen Gottesdienst am Sonntag, sondern auch darum, wie die Salvatorkirche künftig genutzt werden soll.

Welche Idee steckt hinter dem Gottesdienst?

Im Namen "#unfassbar" steckt quasi das Programm: Das, was es in dieser Stunde zu erleben gibt, lässt sich schwer in Worte fassen. Nicht selten hat sich das Team in der Vorbereitung gefragt: Darf man so etwas in der Kirche? Wir wollen auch im Vorfeld nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Viele Sinne werden angesprochen und gehaltvolle Schlager haben einen großen Stellenwert. Übrigens sind wir bei dem Wort "Schlager" ziemlich großzügig.

Haben Sie es wohl aufgegeben, dass vor allem junge Menschen überhaupt noch für den klassischen 10-Uhr-Gottesdienst am Sonntag zu begeistern sind?

Junge Leute waren ehrlich gesagt gar nicht die erste Zielgruppe, die wir bei dem "#unfassbar"-Konzept ansprechen wollten. Wir sind auch gar nicht sicher, ob es einem Team im mittleren Alter gelingt, Jugendliche zu begeistern. Aber wir denken, wir haben ein gutes Gefühl dafür, was Menschen in unserer Altersgruppe anspricht.

Der Gottesdienst findet nicht in der großen Morizkirche, sondern in der kleinen Salvatorkirche statt - warum?

Die Salvatorkirche gehört zum Verantwortungsbereich der Gemeinde St. Moriz. Wir sind seit geraumer Zeit damit beschäftigt, für diese anmutige Kirche ein Profil zu finden. Eine mögliche Lösung - und daher haben wir uns bei dieser Veranstaltung klar für die Salvatorkirche entschieden - ist, ihr einen künstlerischen, kulturellen und experimentellen Schwerpunkt zu geben.

Planen Sie künftig noch weitere Veranstaltungen in der Salvatorkirche?

Warum nicht? Die Salvatorkirche liegt wunderbar zentral, sie fasst bis zu 300 Personen und besticht durch die Vielfalt ihrer Stile. Die alte Sandsteinoptik und das einmalige Altarbild aus Mosaik - das reizt geradezu, einer spirituellen Kreativität freien Lauf zu lassen.

#Unfassbar!

Termin Der etwas andere Gottesdienst von St. Moriz mit dem Titel "#unfassbar" beginnt am Sonntag, 17. März, um 17 Uhr in der Salvatorkirche in Coburg. Die Salvatorkirche ist zu Fuß zu erreichen über die Ketschengasse/Obere Salvatorgasse oder über die Casimirstraße/Salvatorfriedhof.