Druckartikel: Coburg: Brose rechnet mit einem Viertel weniger Umsatz - neuer Standort, 2000 Stellen fallen weg

Coburg: Brose rechnet mit einem Viertel weniger Umsatz - neuer Standort, 2000 Stellen fallen weg


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Coburg, Mittwoch, 10. Juni 2020

Die Coronakrise geht an Brose nicht spurlos vorbei. Wie das Coburger Unternehmen am Mittwoch bekannt gab, rechne es mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent für das laufende Geschäftsjahr 2020. Während der Autozulieferer in einen neuen Standort in Serbien investiert, steht der Abbau von 2000 Stellen in Deutschland fest.
Der Automobilzulieferer Brose in Bamberg: Das Unternehmen aus Coburg hat drei Standorte in Franken. Und aktuell mit einem Umsatzdefizit zu kämpfen. Foto: Ronald Rinklef


Autozulieferer rechnet mit Umsatzeinbruch: Brose rechnet für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent. Gerade die Produktionsbranche ist von den Folgen der Pandemie betroffen, weshalb die  fränkische Wirtschaft daher besonders stark unter der Corona-Krise leidet.

Die Erlöse werden nach Berechnungen des der Coburger Automobilzulieferer auf 4,4 Milliarden Euro zurückgehen, teilte das Unternehmen am Mittwoch (10. Juni 2020)  in Coburg mit. Vorangegangen war eine Versammlung von Gesellschaftern und Beiräten in Bamberg. 

Brose: Autoproduktion erst in zwei bis drei Jahren wieder beim Volumen von 2019

«Brose geht davon aus, dass die weltweite Automobilproduktion erst in zwei bis drei Jahren wieder das Volumen von 2019 erreicht, und erwartet entsprechende Auswirkungen auf die Geschäftszahlen», heißt es in der Mitteilung.

Video:




Die Produktionsunterbrechungen der Automobilhersteller hätten auch bei Brose zu einem erheblichen Auftragseinbruch geführt. In Europa herrsche große Kaufzurückhaltung bei Neuwagen, und in Nordamerika gebe es schwankende Abrufzahlen. In China stelle das Unternehmen nach dem Wiederanlauf dagegen eine schnelle Erholung des Marktes fest.

Als kurzfristige Reaktion auf den eingebrochenen Markt nutzt der Automobilzulieferer derzeit unter anderem Kurzarbeit oder Betriebsurlaub auf allen Ebenen, heißt es in der Pressemitteilung. Brose will nun sein Erneuerungsprogramm Future Brose, mit dem das Unternehmen auf die strukturellen Probleme der Automobilbranche reagiert, schneller als zunächst geplant umsetzen. Dafür investiert Brose in den Aufbau eines neuen Standortes für den Geschäftsbereich Antriebe in Serbien sowie in Elektronik- und Softwarelösungen. 

Dazu gehöre aber auch der Abbau von Arbeitsplätzen. Das Unternehmen hatte bereits im Herbst - lange vor Ausbruch der Corona-Pandemie - bekannt gegeben, bis zum Jahr 2022 rund 2000 der 9000 Stellen in Deutschland abbauen zu wollen. Betroffen sind vor allem die Standorte Bamberg, Coburg, Würzburg und Hallstadt. Weltweit beschäftigt das Coburger Familienunternehmen derzeit rund 26.000 Mitarbeiter.