Der Autozulieferer Brose hat einen Sparkurs und einen damit verbundenen Stellenabbau verkündet. Allein an den drei Standorten in Franken beschäftigt das Unternehmen aktuell insgesamt rund 6600 Mitarbeiter. Fallen hier bald Jobs weg?
Der Chef des Coburger Autozulieferers Brose, Philipp Schramm, hat Einsparungen und einen damit verbundenen Personalabbau angekündigt. "Die Personalkosten müssen um 10 Prozent und unsere Investitionen um 20 Prozent reduziert werden, um entsprechenden finanziellen Spielraum bekommen", sagte Schramm dem Handelsblatt am Montag (15. Januar 2024).
Konkrete Zahlen hinsichtlich der Arbeitsplätze nannte er in diesem Zuge nicht: "Wir schauen uns alles ganz genau an, auch die Werkstrukturen, bevor wir entscheiden. Es geht nicht nur um Deutschland, sondern um die Hochlohnstandorte weltweit, beispielsweise auch in den USA und Shanghai in China". Nach Angaben des Unternehmens beschäftigt Brose allein an seinen drei Standorten in Franken insgesamt rund 6600 Mitarbeiter. inFranken.de hakte deshalb nach und wollte wissen, ob auch die fränkischen Standorte in Coburg, Bamberg und Würzburg vom geplanten Stellenabbau betroffen sind.
Update vom 17.01.2024: Brose kündigt Stellenabbau an - Unternehmens-Sprecher erklärt "notwendige Einsparung"
"Die Maßnahmen zum Erreichen der notwendigen Einsparung bei Personalkosten werden derzeit erarbeitet, daher können wir noch keine Aussagen zu einzelnen Standorten treffen", teilt ein Sprecher von Brose am Mittwoch (17. Januar 2024) auf Nachfrage von inFranken.de mit. Das Gleiche gelte demnach auch für Investitionen. "Der teilweise Stopp der Baumaßnahmen in Coburg Ende vergangenen Jahres" könne jedoch "bereits vor diesem Hintergrund gesehen werden". Die sich im Bau befindlichen Gebäude am Berliner Ring in Bamberg sollen demnach aber fertiggestellt werden.
"Die Notwendigkeit zur Verbesserung unserer Kostenstrukturen betrifft alle Unternehmensbereiche, Produktfelder und Regionen", heißt es vonseiten des Unternehmens. Das, so der Sprecher, liege unter anderem "am jahrelangen Aufbau von Kapazitäten, die nun aufgrund der stagnierenden Automobilproduktion nicht ausgelastet werden können". Erst kürzlich hatte Brose ein neues Werk in China eröffnet. Dort allerdings falle "die wirtschaftliche Erholung bislang schwächer ausfällt als erwartet". Dennoch bleibe das Land für den Autozulieferer ein wichtiger Wachstumsmarkt, betonte der Sprecher. .
Potenzial für neue Produkte sehe das Familienunternehmen derweil insbesondere bei seiner "Kernkompetenz, der Verbindung von Mechanik und Elektronik". Hier wolle man "durch technische Änderungen oder neue Anwendungen Innovationen für die Kunden entwickeln".
Erstmeldung vom 16.01.2024: "Nicht dort, wo wir sein wollen": Brose kündigt Stellenabbau an - trotz Umsatzsteigerung
Im Rahmen der Personalkosteneinsparungen sei auch ein Stellenabbau vorgesehen, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Die genauen Maßnahmen würden derzeit erarbeitet. Schramm sagte weiter: "Wir haben 2023 den Umsatz von 7,5 auf rund 8 Milliarden Euro gesteigert und machen auch unter dem Strich Gewinn. Aber wir sind nicht dort, wo wir sein wollen."
Wegen der schwachen Konjunktur und der stagnierenden Autoproduktion nehme der Druck in der gesamten Zulieferbranche zu, sagte Schramm. In den kommenden Jahren werde die Autoproduktion weiter stagnieren, "und daran müssen wir unsere Kapazitäten anpassen". Details nannte er nicht.
Wenn ich zurückblicke, als Broserentner, ist es immer noch wie vor 30Jahren. Wir müssen den Gewinn steigern um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Die kleinen Mitarbeiter werden gegeneinander ausgespielt, damit die Manager gut dastehen und Kassieren. Ich habe gerne bei Brose gearbeitet, bis in die 90er, dann wurde es immer schlimmer. Die Vorgesetzten, lassen Ihre Ziele von Ihren untergebenen erarbeiten und wenn Sie es nicht tun, bleibt man auf der Strecke. Man sollte oben anfangen einzusparen Herr Schramm die kleinen MItarbeiter sind die, die den Laden amlaufen halten.
Ich hatte Brose erstmals vor 10 Jahren als Arbeitgeber in Betracht gezogen. Damals wurde meine Bewerbung einfach ignoriert. Seitdem beobachte ich die Firma und führe wo ich kann Gespräche mit Mitarbeitern...und Ehemaligen.
Das aktuelle Problem ist wie so oft hausgemacht.
Seit 10 Jahren werden z.B. bei Kununu die ewig gleichen Dinge kritisiert.
Und seit 10 Jahren antwortet HR mit den ewig gleichen Floskeln.
Verändert hat sich offensichtlich nichts.
Indes, was Brose in eigenen Pressemitteilungen veröffentlicht ist schlicht und einfach nur noch unbegreiflich dumm! Nicht nur, dass man sich die Fachkräfte mit aller Mühe selbst vergrault, solche Meldungen machen die Firma nun wirklich nicht attraktiv!
Brose eine einen viel zu großen Wasserkopf, der zudem viel zu weit vom Tagesgeschäft entfernt ist. Und genau der frisst das Geld und macht die Firma unattraktiv für junge Fachkräfte...
das ist aber nicht nur bei Brose so
Hoffen wir mal, dass der gute Schramm mit gutem Beispiel vorangeht und bereits ab Januar seine Bezüge um mindestens 10% kürzen lässt. In seiner Position kann er ja entsprechende Anweisung an die Personalabteilung geben, damit diese Kürzung sofort umgesetzt wird. Wenn dann auch noch mindestens 10% weniger an den Stosckek fließen ist das schon ein guter Anfang um das Unternehmen dort hin zu bringen wo es hin soll. Und noch etwas bitte ich zu bedenken, beim Stellenabbau nicht nur ans Personal mit unteren und mittleren Einkommen denken, sondern auch in den oberen Etagen massiv auskehren. Ein weiterer Ansatz ist die sofortige Freisetzung aller Berater, dass sind die Leute die dem Unternehmen je Berater in 3 Tagen mehr kosten wie ein Lagerist in Vollzeit im ganzen Monat. Bei der Gelegenheit drängt sich mir noch eine Frage auf, warum braucht zum Beispiel Brose Berater, ist das eigene Führungspersonal nicht in der Lage komplexe Dinge selbst zu beurteilen, umzusetzen oder einzuschätzen? Auf Sachbearbeiterebene würde man bereits bedingt fähige Mitarbeiter freisetzen.