Noch liegt die ehemalige BGS-Kaserne in Coburg im Dornröschenschlaf, doch das kann sich bald ändern: Wie Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU) mitteilt, hat der Bund zugesagt, die ehemalige Kaserne zu sanieren und in den Gebäuden Wohnungen einzurichten.
Noch liegt die ehemalige BGS-Kaserne in Coburg im Dornröschenschlaf, doch das könnte sich bald ändern: Wie der Coburger Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) am Dienstag mitteilte, habe der Bund zugesagt, Geld für die Sanierung der ehemaligen Kaserne bereitzustellen und in den Gebäuden moderne Sozialwohnungen einzurichten. Michelbach hatte darüber kürzlich Gespräche mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jens Spahn, und dem Geschäftsführer der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), Jürgen Gehb, geführt. Mit Gehb hatte er etwa über die mietzinsfreie Überlassung der Kaserne zum Zweck der Flüchtlingsunterbringung verhandelt.
Linderung der Wohnungsnot?
Der Stadt Coburg fehlen bezahlbare Wohnungen - 1500, um genau zu sein. Der Bundestag hat nun weitere 500 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau freigegeben, wovon auch die Stadt Coburg profitieren soll. Laut Michelbach würde der Bund aus jenem Programm die Kosten für die Errichtung moderner Wohnungen in den BGS-Gebäuden komplett übernehmen - unter der Voraussetzung, dass die Sanierung weniger als 75 Prozent eines Neubaus kostet. Die Stadt Coburg müsste in diesem Fall nichts bezahlen. Gleiches gelte im Übrigen für die Gemeinde Dörfles-Esbach, auf deren Gebiet ein Teil der Kaserne liegt.
Er habe sich die Gebäude angesehen und sei der Meinung, dass die Sanierung zu den Konditionen des Bundes zu schaffen sei, betonte Michelbach beim Pressegespräch am Dienstag. Auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), dem Michelbach die Neuigkeiten bereits überbracht hatte, hält das für machbar. Wenn der Bund mit einem solchen Vorschlag komme, "wird sich vorher schon jemand Gedanken gemacht haben", sagte Tessmer gegenüber dem Tageblatt.
Er finde das Angebot selbstverständlich gut, betonte der OB. "Ich gehöre nicht zu den Oberbedenkenträgern und wenn sich solche Chancen bieten, wäre es dumm, sie nicht zu nutzen." Für Einzelheiten sei es aber noch viel zu früh, betonte Tessmer. Über die müsse man sich jetzt erst einmal unterhalten.
Was Tessmer und Michelbach übereinstimmend betonen: Auch wenn die Stadt Coburg derzeit vor der Herausforderung steht, die ihr zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen, seien die neuen Wohnungen nicht allein für asylsuchende Menschen gedacht, sondern generell für all diejenigen, die in Coburg auf günstigen Wohnraum angewiesen sind.
"Wir müssen darauf achten, dass wir hier kein Ghetto, keine Parallelgesellschaften entstehen lassen", sagte Hans Michelbach. Stattdessen sei das Ziel, bei günstigen Mieten eine "gesunde Mischung" aus allen Generationen und Kulturen auf dem ehemaligen BGS-Gelände zu erreichen. Klar ist für ihn aber auch: "Wir müssen mit den Flüchtlingen so schnell wie möglich aus den Schulturnhallen raus." Schließlich bräuchten die Schulen ihre Hallen dringend wieder für ihren Unterricht.
Gespräche nächsten Mittwoch
Konkreter könnte es in Sachen BGS-Gelände schon in der kommenden Woche werden, denn für Mittwoch, 28. Oktober, sind weitere Gespräche mit Bima-Vertretern in Coburg geplant, wie Michelbach ankündigte. Bei dieser Gelegenheit soll auch schon über Vertragsdetails gesprochen werden. Michelbach geht sogar davon aus, dass bestenfalls schon im kommenden Jahr mit dem Umbau begonnen werden kann.
Um die Gebäude in Wohnraum zu verwandeln, müssen sie voraussichtlich entkernt und die Zuschnitte entsprechend neu geplant werden. Rund 20 Millionen Euro stehen laut Michelbach für die gesamte Sanierung zur Verfügung. Damit ließen sich gut 200 Wohnungen in den Gebäuden schaffen.
Die Zukunft des BGS-Geländes war in letzter Zeit vor dem Hintergrund der Flüchtlingsunterbringung wieder häufiger diskutiert worden. Der Stadt Coburg war das Areal in den vergangenen Jahren auch schon zum Kauf angeboten worden, allerdings war es stets beim Angebot geblieben. Michelbach: "Die Stadt hätte finanziell gar nicht die Möglichkeiten, ein so großes Gelände alleine auszubauen."
...die Wohnungen werden für Menschen gebaut!
...war nicht der Boden stellenweise mit Schadstoffen verunreinigt? Warum hat man erst 16 Jahre lang das Gelände bzw. Gebäude verfallen lassen???? Hätte man gleich Saniert wären die Kosten sicherlich nicht so hoch..... oder musste man warten, bis die Schadstoffe aus dem Boden ausgespült sind?
... gutachtergestützt exakt so lange gewartet, bis die Sanierungskosten ÜBER 75% der Kosten für einen Neubau betragen werden. Spart Geld. Braver Hund!
Wohnungen für Deutsche oder für Ausländer/Flüchtlinge?
MfG