Die Ausleihen in der Zweigstelle sind drastisch zurückgegangen. Die Stadtbücherei bräuchte dagegen dringend eine Modernisierung.
Trotz aller Appelle des Bürgervereins, die Außenstelle der Stadtbücherei in Lützelbuch mehr zu nutzen, wurden dort 2015 nur noch ganze acht Bücher ausgeliehen. Die Stadt Coburg zieht nun die Konsequenzen und schließt die Zweigstelle zum 31. März. Die Entscheidung fiel gestern einstimmig - wenn auch schweren Herzens - im Kultur- und Schulsenat.
Nach 371 Ausleihen im Jahr 2002 (Höchststand) gingen die Zahlen kontinuierlich zurück. Zehn Jahre später liehen die Lützelbucher nur noch 61 Medien aus, 2013 waren es 43, 2014 noch 41 und 2015 noch ganze acht Ausleihen, wobei fünf der Medien aus der Hauptstelle in Coburg besorgt werden mussten.
Betreut wurde die Zweigstelle seit über 15 Jahren ehrenamtlich von Reiner Probst.
Lesestoff "frei Haus"
Amtsleiter Klaus Anderlik versicherte auf Nachfrage von Martina Benzel-Weyh (Grüne), dass Probst selbstverständlich auch nach der Schließung im ehrenamtlichen Team der Stadtbücherei mitarbeiten werde. Wie deren Leiterin, Brigitte Maisch, berichtete, hat Probst signalisiert, den Lützelbuchern auf Wunsch auch weiterhin Bücher aus Coburg ins Haus zu liefern.
Mit einem Minus von 3,6 Prozent blieb die Ausleihe in der Stadtbücherei zwar relativ stabil, das täusche aber nicht darüber hinweg, dass die Zahlen seit Jahren rückläufig seien, so Maisch.
Zum einen liege das an der Einführung der Gebühren 2004, zum anderen an der Konkurrenz durch soziale Medien und einem riesigen Angebot an anderen Freizeitaktivitäten.
Die Stadtbücherei müsse sich anstrengen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dazu gehöre eigentlich auch die Modernisierung der in die Jahren gekommenen Einrichtung. Der Durchbruch zwischen der Herrngasse 17 und dem Nachbarhaus werde auch 2016 ein Traum bleiben, wie Maisch bedauerte. Dabei hätte man damit einhergehend gleich die Abteilungen neu ordnen können: Die Kinderabteilung "aus dem Keller" holen und die Jugendabteilung zur Verbindung zwischen Kinder- und Erwachsenenbereich machen.
Maisch: "Wir hoffen jetzt auf kleine Schritte."
Aus den Jahresberichten Puppenmuseum 2015 wurden die Öffnungszeiten von April bis Oktober um täglich eine Stunde verkürzt, um die höheren Personalkosten wegen des Mindestlohns aufzufangen. Obwohl das Museum so 200 Stunden weniger geöffnet war als in den Vorjahren, kamen mehr Besucher: 4728 plus 1148 in der Museumsnacht. Wie Museumsleiterin Christine Spiller berichtete, würde das Museum gern mehr Artikel im Shop anbieten. Doch das scheitere bislang an großen Mindestbestellmengen und folglich fehlendem Lagerraum.
Städtische Sammlungen Bis Mai 2015 wurden in den städtischen Sammlungen 10 742 Objekte aufgenommen und mit einem speziellen Programm erfasst, allerdings ohne digitale Fotos. Das hat nun Jana Burkart übernommen, die die Sammlungen betreut.
Jürgen Heeb (WPC) brachte das auf eine Idee: Warum nicht gleich ein digitales Stadtmuseum anlegen? "Wir haben zwar keinen Raum, aber Speicherplatz." Aus dem Senat kam jedenfalls Beifall für diesen Vorschlag. "Durchaus möglich", fand Jana Burkart. Ihre Fotos seien für diese Art der Präsentation aber nicht professionell genug.