Unfallschwerpunkt B4? So oft kracht es wirklich zwischen Coburg und Rödental

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B4 zwischen Coburg und Rödental
Auf der B4 bei Coburg kracht es oft - doch ist die Strecke ein Unfallschwerpunkt?
B4 zwischen Coburg und Rödental
Merzbach/News5

In den vergangenen Wochen gab es auf der B4 zwischen Rödental und Coburg zwei schwere Unfälle - zwei Tote waren dadurch zu beklagen. Und auch sonst scheint die Polizei auf der Strecke gut zu tun zu haben. Doch kracht es auf der B4 wirklich überdurchschnittlich oft?

Zuerst kam es am 16. März zu einem schweren Unfall auf der B4 nahe Coburg. Ein Auto war bei Rödental in den Gegenverkehr gerast - zwei junge Männer verloren ihr Leben. Kaum eine Woche später dasselbe Bild: Ein Fahrzeug kommt auf die Gegenfahrbahn, bei einem Frontal-Crash werden zwei Menschen schwer verletzt.

Zwei außerordentlich schwere Unfälle innerhalb kürzester Zeit werfen unweigerlich die Frage auf, ob die B4 zwischen Rödental und Coburg eine äußerst gefährliche Strecke ist. Kracht es auf der oberfränkischen Bundesstraße besonders oft und besonders heftig? Die Polizei hat nun für inFranken.de die Unfallzahlen für dieses Jahr ausgewertet. Das Ergebnis: Einigermaßen beruhigend.

Unfallschwerpunkt B4? "Aktuell nicht erkennbar"

"Auf der B4 zwischen der A73 über Rödental bis zur Anschlussstelle Neustadt bei Coburg/Haarbrücken liegen aktuell keine sogenannten Unfallhäufungspunkte oder Unfallhäufungslinien vor", beschwichtigt Polizeisprecherin Julia Küfner. Sie räumt aber ein, dass zwei schwere Unfälle direkt hintereinander einen ganz anderen Anschein erwecken können. Doch die Fakten sprechen laut Küfner eine andere Sprache: "Ein Unfallschwerpunkt im Vergleich mit den Vorjahren ist aktuell nicht erkennbar."

Wie oft mussten Polizei und Rettungskräfte aber auf den gut 7,5 Kilometern Bundesstraße in den vergangenen Monaten und Jahren schon ausrücken? "Im Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 27. März 2023 ereigneten sich auf dem Streckenabschnitt der B4 zwischen der A73 und der Anschlussstelle Haarbrücken insgesamt  55 Verkehrsunfälle mit zwei getöteten und drei schwerverletzten Personen. Darunter waren 18 Wildunfälle und 26 Unfälle mit Blechschaden, bei denen der Verkehrsverstoß unter 55 Euro Verwarngeld blieb", schlüsselt die Polizeisprecherin auf. Die meisten Zusammenstöße ereigneten sich demnach im Bereich der Auffahrten auf die Bundesstraße.

Laut Julia Küfner war es aber nicht immer vergleichsweise ruhig auf der Strecke. "Vor dem Ausbau des Bereichs zwischen Rödental/Mönchröden und Neustadt b. Coburg / Haarbrücken lagen einmal im Bereich der damaligen Einmündung nach Thann und im Bereich der Einfahrt aus Haarbrücken Unfallhäufungen vor", so Küfner. Laut der Polizeisprecherin gibt es aber seit Eröffnung der Ausbaustrecke deutlich weniger Probleme in dem Bereich. Außerdem habe die Polizei Coburg die Geschwindigkeitskontrollen durch mehrere Messstellen an der Strecke intensiviert.