Der Verein Hilfe für das behinderte Kind und das Diakonische Werk wollen ihre Angebote unter einem gemeinsamen Dach bündeln.
Die einen betreuen Kinder und Jugendliche von null bis 18 Jahren, die anderen Erwachsene bis in Alter. So lautete bislang die Arbeitsteilung zwischen dem Verein Hilfe für das behinderte Kind und dem Diakonischen Werk
Coburg. Ab nächstem Jahr wollen die beiden Vereine ihre Einrichtungen unter einer gemeinsamen Muttergesellschaft betreiben: Es soll eine gemeinsame gemeinnützige GmbH (gGmbH) gegründet werden für Verwaltungsaufgaben und Beratungsdienste; die schon bestehenden gGmbHs von Diakonischem Werk und dem Verein werden an diese neue gemeinnützige Holding übertragen.
Für die Mitarbeiter ändere sich dadurch nichts, versichern Ulrich Eberhardt-Schramm, Vorsitzender des Vereins Hilfe für das behinderte Kind, und Franz K. Schön, Geschäftsführer des Diakonischen Werks. Denn schon bisher gehörte der Verein (wie auch die Coburger Diakonie) dem Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern an. Für alle Mitglieder des bayerischen Dachverbands gelten die gleichen Tarif- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen. "Die Mitarbeiter behalten ihren Tarif und ihre Betriebszugehörigkeitszeiten", betonte Eberhardt-Schramm am Donnerstag bei einem Pressegespräch.
Für die Mitarbeiter, die jetzt schon bei einer der gGmbHs von Diakonischem Werk Coburg oder dem Verein Hilfe für das behinderte Kind arbeiten, ändere sich gar nichts, sagten Eberhardt-Schramm und Schön. Lediglich diejenigen, die beim Diakonischen Werk oder dem Verein direkt angestellt sind, werden zur Holding wechseln, die aber in alle bestehenden Verträge eintritt.
Die Immobilien verbleiben bei den jeweiligen Organisationen; der Verein Hilfe für das behinderte Kind will baut gerade ein neues Internat mit 32 Plätzen für seine Schule für Körperbehinderte auf der Bertelsdorfer Höhe. Natürlich versprechen sich das Diakonische Werk Coburg und der Verein Hilfe für das behinderte Kind von ihrer Kooperation Synergie- und Rationalisierungseffekte. Einen Stellenabbau werde es aber nur geben, wenn Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden, versicherten Ulrich Eberhard-Schramm und Franz K. Schön. Entlassen werde infolge der Kooperation niemand. Man werde stattdessen vom beiderseits vorhandenen Know-how profitieren. "Wir haben zum Beispiel keine Bauabteilung", seufzte Karolin Netschiporenko, Geschäftsführerin des Vereins Hilfe für das behinderte Kind. Sie managt nicht nur die Bauprojekte des Vereins, sondern kümmert sich auch um den Gebäudeunterhalt. "Ich bin froh, wenn ich das mal von der Backe hab'!" Beim Diakonischen Werk gibt es eine Abteilung Facility-Management.
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