Die Hochschule und die Wirtschaft machen Coburg zu einer attraktiven Wohnstadt. Die Nachfrage für Eigentumswohnungen in Coburgs Stadtzentrum ist enorm.
Zu den bevorzugten Coburger Wohnlagen zählen die Hanglagen unterhalb der Veste Coburg, die Altstadt, die höher gelegenen Wohngegenden in Cortendorf, Scheuerfeld sowie Beiersdorf. Baugrundstücke und Eigenheime stehen ganz oben auf der Wunschliste der meisten Interessenten. Zu diesem Ergebnis kommt der repräsentative Wohnimmobilien-Marktbericht Oberfranken, den die HypoVereinsbank in Auftrag gegeben hat.
Über Zusammenhänge und Hintergründe informierte am Donnerstag Cornelia Wenzel, Leiterin der Privatkundenfiliale in Coburg.
Die Verwaltungs- und Hochschulstadt Coburg sei das wirtschaftliche Zentrum Nordbayerns. Unternehmen wie HUK-Coburg, Brose und Kaeser bilden die Basis für eine sehr stabile wirtschaftliche Lage, so die Marktanalyse. Die enge Zusammenarbeit der Hochschule mit den Unternehmen macht Coburg für Studenten interessant. Daneben spielen die Attraktivität als Wohnstandort und die guten ökonomischen Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle für den hohen Zuspruch auf dem Coburger Immobilienmarkt.
Best-Ager kehren heim
"Angesichts historisch niedriger Zinsen sehen wir bei Privatkunden eine steigende Nachfrage nach Wohnimmobilien zur Eigennutzung und als Kapitalanlage", sagt Cornelia Wenzel, die auch beobachtet, dass immer mehr Best-Ager nach Coburg zurückkehren. "Viele sind mit Anfang 20 in die Welt gegangen und haben Karriere gemacht. Im Alter kommen sie gerne hierher zurück. Die Lebensqualität ist hoch, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt", stellt die Bankerin fest.
Neuer Bauabschnitt
Während zwischenzeitlich vermehrt auf ältere Eigenheime ausgewichen wurde, sei nun ein neuer Bauabschnitt des Areals "Mittelberg"/Scheuerfeld (50 Parzellen) in die Vermarktung gegangen.
Besonders innenstadtnahes Wohnen sei wieder gefragt. "Die Menschen wollen fußläufig alles erreichen können. Die Häuser, die sie einst für die Familie gebaut haben, sind zu groß geworden, die Wege in die Stadt zu weit", sagt Daniel Schuberth, Immobilienfinanzexperte bei der HypoVereinsbank in Coburg aus seiner Erfahrung.
In mehreren, teils größeren Projekten (Beispiel: Leben am Hofgarten mit rund 100 Wohneinheiten) entstehen neue Eigentumswohnungen. Diese stoßen auf reges Interesse, so dass die Preise weiter anziehen. Neue Eigentumswohnungen, die sich in guter Wohnlage befinden, liegen bei einem Quadratmeterpreis zwischen 2700 und 3100 Euro. Es geht aber auch noch teurer. Zudem legen Bestandswohnungen auf Grund des begrenzten Angebots und einer guten Nachfrage preislich leicht zu. Der Quadratmeterpreis bewegt sich zwischen 1300 und 2500 Euro.
Mieten steigen weiter
Seit einigen Jahren steigen auch die Mieten moderat an. Besonders in zentralen und bevorzugten Lagen sind Mietwohnungen knapp. In guter bis sehr guter Lage müssen mittlerweile zwischen 6,50 und 9 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. Besonders gefragt sind zentral gelegene Wohnungen und kleinere Einheiten für Studenten. "Nach und nach werden Studentenwohnheime oder möblierte Appartements für Singles, Studenten und Auszubildende gebaut, die zur Entlastung in diesem Marktsegment beitragen werden", ist sich Schuberth sicher.
In Bezug auf die Finanzierung der Wohnimmobilien beobachtet die HypoVereinsbank bei ihren Kunden in der Breite ein sehr rationales Verhalten bei der Kauf- und Finanzierungsentscheidung. "Im Moment bringen unsere Privatkunden bei der Immobilienfinanzierung 20 bis 40 Prozent Eigenkapital mit. Aufgrund der niedrigen Zinsen liegt die durchschnittliche Zinsbindung bei uns im Moment bei mehr als 15 Jahren. Wir empfehlen den Kunden, die Zinser-sparnis in eine höhere Tilgung fließen zu lassen. Aktuell beträgt die anfängliche Tilgung durchschnittlich 3,3 Prozent", erklärt der Finanzexperte.
Der Prognos-Zukunftsatlas 2016 bescheinigt Coburg sehr hohe Zukunftschancen, weshalb auch weiterhin von soliden Verhältnissen am Arbeits- und Wohnungsmarkt auszugehen ist. "Die demografische Entwicklung wird jedoch mittelfristig für eine abnehmende beziehungsweise geänderte Nachfrage sorgen. So wird vor allem der Bedarf nach seniorengerechtem Wohnraum steigen", erläutert Cornelia Wenzel.
Neues Kundenportal
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