Beflügelt musiziert im Namen des Klimaschutzes
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 11. Oktober 2021
Wie Coburgs neuer Generalmusikdirektor die Konzert-Saison mit Werken von Haydn bis Prokofjew eröffnet.
Der Titel des Abends war geschickt gewählt. "Rückblicke und Ausblicke" hatte Daniel Carter das Programm seines ersten Sinfoniekonzerts im Landestheater getauft. Mit diesem Motto lieferte Coburgs neuer Generalmusikdirektor eine Formel, die sich gleich mehrfach interpretieren ließ.
Haydn trifft auf Prokofjew
So ließ sich "Rückblicke und Ausblicke" natürlich beziehen auf die Kombination von alter und neuer Musik von Francois Couperin einerseits und Maurice Ravel sowie Thomas Adès andererseits. Auch die Kombination von Joseph Haydn mit der Ouvertüre zu seiner Oper "L"anima del Filosofo" mit Sergej Prokofjews unverwüstlich populärer "Symphonie classique" passt genau in dieses Spannungsfeld.
Zugleich aber ließ sich "Rückblick und Ausblicke" auch auf das herausfordernde Erbe beziehen, das Coburgs ehemaliger GMD Roland Kluttig mit seinen zehn erfolgreichen Jahren am Landestheater seinem Nachfolger hinterlassen hat. Mit der beziehungsvoll klugen Zusammenstellung des Programms knüpfte Daniel Carter an Kluttigs Anspruch an, Vergangenheit und Gegenwart klingend lebendig zu verbinden.
Daniel Carter gelang diese Verbindung gleich mit seinem ersten Sinfoniekonzert auf überzeugende Weise. Zugleich setzte er auch schon erkennbare eigene Akzente, indem er das Orchester beispielsweise mit rascher Temponahme etwa in den Ecksätzen der "Symphonie classique" bewusst herausforderte und damit hörbar beflügelte.