Der Antrag eines Vereins, das alte Gebäude in Weißenbrunn in Erbpacht zu sanieren, fand im Senat keine Mehrheit.
Das so genannte "Brückners Haus" wird abgerissen. Das beschloss der Bausenat bei seiner Sitzung am Dienstag. Zuvor war der Antrag des "Fördervereins Haus an den Sinterterrassen" abgelehnt worden, das Gebäude in Erbpacht in seine Obhut zu nehmen und vorwiegend in Eigenleistung zumindest zu erhalten.
Bereits im vergangenen Juli hatte der Bausenat das Gebäude besichtigt. Schon damals sollte es eigentlich abgerissen werden. Allerdings zeigten einige Weißenbrunner Anwohner Interesse daran, das Haus zu erhalten, das sie als prägend für das Ortsbild des Dorfes sehen. Schon damals war Bürgermeister Marco Steiner (FW) wie ein Großteil der Senatsmitglieder skeptisch, ob das Vorhaben gelingen könnte. Sie gewährten aber den Bürgern eine Frist, in der sie ein Konzept für Sanierung und vor allem spätere Nutzung des Hauses erarbeiten sollten. Am Dienstag nun sollte dies - nach einer weiteren Verlängerung der Frist - vorgelegt werden.
Inzwischen war der Förderverein gegründet worden, dessen Vorsitz Rudi Moser übernommen hat. Der Verein beantragte offiziell, das Gebäude in Erbpacht zu übernehmen. Die Stadt sollte die geplanten Abrisskosten von knapp 18 000 Euro als Zuschuss beisteuern. Aus Eigenmitteln, zu beschaffenden Spenden und möglichen Fördergeldern würde man dann das Dach abdichten, Fenster reparieren, zwei Toiletten einbauen und die Anschlüsse für Ver- und Entsorgung vornehmen. An den Einbau einer Heizung sei nicht gedacht, so Moser. Nach außen gedrückte Wände sollten in Ordnung gebracht werden.
Hatten die Mitglieder des Senats schon Bedenken, dass dies mit den bisher zwölf Mitgliedern des Vereins zu stemmen sei, so waren sie von den künftigen Nutzungsvorstellungen doch recht enttäuscht. Es könne eine Obstpresse eingebaut werden, mit deren Einsatz dann Geld für die weitere, auf fünf Jahre angesetzte, Sanierung erwirtschaftet werden könnte. Räume könnten für naturnahe Kurse oder Seminare vermietet werden.
Das schien den Mitgliedern des Senats nicht schlüssig, da im Ort mehrere Räume, etwa in der Schule oder dem kirchlichen Gemeindehaus kostenfrei genutzt werden könnten. Es gab auch Zweifel, dass eine dann ja gewerbliche Nutzung des Hauses, bei dem geplant niedrigen Sanierungsstand genehmigungsfähig wäre.
Im Falle einer Erbpacht, hätte der jeweilige Vereinsvorsitzende zudem mit einer Bürgschaft über 30 000 Euro mögliche Kosten absichern müssen, falls während der Pachtzeit der Verein etwa aufgelöst würde. Auch das wollten die Senatsmitglieder niemandem aufbürden. Die 18 000 Euro der geplanten Abrisskosten hätten dem Verein nicht für die Sanierung direkt zur Verfügung gestanden. Sie wären mit der Erbpacht von jährlich 1000 Euro über 18 Jahre verrechnet worden.
Mit dem Abriss wird nun die Firma beauftragt, die das Angebot für die Kosten abgegeben hatte.
Die "Rödentaler" stehen halt fest in der Press-Tradition. Wer keine Vergangenheit hat, hat auch keine Zukunft Weg mit dem alten Dreck. Besseres kommt nimmer nach ...
Armselig!