Wie das Weihnachtskonzert mit dem Collegium Musicum Coburg zahlreiche Zuhörer in die Morizkirche lockte.
Das reichhaltige Coburger Konzertleben hat in den letzten Jahren mancherlei Veränderungen erlebt. Doch während einst höchst erfolgreiche Formate wie das Weihnachtskonzert des Konzertchors Sängerkranz inzwischen gar nicht mehr stattfinden, haben sich viele attraktive neue Angebote etabliert.
Scheinbar unberührt jedoch von allen Veränderungen hat sich das Weihnachtskonzert mit dem Collegium Musicum der Coburger Gesellschaft der Musikfreunde seine Attraktivität ungebrochen bewahrt.
Zahlreiche Zuhörer
Die Weihnachtskonzerte in der Morizkirche ziehen das Publikum Jahr für Jahr in Massen an. Auch die 66. Auflage war sehr gut besucht - trotz reichlich Konkurrenz ringsum beispielsweise im Landestheater, mit dem Vocalensemble Coburg in der Heilig-Kreuz-Kirche, der Kantorei St. Georg mit adventlicher Musik in Neustadt oder der Kantorei St. Moriz mit einem Gastspiel in der Schlosskirche von Lahm.
Abwechslungsreiches Programm
Das Erfolgsgeheimnis bei den Weihnachtskonzerten mit dem Collegium Musicum? Thomas Ehrle, der bereits zum 41. Mal die Leitung inne hatte, gelang es auch in diesem Jahr, eine abwechslungsreiche Programmfolge zusammenzustellen. Giuseppe Sammartini und Antonio Vivaldi, Marc-Antoine Charpentier und Johann David Heinichen, Francesco Geminiani und - als Krönung - Johann Sebastian Bach garantierten barocken Glanz ohne Ermüdungsgefahr.
Fülliger Klang
Denn jeder dieser Komponisten besitzt eine markante eigene Klangfarbe und unverkennbare stilistische Merkmale. Gleich bei Sammartinis Concerto grosso g-Moll, das den Auftakt bildete, präsentierte sich das Collegium Musicum mit konzentrierter Musizierfreude und abgerundetem, fülligem Klang. Thomas Ehrle, der wahlweise vom ersten Geigenpult oder vom Dirigentenpult aus die Fäden in der Hand hielt, setzte die nötigen gestalterischen Impulse.
Hervorragende Solisten
Ausdruckskraft, Virtuosität und Klangschönheit brachte die Schar der Instrumentalsolisten ein, bei denen Thomas Ehrle wieder auf in der Region bestens bekannte Namen vertraute. Megumi Ikeda und Beatrix Seidlitz (Violinen) sowie Ulrike Gossel (Violoncello) begeisterten ebenso wie die drei Bläsersolisten - Bernhard Forster, Solooboist des Landestheaters, der zusammen mit Luca Schenk (Oboe) musizierte, sowie Thomas Acker (Fagott). Als stets verlässlicher Partner am Cembalo agierte auch in diesem Jahr Gerhard Deutschmann.
Musikl vom Dresnder Hof
Zu den Höhepunkten der Vortragsfolge zählte ein Werk des lange Zeit weitgehend in Vergessenheit geratenen einstigen Dresdner Hofkapellmeisters Johann David Heinichen. Sein Konzert e-Moll für zwei Oboen und Streichorchester mit Basso continuo beeindruckte mit seiner melodischen Qualität ebenso wie mit seinem instrumentalen Glanz.