Bahn-Chef bringt Beton höchstpersönlich ein

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Fotos: David Ebener/dpa
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Auf die Plätze, Beton, marsch! Bahn-Chef Rüdiger Grube (rechts) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer gestern im Tunnel Höhnberg bei Niederfüllbach selbst Hand an. Fotos: Berthold Köhler
Auf die Plätze, Beton, marsch! Bahn-Chef Rüdiger Grube (rechts) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer gestern im Tunnel Höhnberg bei Niederfüllbach selbst Hand an.  Fotos: Berthold Köhler
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: CT-Archiv/Köhler
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Jetzt ist auch das letzte Tunnel zwischen Nürnberg und Erfurt im Rohbau fertig. Aus diesem Anlass kamen am Montag prominente Gäste zur Baustelle in der Nähe von Niederfüllbach (Kreis Coburg).

Das nennt man wohl geschichtsträchtig: Die ICE-Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt stellt für den Bayern-Chef der Deutschen Bahn, Klaus Dieter Josel, das "größte deutsche Eisenbahn-Infrastrukturprojekt der Gegenwart" dar. Aber die Stadt Coburg, die mitten auf dieser Strecke liegt, will nicht nur in Geschichtsbüchern vorkommen, sondern auch zukunftsfähig bleiben. Deshalb kämpft allen voran die Industrie- und Handelskammer zu Coburg für einen ICE-Halt im Zwei-Stunden-Takt. Doch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ließ sich auch am Montag wieder nur diese eine Zusage entlocken, dass der Zug ab 2017 zumindest einmal morgens und einmal abends in der Vestestadt halten wird. Alles andere müsse man auf sich zukommen lassen.

Immerhin ist dem Minister die Neubaustrecke aber so wichtig, dass er gestern höchstpersönlich nach Niederfüllbach im Landkreis Coburg kam, um am dortigen Tunnel Höhnberg selbst mit Hand anzulegen. Am symbolischen Akt, den letzten Beton für dieses letzte Tunnelbauwerk entlang der neuen Trasse einzugießen, war zudem Bahn-Chef Rüdiger Grube angereist. Vermutlich aber mit dem Flugzeug beziehungsweise Hubschrauber, denn kurz zuvor hatte Grube noch am Brandenburger Verkehrsgipfel in Cottbus teilgenommen.

Werbung für Deutschland

Doch mittelfristig will die Bahn sehr wohl mit dem Flugzeug konkurrieren können. In Niederfüllbach betonte Grube mit Blick auf die Arbeiten an der ICE-Trasse, deren geplanter Fertigstellungstermin in 2017 auch eingehalten werde: "Die neue Ära im deutschen Hochgeschwindigkeitsverkehr rückt wieder ein Stück näher." Zugleich stelle die Verwirklichung des Projektes in seinen Augen eine "exzellente Werbung für den Wirtschafts- und Eisenbahnstandort Deutschland" dar.

Hintergrund

Strecke 2017 soll die ICE-Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt fertig sein. Die Fahrzeit von München nach Berlin beträgt dann nur noch vier statt bislang sechs Stunden.

Kosten Vor allem die Querung des Thüringer Waldes, aber auch des hügeligen Coburger Lands machen den Bau der Trasse teuer; unter anderem werden 25 Tunnel sowie zahlreiche Brückenbauwerke benötigt. Die Baukosten von rund zehn Milliarden Euro teilen sich Bund, Bahn und Europäische Union. Millionen Euro. ct