Wie eine Ausstellung in der "Kultur.Werk.Stadt" Neustadt die Entwicklung der Firma Anton Friedel exemplarisch beleuchtet.
Die Geschichte der Stadt Neustadt im 20. Jahrhundert ist in vielen Bereichen eng verknüpft mit der Entwicklung verschiedener Firmen. Bei einigen von ihnen erzählt sich die Firmengeschichte nach dem Muster Aufstieg und Niedergang.
Das gilt auch für die Firma Anton Friedel. Ihr ist eine Sonderausstellung gewidmet, die als Beitrag zum Puppenfestival Neustadt und Sonneberg dient. Organisiert wurde die Schau in der "Kultur.Werk.Stadt" von den Sammler- und Briefmarkenfreunden Neustadt.
Gegründet wurde die Firma vor mehr als einem Jahrhundert - im Jahr 1920, als die Söhne von Anton Friedel, Karl und Ludwig, den elterlichen Betrieb in Hönbach übernahmen. Die Ausstellung beleuchtet in kompakter Form und dennoch sehr detailreich und mit zahlreichen Exponaten rund 80 Jahre Firmengeschichte. Am Anfang stand die Produktion von Krippenfiguren aus Papiermachégießmasse in der Neustadter Straße 173. Im Jahr 1937 musste die Herstellung aus Platzmangel verlegt werden - in die später in Gustav-König-Straße umbenannte Georgenstraße 35 in Sonneberg.
Übersiedlung nach Neustadt
Einen massiven Einschnitt bedeutete kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verlegung des Firmensitzes nach Neustadt in die damalige amerikanische Zone. Den Wiederbeginn im leerstehenden Schießhaus "Jägersruh" meisterte die Firma unter schwierigen äußeren Bedingungen mit zunächst nur fünf Mitarbeitern. Bald schon wurde der Platz für den wieder aufstrebenden Betrieb zu knapp - die Firma Anton Friedel zog 1948 um in die Räumlichkeiten der ehemaligen Firma Hausser.
Drei Jahre später stand der nächste Umzug an: 1951 in die Sonneberger Straße 108. "Dort produzierte man über die Jahre ein sehr breit aufgestelltes Programm", erläutern die Sammler- und Briefmarkenfreunde in einer Mitteilung.
Diese Vielfalt spiegelt auch in zahlreichen Exponaten wieder. Neben den Krippenfiguren, für die die Firma einst bekannt war, findet sich eine große Fülle an Gebrauchsartikeln - von Vasen bis zu Kerzenleuchtern.
Mit dem Erfolg der Karl-May-Verfilmungen in den 1960er Jahren erschloss sich die Firma ein weiteres Produktfeld: Karl-May-Figuren.