Politiker und Unternehmer aus Stadt und Landkreis Coburg fordern, das Planfeststellungsverfahren für einen neuen Verkehrslandeplatz bald abzuschließen.
Normalerweise hält sich ein Regierungspräsident aus den laufenden Planfeststellungsverfahren heraus. Aber da der Coburger Unternehmer Michael Stoschek an Thomas Bauer geschrieben und sich über den Verlauf des Planfeststellungsverfahrens für einen Verkehrslandeplatz bei Neida beschwert hat, musste Bauer antworten. Das Luftamt Nordbayern, das für die Genehmigung von Flugplätzen zuständig ist, gehört nämlich zu Bauers Zuständigkeitsbereich.
Der Regierungspräsident hatte die Vorwürfe gegen das Luftamt zurückgewiesen. Vorausgegangen waren Veröffentlichungen, dass ein dauerhafter Flugbetrieb auf der Brandensteinsebene möglich wäre, wenn es dort nur eine richtlinienkonforme Anflugsbefeuerung geben würde. Und die sei für etwa eine Million Euro machbar. Dies hatte ein stellvertretender Sprecher der Regierung von Mittelfranken gesagt.
Doch es geht nicht um eine Anflugbefeuerung oder die Erfüllung von Richtlinien in diesem Zusammenhang. "Der Platz ist zwar ,formal‘ richtlinienkonform, aber er entspricht nicht den heutigen beziehungsweise zukünftigen Sicherheitserfordernissen", heißt es in dem Schreiben, das von acht Personen unterzeichnet ist. Sechs davon vertreten Gesellschafter der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg: Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), IHK-Präsident Friedrich Herdan, Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung von Brose Fahrzeugteile, Martin Kapp (Kapp Werkzeugmaschinen), Björn Schumacher (Schumacher Packaging Ebersdorf), Frank Wöhner (Wöhner Gmbh, Rödental). Unterschrieben haben außerdem Coburgs Landrat Michael Busch (SPD) und Michael Stoschek (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Brose Fahrzeugteile). Der Landkreis ist aus der Projektgesellschaft ausgeschieden, hat aber das Planfeststellungsverfahren mit großer Kreistagsmehrheit befürwortet.
Der Brief datiert vom 9. September und wurde am Dienstag von der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg an die Medien gegeben, ebenso wie ein Brief von Björn Schumacher, der sich persönlich an Regierungspräsident Bauer gewandt hat. Auch Schumacher verweist ausführlich darauf, dass es die Sicherheitsprobleme seien, die dazu geführt hätten, dass ein neuer Verkehrslandeplatz bei Coburg gebaut werden soll. Schumacher, Brose, Kapp, Wöhner wollen den Flugplatz für Werksflüge nutzen, doch die Maschinen, die sie einsetzen, kommen mit der Bahnlänge von rund 630 Metern eigentlich nicht aus. Sie müssen beim Start schon die sogenannten Sicherheitsstreifen mitnutzen.
Für die Unternehmen sei ein leistungsfähiger Flugplatz von wesentlicher Bedeutung, schreibt Schumacher. Sie seien sogar bereit, den Bau des neuen Verkehrslandeplatzes mitzufinanzieren.
Für die Unternehmen sei ein leistungsfähiger Flugplatz von wesentlicher Bedeutung, schreibt Schumacher. Sie seien sogar bereit, den Bau des neuen Verkehrslandeplatzes mitzufinanzieren.
Fragt sich doch nur WAS sie mitfinanzieren wollen.
Den Bau oder/und auch den Unterhalt?
Gar net dumm.
Den Bau mitfinanzieren und durch STEUERJONGLIEREN von der Steuer absetzen, und die Folge- und Unterhaltskosten den Steuerzahlern überlassen.
Hier sollte die Politik mal nachfassen.
Denn
recht_isses
Ein neuer VLP ist so sinnlos und unnötig wie ein Kropf, denn der VLP Brandensteinsebene reicht vollkommen aus und das auch noch in 100 Jahren.
MfG
Und außerdem: Die Projektgesellschaft hat doch noch nicht einmal vollständige Antragsunterlagen dem Luftamt vorgelegt. Wie soll da das Luftamt das Planfeststellungsverfahren abschließen? Würde es dies zum jetzigen Zeitpunkt tun und - wider Erwarten - den Plan feststellen, wäre die Arbeit des Luftamts für die Katz, weil der Bayer. Verwaltungsgerichtshof den Beschluss mit Sicherheit aufheben würde. Na ja, man kann nicht erwarten, dass Unternehmer sich mit der komplizierten rechtlichen Materie auskennen. Aber von einem Oberbürgermeister und einem Landrat, die beide Verwaltungsjuristen in ihren Behörden haben, könnte man das schon erwarten - oder?
Ich verstehe diese Herrschaften allesamt nicht mehr. Wegen der Sicherheit soll ein Ersatz für die Brandensteinsebene bei Neida gebaut werden. Dabei ist doch das Gelände bei Neida nach der gutachtlichen Aussage der Deutschen Flugsicherung aus Sicherheitsgründen ungeeignet ... Will oder kann man das nicht verstehen?
Die "durchgebremsten Reifen" des Brose-Piloten als Argument - und vor so einen Karren lassen sich Tessmer, Busch und Kuballa spannen.
Lesen die eigentlich durch, was sie unterschreiben?