Der Kindergarten "Farbenfroh" in Neustadt bei Coburg bekommt einen zweigeschossigen Erweiterungsbau.
Im Kindergarten "Farbenfroh" brauchen sie mehr Platz. Viel mehr Platz, weil eine Krippen- sowie eine Regelgruppe neu in den Kindergarten integriert werden sollen. Deshalb hat der Stadtrat jetzt den Beschluss gefasst, das Gebäude in der Hans-Rollwagen-Straße erneut zu erweitern. Los gehen sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr - "wenn das Wetter mitspielt", schränkt Birgit Schubart vom städtischen Bauamt sicherheitshalber ein.
Schon die Pläne, für die Schubart und Bauamtsleiter Richard Peschel inzwischen durch die Regierung von Oberfranken die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn bekommen haben, lassen das Ausmaß der Bauarbeiten deutlich werden: Im jetzigen Eingangsbereich entsteht ein zweigeschossiger Neubau, zudem werden die Außenspielflächen vergrößert und um 30 Meter in den hinteren Bereich des Grundstücks verlegt.
Das Projekt "Kindergarten Farbenfroh" wird keine billige Angelegenheit.
"Stand jetzt", sagt Richard Peschel, "müssen wir mit über einer Million Euro rechnen." Wer genau wie viel davon trägt, ist Inhalt derzeit laufender Verhandlungen. Klar ist: Die evangelische Kirchengemeinde wird als Träger ihren Anteil leisten, dazu kommt ein Zuschuss über die Regierung von Oberfranken. Was danach übrig bleibt, ist Sache der Stadt als Sachaufwandsträger.
Kleine Kinder, große Ansprüche
Im Rathaus haben sie sich in den vergangenen Wochen viel Mühe gegeben, um die Pläne für die Kindergartenerweiterung der Situation in der Hans-Rollwagen-Straße anzupassen. Leicht war es nicht, berichtet Birgit Schubart: "Zwei neue Gruppen bringen enorme Anforderungen an das Raumprogramm mit sich." Gerade eine Krippengruppe stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, erklärt Peschel.
Weil dort Kleinkinder betreut werden, die ja teilweise noch nicht einmal laufen können, gelten extrem hohe Anforderungen, was allgemeine Sicherheit, Brandschutz und Personenrettung angeht. Was bei allem noch dazu kommt: "Wir müssen das alles bei laufendem Betrieb bauen", erklärt Schubart. Sie ist deshalb auch ehrlich zu den Eltern: Ohne Behinderungen und die eine oder andere "nervige Woche" werde die Erweiterung nicht über die Bühne gehen.
Die städtischen Beschlüsse im Rücken, hat das städtische Bauamt schon mit der Vorbereitung für die Ausschreibung begonnen. Richard Peschel hofft, noch im Dezember mit den Bauarbeiten beginnen zu können. "Das ist der frühestmögliche Zeitpunkt", schätzt auch Schubart.
Natürlich wissen beide, dass Winterbaustellen nie ideale Baustellen sind - aber wenn man wie geplant im Oktober 2017 den Neubautrakt in Betrieb nehmen wolle, dann müsse man eben den Rohbau noch heuer in Angriff nehmen.
Neben dem zweigeschossigen Anbau werden sich auch Änderungen im Umfeld des Kindergartens ergeben. Von einer - der zusätzlichen Feuerwehrzufahrt vom Thanner Weg her - werden Eltern und Kinder nur wenig sehen.
Mehr Parkplätze
Beim zweiten Vorhaben ist das anders: Weil die Stadt die Möglichkeit bekam, vom kleinen Park in der Hans-Rollwagen-Straße ein paar Quadratmeter abzuzwacken, wird sie wohl zehn Stellplätze mehr vor dem Kindergarten schaffen können. "Das ist eine enorme Verbesserung der Situation", ist Richard Peschel überzeugt.