Weil an der Staatsstraße beim Froschgrundsee (Landkreis Coburg) gearbeitet wird, müssen Autofahrer auf den Geh- und Radweg am Ostufer ausweichen.
                           
          
           
   
          Die Bedeutung der Staatsstraße 2206 sollte man nicht unterschätzen. "Gerade Berufspendler von Südthüringen nach Coburg", weiß Roland Daum vom Staatlichen Bauamt in Bamberg, "sind auf dieser Straße unterwegs" - 2372 Fahrzeuge, darunter 106 Lastwagen, laut Verkehrszählung 2015. Sie müssen sich ab Montag, 20. November, auf Behinderungen einstellen: Weil die Fahrbahn auf Höhe von Weißenbrunn erneuert werden muss, wird die Straße entlang des Nordufers gesperrt.
Nur gut, dass die alte Staatsstraße noch da ist. Die führt am Ostufer des Froschgrundsees entlang und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zum beliebten Ziel für Wanderer und Fußgänger entwickelt. Jetzt wird sie bis Ende der ersten Dezemberwoche wieder für Fahrzeuge freigegeben. Gemeinsam mit der Rödentaler Stadtverwaltung und der Polizei hat das Staatliche Bauamt die Alternative für den Kraftfahrzeugverkehr entwickelt. "Leistungsfähig genug ist die Straße ja", sagt Daum und verweist auf fünfeinhalb bis sechs Meter Fahrbahnbreite.
  
  Ein Problem bei Effelder
 
Ausschlaggebend für die Entscheidung, den Geh- und Radweg für den Verkehr freizugeben, war am Ende die Situation auf der B 89 in Effelder (Landkreis Sonneberg). Dort laufen derzeit langwierige Brückenbauarbeiten, verbunden mit einer Vollsperrung der Bundesstraße. Weil es dort kein Durchkommen gibt, bliebe Verkehrsteilnehmern aus dem Raum Südthüringen nur eine extrem weiträumige Umfahrung, ginge auch am Froschgrundsee nichts mehr. Roland Daum hat extra nachgeschaut: "Über Eisfeld und die Autobahn sind das gut 50 Kilometer mehr." Dies habe man den Verkehrsteilnehmern ersparen wollen.
Mit Bedacht sollten die Autofahrer aber schon unterwegs sein, wenn sie die gut 1000 Meter lange Umleitung nutzen. Nach Rücksprache mit der Coburger Verkehrspolizei wurde eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 20 Kilometer pro Stunde festgelegt. "Sehr froh", sagt Roland Daum, sei man deshalb im Staatlichen Bauamt, dass die Stadt Rödental zwei ihrer digitalen Geschwindigkeitsanzeigen zur Verfügung stellt. Diese werden an der Umleitung stehenbleiben. Und nicht nur das, wie Daum betont: Es gibt auch die Zusage der Coburger Verkehrspolizei, das Verhalten der Autofahrer im Auge zu behalten. "Zur Not", kündigt der Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts an, "wird es auch Radarkontrollen geben." 
Auf die Frage nach der Hochwasserproblematik im Froschgrundsee nach längeren Regenfällen hat Roland Daum nur gewartet: "Wir haben uns dazu schon mit dem Wasserwirtschaftsamt in Verbindung gesetzt." Ergebnis: Mit Blick auf die Jahrzehnte zurückgehenden Statistiken der Wasserwirtschaftler wäre es ein sehr außergewöhnliches Ereignis, sollte Ende November/Anfang Dezember so viel Regen fallen, dass der Froschgrundsee angestaut werden muss. "Aber natürlich", versichert Roland Daum, "haben wir ein Notfallkonzept" - dieses ist angelehnt an die Umleitungen, die gelten, wenn die "normale" Staatsstraße überschwemmt ist.
  
  Spazieren gehen ist möglich
 
Der technische, zeitliche und finanzielle Aufwand für die Fahrbahnsanierung ist überschaubar. Bis 8. Dezember soll die Straße wieder für den Verkehr freigegeben sein - bis dahin werden vier Zentimeter von der Fahrbahn abgefräst, danach kommen acht Zentimeter Tragschicht und drei Zentimeter Asphaltdeckschicht drauf. "Eine normale Maßnahme im Rahmen der Instandhaltung", sagt Daum, sei dies. Die Kosten liegen voraussichtlich bei 150 000 Euro.
Vertrieben werden sollen Fußgänger während der Bauzeit auf keinen Fall, das ist dem Bauamt wichtig. Roland Daum verweist auf den Weg entlang des Westufers: "Es ist jetzt nicht so, dass man hier nicht mehr spazieren gehen kann." Auch das Restaurant am Froschgrundsee, das vom 20. bis 28. November eh Betriebsferien hat, bleibt erreichbar. Nicht angefahren wird dagegen die Bushaltestelle der Linie 720 am Froschgrundsee.