Begleitet von 250 Wanderern u unternahm der frühere Bundespräsident Karl Carstens am 26. April 1986 einen ganz speziellen Spaziergang durchs Coburger Land.
Es war ein Versprechen, das der einstige Bundespräsident Karl Carstens dem damaligen Coburger Oberbürgermeister Karl-Heinz Höhn gegeben hatte: Weil Carstens 1984 noch zu seiner Amtszeit nicht am 85. Deutschen Wandertag teilnehmen konnte, der ihn auch in die Vestestadt geführt hätte, holte er den Besuch zwei Jahre später nach.
Begleitet von mehr als 250 Wanderern und der Coburger Politprominenz startete Altbundespräsident Carstens am Samstag, 26. April 1986, auf dem Schlossplatz (dabei entstand das Foto oben) seine Grenzlandwanderung, die ihn auch zur Alexandrinenhütte auf der Sennigshöhe führen sollte.
Die Stadtkapelle schickte Carstens mit dem "Coburger Marsch" los. Zunächst ging es zunächst hinauf zur Veste, wo er die Waffensammlung besichtigte. Auf dem Goebel-Parkplatz in Rödental wurde Carstens erneut mit dem "Coburger Marsch" begrüßt. "Ich liebe diesen Marsch" kommentierte Carstens den damaligen Zeitungsberichten zufolge.
Per Omnibus ging es nach der Brotzeit zum Görsdorfer Bahnhof und im Gänsemarsch durchs Rottenbacher Moor. "Es ist immer wieder interessant und besonders schmerzlich, so nah an der Grenze zur DDR zu sein", sagte Carstens. Vom Grenzübergang Rottenbach ließ sich der 1992 verstorbene Altbundespräsident hinauf zur Alexandrinenhütte chauffieren, war er doch kurz vorher erst von einer längeren Erkrankung genesen. Kurios fand Karl Carstens übrigens die Tatsache, dass sich Coburg damals noch immer als "Herzogtum" betitelte, was es doch eigentlich schon seit 1918 nicht mehr gebe. Dass Coburg sich nicht "ehemaliges Herzogtum" nenne, zeuge von einem Identitätsverständnis, wie man es in der gesamten Bundesrepublik nicht mehr finden könne, so Karl Carstens.