Neustadt
Geschichte
Als das Sonneberger Reiterlein über den Schlagbaum sprang
Historiker aus Sonneberg und Neustadt gingen gemeinsam der Frage nach, was von der Grenzöffnung zwischen den beiden Städten bis Heute im kollektiven Gedächtnis haften geblieben ist.

Auf einer Zeichnung aus dem 50er Jahren springt das Sonneberger Reiterlein über den Schlagbaum in Richtung Neustadt. Es sollte noch lange dauern bis dies möglich wurde. Foto: Frank Altrichter
Eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft schlagen - diesem Auftrag sah sich eine historische Tagung verpflichtet, die in Sonneberg anlässlich der Grenzöffnung vor 25 Jahren stattfand. Eingeladen hatten Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein (Sonneberg) und Stadtheimatpflegerin Isolde Kalter (Neustadt).
Was ist von der Teilung Deutschlands im kollektiven Gedächtnis haften geblieben? Welche durch den Eisernen Vorhang verursachten Prägungen wirken in den Grenzregionen Sonneberg und Coburg nach? Und ist die Erinnerung an die Grenzöffnung in Zukunft noch wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen lieferte das jüngste "Forum Heimatpflege" der Kreisheimatpflege Sonneberg.
Erinnerung bleibt wichtig
Referenten und anwesende Politiker - darunter der Neustadter Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) und Landtagsabgeordneter Jürgen W.
Verschiedene Blickwinkel
In Kurzvorträgen war zuvor aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Erinnerungslandschaft der deutsch-deutschen Grenze beleuchtet worden. Zur Regionalpolitik im bayerischen Grenzland nach 1945 meinte Regionalhistoriker Frank Altrichter, diese hätte nicht allein standortbedingte Ursachen gehabt, sondern: "Regionalpolitik war Deutschlandpolitik". Das Grenzland - und somit auch Neustadt - wäre das "Schaufenster der Bundesrepublik" in Richtung Osten und somit im Fokus einer intensiven Regionalförderung gewesen.
Als "gemeinsames Erbe der Grenzregionen in Bayern und Thüringen" wollte Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein (Sonneberg) verstanden wissen, was von der Grenze und ihren Sicherungsmaßnahmen übrig geblieben ist. Als Zeugnisse der Erinnerungsarbeit bezeichnete er beispielsweise die Gedenkstätten für geschleifte Dörfer an der DDR-Grenze wie die von Korberoth (in der Nähe von Meilschnitz) und Liebau (in der Nähe von Fürth am Berg).
Einen besonderen Akzent setzte die Neustadter Heimatpflegerin Isolde Kalter. Sie befasste sich mit der Kontaktpflege von Sonneberger und Neustadter Stadträten in den 1950er Jahren; zu einer Zeit also, in der die gute Nachbarschaft der Städte bereits vom Kalten Krieg überlagert war. Dass ausgerechnet der Deutsche Städtetag eine Verweigerungshaltung zu grenzüberschreitenden Kontakten von Städten einnahm, verblüffte dann aber doch die anwesenden Politiker. Aus deren Reihen kam schließlich die Bitte, die Vorträge in einer Publikation festzuhalten.
Erste Fortschritte
Im Rahmen einer Gesprächsrunde freuten sich Landrätin Christine Zitzmann (Sonneberg), Vizepräsidentin Sabine Diez (IHK Südthüringen) und Regionalmanager Stefan Hinterleitner (Stadt und Landkreis Coburg) abschließend über die bereits erfolgten Schritte auf dem Weg zu einem gemeinsamen Wirtschafts- und Kulturraum der Regionen Sonneberg und Coburg. Stefan Hinterleitner wies darauf hin, dass diese Zielrichtung allen Seiten ein wichtiges Anliegen ist, auch dann, wenn hier und da einmal ein Projekt auf Anhieb nicht gleich realisiert werden kann. Dagegen stünden immer weitere Schritte, die erfolgreich unternommen werden. Welche emotionale Wirkung die Grenzöffnung für die Menschen im Sonneberger Raum hatte, ließen Christine Zitzmann und Sabine Diez durchblicken. Wie Zitzmann meinte, hätte die Grenzöffnung den Menschen in der Sonneberger Grenzregion viel Kraft gegeben, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und . al
Was ist von der Teilung Deutschlands im kollektiven Gedächtnis haften geblieben? Welche durch den Eisernen Vorhang verursachten Prägungen wirken in den Grenzregionen Sonneberg und Coburg nach? Und ist die Erinnerung an die Grenzöffnung in Zukunft noch wichtig? Antworten auf diese und weitere Fragen lieferte das jüngste "Forum Heimatpflege" der Kreisheimatpflege Sonneberg.
Erinnerung bleibt wichtig
Referenten und anwesende Politiker - darunter der Neustadter Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) und Landtagsabgeordneter Jürgen W.
Heike (CSU) - waren sich einig darin: Die Erinnerung an die innerdeutsche Grenze bleibt auch weiterhin eine gesellschaftliche Aufgabe. Im Fokus stehen hierbei auch die Erinnerungsorte und Gedenkstätten an der Grenze.
Verschiedene Blickwinkel
In Kurzvorträgen war zuvor aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Erinnerungslandschaft der deutsch-deutschen Grenze beleuchtet worden. Zur Regionalpolitik im bayerischen Grenzland nach 1945 meinte Regionalhistoriker Frank Altrichter, diese hätte nicht allein standortbedingte Ursachen gehabt, sondern: "Regionalpolitik war Deutschlandpolitik". Das Grenzland - und somit auch Neustadt - wäre das "Schaufenster der Bundesrepublik" in Richtung Osten und somit im Fokus einer intensiven Regionalförderung gewesen.
Als "gemeinsames Erbe der Grenzregionen in Bayern und Thüringen" wollte Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein (Sonneberg) verstanden wissen, was von der Grenze und ihren Sicherungsmaßnahmen übrig geblieben ist. Als Zeugnisse der Erinnerungsarbeit bezeichnete er beispielsweise die Gedenkstätten für geschleifte Dörfer an der DDR-Grenze wie die von Korberoth (in der Nähe von Meilschnitz) und Liebau (in der Nähe von Fürth am Berg).
Einen besonderen Akzent setzte die Neustadter Heimatpflegerin Isolde Kalter. Sie befasste sich mit der Kontaktpflege von Sonneberger und Neustadter Stadträten in den 1950er Jahren; zu einer Zeit also, in der die gute Nachbarschaft der Städte bereits vom Kalten Krieg überlagert war. Dass ausgerechnet der Deutsche Städtetag eine Verweigerungshaltung zu grenzüberschreitenden Kontakten von Städten einnahm, verblüffte dann aber doch die anwesenden Politiker. Aus deren Reihen kam schließlich die Bitte, die Vorträge in einer Publikation festzuhalten.
Erste Fortschritte
Im Rahmen einer Gesprächsrunde freuten sich Landrätin Christine Zitzmann (Sonneberg), Vizepräsidentin Sabine Diez (IHK Südthüringen) und Regionalmanager Stefan Hinterleitner (Stadt und Landkreis Coburg) abschließend über die bereits erfolgten Schritte auf dem Weg zu einem gemeinsamen Wirtschafts- und Kulturraum der Regionen Sonneberg und Coburg. Stefan Hinterleitner wies darauf hin, dass diese Zielrichtung allen Seiten ein wichtiges Anliegen ist, auch dann, wenn hier und da einmal ein Projekt auf Anhieb nicht gleich realisiert werden kann. Dagegen stünden immer weitere Schritte, die erfolgreich unternommen werden. Welche emotionale Wirkung die Grenzöffnung für die Menschen im Sonneberger Raum hatte, ließen Christine Zitzmann und Sabine Diez durchblicken. Wie Zitzmann meinte, hätte die Grenzöffnung den Menschen in der Sonneberger Grenzregion viel Kraft gegeben, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und . al