Alles muss raus aus der Mittelschule Oeslau

2 Min
Alles muss raus! Schüler und Lehrer packen mit an und verladen die gesamte Einrichtung ihrer Klassenzimmer. Fotos: Rainer Lutz
Alles muss raus! Schüler und Lehrer packen mit an und verladen die gesamte Einrichtung ihrer Klassenzimmer. Fotos: Rainer Lutz
Führung durch die neuen Räume.
Führung durch die neuen Räume.
 
Fertig zum Verladen.
Fertig zum Verladen.
 
Beschriftung ist wichtig.
Beschriftung ist wichtig.
 
Die neue Pausenhalle ist geräumig.
Die neue Pausenhalle ist geräumig.
 
Das Schild "Security" stammt noch aus der Zeit, als das Gebäude Flüchtlinge aufnehmen sollte.
Das Schild "Security" stammt noch aus der Zeit, als das Gebäude Flüchtlinge aufnehmen sollte.
 
Bürgermeister packt mit an.
Bürgermeister packt mit an.
 
Bauhofchef packt mit an.
Bauhofchef packt mit an.
 
Der neue Klassenraum füllt sich.
Der neue Klassenraum füllt sich.
 
Gleich kann es mit dem Unterricht weitergehen.
Gleich kann es mit dem Unterricht weitergehen.
 
"Schwere" Sachen trägt man zu zweit.
"Schwere" Sachen trägt man zu zweit.
 
Es wird ausgeräumt
Es wird ausgeräumt
 
Einzug in die neuen Räume.
Einzug in die neuen Räume.
 

Eineinhalb Jahre wird die Sanierung der Mittelschule in Oeslau dauern. So lange wird im Gebäude der ehemaligen Firma Living Glass unterrichtet.

Toni Carrubba schleppt mit seinen Klassenkameraden der 9 M Möbel, Kartons und Aktenordner aus der Mittelschule Oeslau. Alles muss verladen werden. Die Klasse zieht aus. Wo es hin geht, haben die Schüler noch nicht gesehen. Sie sind schon gespannt, wie ihr Klassenzimmer in der Ausweichschule am Langer Rain aussieht. Weil die Mittelschule saniert wird, werden alle 180 Schüler samt Lehrern und Verwaltung im Gebäude der früheren Firma Living Glass den Schulbetrieb aufrecht erhalten.
Die Neuntklässler aus dem M-Zweig werden im nächsten Schuljahr ihre Prüfung zur Mittlere Reife ablegen. Zurück in ihre alte Schule kommen sie nicht mehr. "Aber sie dürfen sie sich nach der Sanierung bestimmt noch einmal anschauen", sagt Bürgermeister Marco Steiner (FW), der beim Umzug ebenfalls mit anpackt.
Für Rektor Bernd Schick ist es ein Glücksfall, dass die Schule saniert und nicht abgerissen wird. "So große Klassenzimmer hätten wir in einem Neubau nach den neuen Vorschriften nicht wieder bekommen", sagt er. Ein weiterer Glücksfall ist die Lösung, die nun für die Bauzeit gefunden wurde. Alle neun Klassen finden in dem Gebäude, das einmal Flüchtlinge aufnehmen sollte, ein ordentliches Klassenzimmer vor. Es gibt zwar nicht so viele Ausweichräume für Sonderunterricht etwa in Religion und Ethik, wo in Gruppen aufgeteilt werden muss, aber die Unterbringung ist besser als alles, was sonst infrage gekommen wäre.
"Container wären sogar noch teurer gekommen", versichert Marco Steiner. Außerdem bietet die jetzt gefundene Lösung die Möglichkeit, dass die Schule komplett umzieht. So kann auch der Altbau geräumt werden und die Bauarbeiten müssen keine Rücksicht auf einen laufenden Schulbetrieb nehmen. Lehrer müssen nicht zwischen Ausweichschule und Altbau hin und her wechseln. "Wir brauchten daher auch keinen neuen Stundenplan", erklärt Bernd Schick. Die neue Schule wird nun seit Montag bezogen. Der Umzug dauert noch die ganze Woche an. Es ist die letzte vor den Osterferien. Der Umzugsbetrieb hat für die Schüler den Vorteil, dass sie jeden Tag nur bis 13 Uhr Schule haben. "Wir stellen noch ein bisschen früher ein, weil wir im Augenblick noch zurück müssen für das Mittagessen", erklärt Konrektor Jochen Langbein. Nach den Ferien gibt es das Essen in der Pausenhalle der Übergangsschule. Dann funktioniert auch der Ganztagsschulbetrieb wieder im gewohnten Umfang.


Feinschliff in den Ferien

Kaum ist die 9 M im neuen Klassenzimmer angekommen, legt Lehrerin Carina Zahner schon wieder mit dem Unterricht los. Auch wenn alles noch ein wenig provisorisch gehen muss. "Die Tafeln, Beamer und so weiter müssen wir in den Osterferien installieren", sagt Bauhofleiter Gerhard Eller. Der Bauhof unterstützt den Umzug zurzeit mit zehn Mitarbeitern und Fahrzeugen. Die komplette Mannschaft konnte dafür nicht eingesetzt werden. Schließlich müssen alle anderen Arbeiten trotz allem weiter geschultert werden. "Wir sind schon froh, dass bis jetzt kein Winterdienst gefahren werden muss", sagt Marco Steiner. Er hofft, dass dafür nicht auch noch Kräfte des Bauhofs in der Umzugswoche abgestellt werden müssen.


Die lezten kommen am Freitag

Die letzte Klasse zieht am Freitag um. Sie hat noch eine Prüfung zu schreiben. Dabei wird sie dann die einzige Klasse im gesamten Schulgebäude an der Martin-Luther-Straße sein, das mit Beginn der Osterferien geräumt sein wird. "Wir haben schon die ersten Aufträge vergeben", sagt Marco Steiner. Damit kann umgehend mit der Sanierung begonnen werden. Denn die geplante Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren ist ziemlich "sportlich" angesetzt, wie Marco Steiner weiß. Wenn alles läuft wie geplant, soll der Rück-Umzug eben nicht mitten im Unterrichtsjahr erfolgen. Die Schüler sollen mit Beginn des Schuljahres 2019/20 in die sanierte Mittelschule zurückkehren.
Die 9 M von Carina Zahner wird dann nicht mehr dabei sein. Aber der Umzug in die Interimsschule wird den Schülern gewiss für immer im Gedächtnis bleiben.