Nicht ganz vom Netz genommen
Die Fördermittel unterliegen nämlich einer Bindungsfrist. "Sollte die bereits umgebaute Haltestelle ,Lukaskirche‘ auf Dauer nicht bedient werden, dann wäre mit einer Rückforderung durch die Regierung von Oberfranken zu rechnen", räumt Schmitt ein. Daher möchte die Stadt die alte Haltestelle nicht gänzlich vom Netz nehmen. Doch wieso wird sie nicht einfach weiterhin angefahren?
Bessere Anbindung gewünscht
Gegenüber des Awo-Hauses entstehe durch geparkte Fahrzeuge häufig eine Engstelle, die zu längeren Verzögerungen im Busverkehr führe. Der SÜC-Leiter versichert aber, dass dies nicht der Grund für die Verlegung gewesen sei: "Das hat nichts damit zu tun, eher indirekt, da es jetzt zu noch weniger Verzögerungen kommt."
Vielmehr hätten die Bewohner im Gebiet des Ketschendorfer Hangs schon lange den Wunsch geäußert, besser an Einkaufsmöglichkeiten angebunden zu sein. So wurde die Linienführung geändert. Angermüller: "Wir muten unseren Fahrgästen einen längeren Fußweg zu, dafür ist die Anbindung jetzt besser."
Güterbahnhof wird angebunden
David Schmitt erklärt das genauer: "Der Auftrag bestand darin, das Güterbahnhofsgelände für die Zukunft in das Stadtbusnetz einzubinden." Der Bus fährt jetzt durch die Uferstraße. Die Linienführung hat sich geändert, die Fahrtzeit verlängert.
Der Hauptgrund war es, laut Angermüller, durch die direkte Durchfahrt der Dr.-Hans-Schack-Straße Zeit zu sparen. Dieser Zeitgewinn trägt wiederum dazu bei, dass kein weiteres Fahrzeug auf der Linie eingesetzt werden muss. Es werde also Zeit und Geld gespart.
"Es tut uns Leid, dass wir die Haltestelle aufgeben mussten, aber wir mussten abwägen und eine Verlegung war die bessere Lösung", sagt Angermüller. Jeden zufrieden zu stellen, das gehe eben nicht: "Durch manchen Vorteil erfährt so mancher einen Nachteil." Wobei es die Awo-Bewohner in diesem Fall besonders hart trifft: "Wir fahren ja nicht mit dem Auto. Wir sind auf den Bus angewiesen", sagt die Bewohnerin.
Doch Besserung ist in Sicht: "Der Verkehrsbetrieb wird die Pünktlichkeit der Linie regelmäßig prüfen. Sollten sich zeitliche Reserven ergeben, wird die barrierefreie Haltestelle wieder in das Netz integriert", versichert David Schmitt. Das sei spätestens dann der Fall, wenn sich beim Güterbahnhofsgelände weitere Veränderungen ergeben und ein weiteres Fahrzeug auf den Linien unumgänglich wird.
Solange das nicht der Fall ist, verzichten einige Bewohner auf die öffentlichen Verkehrsmittel und setzen auf die Nachbarschaftshilfe.