Bei der Bürgermeisterwahl in Weitramsdorf im Landkreis Coburg könnte es im März 2020 besonders spannend werden.
Die Freien Wähler in Weitramsdorf haben am Freitagabend erste Weichen für die Bürgermeisterwahl im März 2020 gestellt. Zuletzt war ja spekuliert worden, ob Christian Gunsenheimer ein Comeback planen könnte; Gunsenheimer war von 2002 bis 2014 Bürgermeister von Weitramsdorf, ehe er abgewählt und von Wolfgang Bauersachs (BfB) beerbt wurde.
Doch am Freitagabend kam es anders: Gunsenheimer meldete in der Versammlung keinerlei Interesse an einer Rückkehr auf den Chefsessel im Rathaus an - stattdessen wurde gemeinsam Max Kräußlich als Wunschkandidat präsentiert. Max Kräußlich ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem dadurch bekannt geworden, dass er 2018 bei der Landtagswahl als Listenkandidat der Freien Wähler im Stimmkreis Coburg ins Rennen ging. Der 27-Jährige ist von Beruf Bauingenieur und hat das Interesse an der Politik sozusagen in die Wiege gelegt bekommen: Sein Großvater war bereits Gemeinderat in Weitramsdorf und sein Vater ist es heute noch.
Die Mitgliederversammlung zeigte sich am Freitagabend mit dem Vorschlag, Max Kräulich zum Bürgermeisterkandidaten zu machen, einverstanden. Für die offizielle Nominierung wird es aber noch eine gesonderte Versammlung geben.
Die Bürgermeisterwahl in Weitramsdorf dürfte im nächsten Jahr durchaus spannend werden. So wird sich Amtsinhaber Wolfgang Bauersachs wohl nicht nur mit Max Kräußlich als Herausforderer konfrontiert sehen. Bei der CSU wird zum Beispiel Harri Schleifenheimer als potenzieller Kandidat heiß gehandelt.
Jürgen W. Heikes "Fohlenelf II"
Sehr interessant in diesem Zusammenhang: Als der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende jüngst seinen 70. Geburtstag feierte, blickte er stolz auf die "Fohlenelf" zurück, die von ihm einst gebildet wurde, um talentierte Nachwuchskräfte der CSU für höhere Ämter vorzubereiten - Mitglieder dieser "Fohlenelf" waren unter anderem der heutige Landrat Sebastian Straubel und der heutige Landtagsabgeordnete Martin Mittag.
Jürgen W. Heike kündigte bei seinem Geburtstagsempfang an, eine "Fohlenelf II" ins Leben rufen zu wollen und nannte dann explizit den Weitramsdorfer Harri Schleifenheimer als eines der von ihm gewünschten Mitglieder.
Wieder so eine Kreißsaal–Hörsaal–Plenarsaal-Karriere ohne echte, tiefergehende Erfahrung darin, wie es sich in der Erwerbswelt so lebt ... – brauchen wir das?