Ein junger Mann schlägt Sonntagnacht eine 27-Jährige in der Gerbergasse bewusstlos - offenbar eine Beziehungstat. Angst vor nächtlichen Angriffen müsse deshalb aber keine Coburgerin haben.
"Was ist nur los, man kann ja schon fast nicht mehr alleine los! Gibt es im Parkhaus keine Kameras?" - so kommentierte Facebook-Nutzerin Gaby S. am Montag die Polizei-Meldung, dass ein junger Mann im Parkhaus Post in der Nacht zum Sonntag eine 27-jährige Frau bewusstlos geschlagen hatte. Inzwischen hat die Coburger Polizei die Straftat so gut wie geklärt und Pressesprecher Stefan Probst kann die Coburgerinnen beruhigen: Sie müssten keine Angst vor nächtlichen Angriffen in den Coburger Parkhäusern haben. "Das hier hatte einen ganz anderen Hintergrund!"
Zeugen lieferten Erkenntnisse
Entgegen der ersten Polizeimeldung wurde die junge Frau auch gar nicht
im Parkhaus niedergeschlagen, sondern hinter dem Gebäude, in der Gerbergasse, erläutere Probst am Dienstag auf Tageblatt-Nachfrage. Deshalb sei die Tat selbst auch nicht von den Videokameras erfasst worden, die selbstverständlich im Innern des Parkhauses installiert seien. Allerdings zeichneten die Kameras im hinteren Treppenhaus des Parkhauses auf, wie der mutmaßliche Schläger, der Beschreibung nach ein "junger Mann mit Basecap", das Opfer nach der Tat die Treppe nach oben trug - begleitet von zwei Zeuginnen.
Diese beiden jungen Damen sowie einen Taxifahrer, der ebenfalls vor Ort war, suchte die Polizei am Montag per Zeugenaufruf, unter anderem über das Tageblatt. "Der Taxifahrer und die beiden Zeuginnen haben sich inzwischen gemeldet", sagte Probst am Dienstag. Von ihnen erhofften sich die Ermittler weitere Informationen, etwa darüber, was zwischen den einzelnen Beteiligten gesprochen worden sei. Dank der Zeugenaussagen ergebe sich jetzt auch ein klares Bild für die Polizei.
Zum Tathergang selbst gab der Pressesprecher keine Auskunft. Aus Probsts Bericht lässt sich allerdings darauf schließen, dass es sich wohl um eine Beziehungstat gehandelt hat, bestätigen will er das jedoch ebenfalls (noch) nicht. Dass sich das Ganze im Bereich des Parkhauses Post abgespielt habe, sei reiner Zufall gewesen.
Derzeit ist Probst auch mit der Kriminalstatistik für das vergangene Jahr befasst und hat bisher keine außergewöhnliche Zunahme von Gewaltdelikten im Einzugsbereich der Coburger Kriminalpolizei feststellen können - gerade auch, was Menschen mit Migrationshintergrund betreffe, die derzeit in Coburg lebten. Probst: "Da gibt es zum Glück nichts Auffälliges."