17 Themen rund ums Bauen im Gemeinderat Meeder

4 Min
Bauvorhaben schlagen sich im Gemeindehaushalt nieder. Deswegen muss die Gemeinde Meeder gut kalkulieren.
Bauvorhaben schlagen sich im Gemeindehaushalt nieder. Deswegen muss die Gemeinde Meeder gut kalkulieren.

Etwas fürs Gewerbe tun, die Wasserversorgung sichern und zukunftsweisend handeln - in der jüngsten Sitzung gab es viel zu entscheiden.

Die Gemeinde Meeder will zukunftsweisend handeln und Arbeitsplätze sichern. Weil die ansässigen Firmen Planungssicherheit haben sollen, beschlossen die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung, ihre Bauleitplanung im Gewerbe- und Industriegebiet "Süd-West I" zu ändern. Demnach soll die bestehende Straßentrasse nach Westen verlegt werden, um für die dortige Firma Hamuel mehr Raum zu bekommen. Auch die Firma Hamuel stimmte in einem Schreiben dieser Veränderung zu. Die geplante Straße soll 6,50 Meter breit werden und für den Schwerlastverkehr geeignet sein. Außerdem soll neben die Fahrbahn ein zwei Meter breiter Gehsteig kommen.
Die Planungen stellte Horst-Dieter Göhring vom Ingenieurbüro Göhring aus Bad Rodach vor. Diskussion gab es im Gremium über den geplanten Wendehammer. "Es um die Fixierung der Entwicklung des künftigen Industriegebietes", betonte Bürgermeister Bernd Höfer (CSU). Das Gremium beschloss, den Bebauungsplan gemäß dem vorgelegten Entwurf zu ändern und die Baugrenze nördlich der Firma RW-Agrar herauszunehmen.


Stichstraße in "Nord-Ost V"

Weiterhin ging es in der Sitzung, in der 17 Punkte rund ums Bauen zu beraten waren, um eine erste Darstellung des Bebauungsplans "Nord-Ost V" in Meeder. Das Gremium regte an, ein 1800 Quadratmeter großes Grundstück zu teilen und damit einen weiteren Bauplatz zu schaffen. Die Gemeinderäte stimmten mit 10:6 Stimmen ab, dass im Bebauungsplan eine Stichstraße eingearbeitet werden soll. Weiterhin stimmte der Gemeinderat einer Verschiebung und Aufteilung des großen Grundstücks zu. Im 3. Bauabschnitt soll die Fahrbahn der Gemeindeverbindungsstraße Ottowind-Rottenbach verstärkt werden. Auch dies beschloss der Gemeinderat. Laut Horst-Dieter Göhring kamen zwei Angebote in die engere Wahl. Den Zuschlag erhielt die Firma Büchner aus Gauerstadt für 205.237 Euro. Einigen Räten war der Preis zu hoch und sie stellten fest: "Wir haben im Gemeindebereich viele schlechte Straßen." Laut dem Bürgermeister sei die Finanzierung ohne eine Kreditaufnahme gesichert, da bereits 100.000 Euro im Haushaltsplan vorgesehen seien. Außerdem würden Haushaltsmittel aus der geplanten Straßenrenovierung der Thüringer Straße und den dortigen Kanalbauarbeiten herausgenommen, die dann im kommenden Jahr wieder in den Haushalt eingestellt werden sollen. Einige Ratsmitglieder regten an, der Firma Büchner Fristen für Baubeginn und Fertigstellung zu setzen.

Die Brücke über den Sulzbach im Gemeindeteil Neida muss saniert werden. Angebote einzuholen, sei schwierig gewesen, berichtete Jürgen Schmidt vom Bauamt. Das Planungsbüro Kittner sei damit auftragt worden. Das Büro habe Kosten von rund 80.000 Euro errechnet. "Der Preis ist viel zu hoch", bemängelten einige Gemeinderäte.

Auch ein Abriss der Brücke wurde in die Diskussion eingebracht. Matthias Korn (CSU) legte eine Schätzung von 50.000 Euro für das Verlegen von drei Schwerlastrohren vor. Es sollte ermittelt werden, wie viel Schwerlastverkehr über die Brücke fährt. Die Anlieger sollten durch die Renovierung der Brücke nicht schlechtergestellt werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, eine Ausschreibung eines Rahmendurchlasses mit entsprechenden Alternativen durchzuführen. Damit wurde das Ingenieur-Büro Kittner und Weber beauftragt. Einige Gemeinderäte erinnerten an die 700-Jahre-Feier in Neida am 24. Juni 2017 und an die Kirchweih. Deshalb sollten die Bauarbeiten zwischen dem 24. Juni und der Kirchweih im Oktober stattfinden.

Die Stützmauer auf dem Sportgelände des TV 1896 Ottowind ist sanierungsbedürftig. Der Gemeinderat hatte sich bereits mit diesem Thema beschäftigt, deshalb lag schon ein Angebot der Firma Raab in Höhe von 35.000 Euro vor. Bei diesem Punkt ließen sich Bürgermeister Bernd Höfer und Gemeinderat Manfred Höfer (CSU) von ihrem Stimmrecht wegen Befangenheit befreien, und der Zweite Bürgermeister Bernd Dreßel (FW) übernahm bei diesem Punkt die Sitzungsleitung. Dreßel berichtete von mehreren Gesprächen und informierte über den Pachtvertrag mit der Gemeinde. Die Gemeinde ist Eigentümer des Grundstücks und deshalb auch für die Sanierung zuständig. Der TV Ottowind würde aber viele Arbeiten in Eigenleistung vornehmen und fünf Jahre lang auf die jährliche Zuwendung der Gemeinde in Höhe von 3000 Euro verzichten. "Dies ist ein guter Deal", betonte Bernd Dreßel. Die Mauer zu entfernen und den Bauschutt zu entsorgen, würde rund 20.000 Euro kosten.


Gemeinderat möchte Schriftliches

Die Räte beschlossen, den Auftrag zu erteilen, sobald ein schriftliches Protokoll des TV Ottowind vorliege, dass man fünf Jahre auf den Gemeindezuschuss verzichte. Mit zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, den Auftrag im Wert von 35.000 Euro der Firma Raab zu erteilen.

Des Weiteren war die Sicherstellung oder Ertüchtigung der Wasserversorgung in den Ortsteilen Moggenbrunn und Beuerfeld ein Thema des Gemeinderates. Man möchte Versorgungssicherheit erreichen. Auch wenn die Tank- und Rastanlage an der Autobahn, die noch nicht sicher ist, kommen sollte, würde der Hochbehälter bei Mirsdorf durch erhöhten Pumpeneinsatz zu Spitzenzeiten ausreichen. Mehr wäre allerdings nicht möglich, wie der Bürgermeister feststellte. "In der jetzigen Situation ist eine Versorgung von Moggenbrunn und Beuerfeld nicht möglich", betonte der Bürgermeister. Eine Aufrüstung des Hochbehälters würde rund 600.000 Euro kosten. Eine weitere Alternative wäre die Verstärkung der Pumpen bei Beuerfeld. Der Gemeinderat möchte genauere Zahlen des Wasserverbrauchs der möglichen Raststätte haben und den Planfeststellungsbeschluss, der zeitnah erfolgen soll, abwarten. Deshalb wurde dieser Punkt auf Sommer 2017 vertagt.

Gemeinderat Meeder in Kürze
Vergabe Der Gemeinderat vergab den Ausbau des Eckenweges in Ahlstadt. Wie Architekt Hans-Dieter Höfner mitteilte, lägen sieben Angebote vor. Der Auftrag wurde an die Firma Büchner in Gauerstadt mit einem Gesamtwert von 97.000 Euro vergeben.

Wege Weiterhin beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, in das sogenannte Einziehungsverfahren für eine Wegefläche auf der "Sennigshöhe" einzusteigen. Weiterhin wurde die Änderung mehrerer öffentlicher Feld- und Wanderwege wegen der Schließung der Bahnübergänge zwischen Meeder und Wiesenfeld, am Bahnhof in Meeder, in Höhe der Regional Waren Haßberge GmbH in Meeder sowie zwischen Kleinwalbur und Birkenmoor beschlossen.

Gäste Im kommenden Jahr, vom 21. bis 23. April 2017, erwartet die Gemeinde den Partnerschaftsbesuch aus der Gemeinde Kirchschlag in Österreich. Der Bürgermeister wünscht sich Angebote für entsprechende Unterkünfte.

Bebauungsplan Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans in Mirsdorf. Für landwirtschaftliche Betriebe soll es keine Nachteile geben.