100 Prozent! Coburger Grüne nominieren Ina Sinterhauf als OB-Kandidatin

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Statt Schnittblumen, die sie nicht mag, bekam Ina Sinterhauf nach der Nominierung zur OB-Kandidatin der Coburger Grünen einen Kürbis überreicht. Links Michael Dorant, rechts Kevin Klüglein vom Vorstand der Grünen.Foto: Oliver Schmidt
Statt Schnittblumen, die sie nicht mag, bekam Ina Sinterhauf nach der Nominierung zur OB-Kandidatin der Coburger Grünen einen Kürbis überreicht. Links Michael Dorant, rechts Kevin Klüglein vom Vorstand der Grünen.Foto: Oliver Schmidt

Der Oberbürgermeister-Wahlkampf in Coburg ist eröffnet: Als erste Partei hat am Donnerstagabend Bündnis 90/Die Grünen ihre Kandidatin für die Tessmer-Nachfolge nominiert.

Ina Sinterhauf ist die Kandidatin der Coburger Grünen für die Oberbürgermeisterwahl im März 2020. Sie wurde am Donnerstagabend einstimmig nominiert und ist damit die erste offiziell feststehende Bewerberin um die Nachfolge des nicht mehr antretenden OB Norbert Tessmer (SPD). Die 1976 geborene Ina Sinterhauf wird auch die Stadtratsliste der Grünen anführen.

In ihrer Vorstellungsrede machte Ina Sinterhauf deutlich, welche zwei Themen ihr im Wahlkampf - und im Idealfall auch später als Oberbürgermeisterin - besonders wichtig sind: der Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit. Sinterhauf legt Wert darauf, dass diese beide Themen "zusammen gedacht" werden müssen. Denn sozial schwächer gestellte Menschen dürften keinesfalls durch klimapolitische Maßnahmen noch zusätzlich benachteiligt werden.

Sinterhauf forderte auch mehr Anstrengungen seitens der Stadt für den Klimaschutz. Denn: "Auch eine Kommune hat da sehr wohl Handlungsmöglichkeiten!" Ohne konkrete Beispiele zu nennen, sagte Sinterhauf: "Wir leisten uns viele Dinge in der Stadt, die dem Klimaschutz abträglich sind." Ihr Ziel sei es, dass Coburg noch vor dem Jahr 2050 klimaneutral ist.

Für eine "offene Gesellschaft"

Die OB-Kandidatin kritisierte, dass es in Coburg noch kein "zukunftstaugliches Verkehrskonzept" gibt, das alle Mobilitätsformen umfasst. Nachholbedarf sieht sie auch bei der "Familienstadt", als die sich Coburg bezeichnet: "Da fehlt noch einiges", so Sinterhauf, die grundsätzlich feststellte: "Es fehlt in Coburg nicht an Ideen oder Wissen, sondern es fehlt an Mut."

Ina Sinterhauf sprach sich für eine "offene Gesellschaft" aus. Wenn Menschen unterschiedlich seien, dann sollte das nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung begriffen werden.

Ina Sinterhauf will außerdem neue Beteiligungsformate schaffen, wie etwa ein regelmäßig tagendes Jugendparlament.

Mitglied bei den Grünen ist Ina Sinterhauf erst seit 2011. Doch Gedanken um die Welt beziehungsweise um die Umwelt macht sie sich mindestens schon seit 1986 - zumindest gab es damals ein einschneidendes Ereignis: Tschernobyl. "Damals war ich zehn Jahre alt, und Tschernobyl hat mir Angst gemacht." Die Reaktorkatastrophe habe ihr gezeigt, "dass unsere Welt bedroht ist." Als dann auch noch das Waldsterben einsetzte und sich am Rhein die Chemieunfälle häuften, habe für sie festgestanden: "Man muss etwas tun, damit die Welt lebenswert bleibt."