Hund Willy wurde als Welpe aus einer ungarischen Tötungsstation gerettet und ist seitdem im Tierheim Bayreuth. Inzwischen sind acht Jahre vergangen, doch die Tierschützer geben die Hoffnung auf ein Happy End nicht auf.
Das Tierheim Bayreuth macht auf ein trauriges Hundeschicksal aufmerksam. Schon seit geraumer Zeit kümmern sich die Tierpfleger demnach um den Foxterrier Mix-Rüden Willy.
Bereits am 7. November 2015 sei der Kleine mit acht Monaten in das Tierheim gekommen, nachdem er von einer ungarischen Tötungsstation gerettet werden konnte, wie Ivonne Schug vom Tierheim Bayreuth gegenüber inFranken.de berichtet. Seither sei Willy "wohl das größte Sorgenkind im Tierheim", wie es in einem Social-Media-Post heißt. Auch das Tierheim Nürnberg wandte sich kürzlich mit einem traurigen Hunde-Jubiläum an die Öffentlichkeit.
Tierheim Bayreuth rettete Hund Willy aus Tötungsstation - "die letzte Möglichkeit"
Wie der Verein Gegen Tierelend in Ungarn e.V. auf seiner Webseite erklärt, handle es sich bei einer solchen Tötungsstation um "eine Anlage, in der Tiere - in der Regel Streunerhunde - für zwei Wochen aufbewahrt werden, um den Besitzern die Möglichkeit zu geben, ihre Hunde wieder nach Hause bringen zu können, wenn sie von Zuhause ausgebüxt sind".
Ihre Aufgabe sei demnach vor allem streunende Tiere des jeweiligen Einzugsgebiets einzufangen, um die Verbreitung von Seuchen zu verhindern und sie zwei Wochen in Quarantäne zu halten. Sofern es parallel zur Tötungsstation noch ein Tierheim gebe, würden die Hunde dann je nach Kapazität ganz oder teilweise an das Tierheim übergeben. Gibt es keine Alternative, drohe den Hunden anschließend die Tötung.
Auch Willy habe dieses Schicksal gedroht, wie Ivonne Schug vom Tierheim Bayreuth berichtet. "Wir haben die Info aus Ungarn bekommen, dass das die letzte Möglichkeit ist und dass er getötet wird, wenn ihn keiner nimmt", erklärt sie im Gespräch mit inFranken.de. "Da hatten wir natürlich Mitleid." Woher der Hund ursprünglich stammt und wie er in die Tötungsstation gekommen war, könne sie indes nicht sagen.
Hund Willy ist "nicht ganz gesund" - auch "umfangreiche medizinische Untersuchungen" bringen keine Klarheit
Bei seiner Ankunft im Tierheim Bayreuth habe man demnach aber relativ schnell gemerkt, dass Willy "leider nicht ganz gesund" ist. "Er lebt halt in seiner eigenen Welt", so Schug. "Wenn mehrere Reize gleichzeitig auf ihn einwirken, bedeutet das für ihn puren Stress und er fängt an, sich im Kreis zu drehen oder verfällt dann in aggressives Verhalten", erklärt das Tierheim. Woher das genau kommt, habe aber "leider trotz umfangreicher medizinischer Untersuchungen nicht geklärt werden können".
Je mehr man sich aber mit ihm beschäftige, desto mehr lerne man Willy zu lesen und desto besser ließen sich solche Situationen vermeiden. Die Suche nach einem neuen Zuhause gestalte sich trotzdem äußerst schwierig. "Willy kann eigentlich nicht in einem normalen Haushalt leben, weil sein Gehirn es einfach nicht schafft, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, da reicht es schon, wenn jemand staubsaugt", berichtet Ivonne Schug. Trotzdem wolle man die Suche nicht aufgeben.