Nach Terror in Paris: Polizei lobt "gelassene Wachsamkeit" der Franken

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Ein Polizist geht am 27.11.2015 in Nürnberg Streife über den Nürnberger Christkindlesmarkt. Mit dem feierlichen Prolog eröffnet das Nürnberger Christkind am späten Nachmittag offiziell den Nürnberger Christkindlesmarkt. Foto: Daniel Karmann/dpa
Ein Polizist geht am 27.11.2015 in Nürnberg Streife über den Nürnberger Christkindlesmarkt. Mit dem feierlichen Prolog eröffnet das Nürnberger Christkind am späten Nachmittag offiziell den Nürnberger Christkindlesmarkt. Foto: Daniel Karmann/dpa

Wenige Einsätze, besonnene Bürger: Knapp drei Wochen nach den Terroranschlägen von Paris zieht die fränkische Polizei für die Region ein positives Zwischenfazit. Die Zahl der Meldungen "wegen verdächtiger Wahrnehmungen" hätten sich in keinem der drei Regierungsbezirke merklich erhöht.

Zudem, so das Credo, hätten sich die Besucher größerer Veranstaltungen vorbildlich verhalten. "Die Menschen sind nach Paris stärker sensibilisiert. Wir stellen aber eher eine gelassene Wachsamkeit fest", fasst Elke Schönwald, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken, zusammen.

Beispielsweise habe es auf dem Nürnberger Christkindlmarkt in der ersten Woche überhaupt keinen Polizeieinsatz wegen auffälliger Gegenstände oder Personen gegeben. Und: In den letzten drei Wochen, so Schönwald, seien in ganz Mittelfranken generell "maximal fünf Mal" verdächtige Gepäckstücke gemeldet worden.


Mehr Streifenbeamte

Ähnlich sieht es im Regierungsbezirk Unterfranken aus. Hier lösten zwei herrenlose (und letztlich ungefährliche) Gepäckstücke in Würzburg und Schweinfurt zwar größere Polizeieinsätze aus.
"Eine erhöhte Anzahl von Anrufen aufgrund verdächtiger Gepäckstücke ist im Regierungsbezirk Unterfranken aber nicht festzustellen", betont Claudia Ernst von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. Trotzdem werde man bei Veranstaltungen "mit großen Menschenansammlungen", wie beispielsweise den Weihnachtsmärkten, weiterhin "die Überwachungs- und Streifentätigkeit verstärken".

Auch in Oberfranken hat sich die Zahl der Polizeieinsätze wegen "verdächtiger Wahrnehmungen" nicht erhöht, auch nicht nach dem Start der Weihnachtsmärkte. "Eine steigende Alarmierung haben wir nicht festgestellt", so Pressesprecher Jürgen Stadter, der aber betont, dass man die Polizei kontaktieren sollte, wenn etwas verdächtig erscheint. "Man muss nicht übersensibel sein. Aber eine generelle Wachsamkeit wünschen wir uns immer." Claudia Ernst sieht das ähnlich. "Gerade bei Großveranstaltungen sind wir dankbar, wenn sich Menschen an uns wenden, denen etwas Verdächtiges aufgefallen ist."

Auch Elke Schönwald empfiehlt, die Polizei "lieber einmal zu viel als einmal zu wenig" zu kontaktieren. Wer sich in diesem Zusammenhang allerdings einen Spaß erlaubt, dem drohen ernsthafte Konsequenzen. "Die Androhung einer bevorstehenden Straftat kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren geahndet werden." Hinzu kämen Regress- sowie zivilrechtliche Forderungen.