Oberfranken ist sicher, doch es gibt auch große regionale Unterschiede. Das geht aus der Kriminalstatistik für Oberfranken hervor.
Oberfranken ist sicherer geworden - zumindest im Vergleich zu 2016. Die oberfränkische Polizei hat die Kriminalstatistik für die Region vorgestellt.
So wurden 2017 insgesamt
49.028 Straftaten. Das ist ein
Rückgang um 8,4 Prozent im Vergleich zu 2016, wie das Polizeipräsidium Oberfranken meldet.
Straftaten insgesamt unter Durchschnitt
Die aktuellen Zahlen liegen auch
unter dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Der liegt bei 51.499. Nach wie vor wird die Gesamtanzahl durch Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz, insbesondere in den Grenzregionen, aber auch in Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften beeinflusst. 2017 waren es in diesem Bereich 1232 Straftaten.
70,3 Prozent aller Straftaten konnte die Polizei 2017 aufklären - das sind 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Oberfranken liegt mit dieser Quote wiederum
deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 66,8 Prozent.
Bamberg legt zu - Bayreuth mit deutlich weniger Straftaten
In Bayreuth (–30 Prozent), Coburg (–19,4 Prozent) und Hof (–1,8 Prozent) wurden 2017 weniger Straftaten begangen, lediglich in Bamberg gab es 808 Fälle mehr im Vergleich zum Vorjahr. In der Wagnerstadt ging der Anteil der Verstöße nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz deutlich zurück.
In den Landkreisen Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach und Lichtenfels gingen die Straftaten um bis zu 31,1 Prozent zurück. In den Kreisen Bamberg und Wunsiedel stieg die Anzahl allerdings leicht an.
Mehr Sexualstraftaten als noch 2016
Zwar machen die
Sexualdelikte mit 0,4 Prozent Anteil an allen Straftaten nur einen kleinen Teil der Gesamtkriminalität aus, die Anzahl der Straftaten ist im Jahr 2017 aber mit
141 Fällen mehr stark angestiegen. Der Hauptgrund ist eine
Verschärfung des Gesetzes Ende 2016. Jetzt zählen Vorfälle dazu, die bislang als Beleidigung galten. 91,7 Prozent der Sexualdelikte konnte die Polizei im vergangenen Jahr aufklären.
Aufklärungsrate bei "Straftaten gegen das Leben" sinkt
Unter Gewaltkriminalität versteht die Polizei Straftaten aus verschiedenen Deliktsbereichen wie z. B. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raubdelikte und gefährliche und schwere Körperverletzung.
2017 wurden
mit 1.665 Fällen 4,6 Prozent weniger Gewaltdelikte als im Vorjahr registriert. Die Anzahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen ist um 116 Fälle zurückgegangen. Die Polizei konnte 2017 87,5 Prozent der Fälle in diesem Bereich aufklären. Das sind 5,5 Prozent weniger als noch 2016. In
10 Fällen wurde mit der Schusswaffe nur gedroht, in 15 Fällen wurde geschossen.
Brutal ermordet: Urteil zu Mord in einer Asylunterkunft bei Bamberg gefallen Mit 95 erfassten Straftaten gegen das Leben ist die Anzahl in diesem Deliktsbereich um 6 Fälle im Vergleich zum Jahr 2016 gesunken. In 7
0 von diesen 95 Fällen blieben es lediglich beim Versuch.
Die Aufklärungsquote ging mit 90,5 Prozent um 5,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Von den 112 Tatverdächtigen waren 101 männlich.
Diebe stehlen mehr Autos, Brummis und Fahrräder
35,5 Prozent mehr Diebstählen von Kraftfahrzeugen - Diebe von Autos und Lkw waren 2017 sehr erfolgreich. Auch bei den Zweirädern wurden mehr geklaut. 2017 waren es 1.697 Vorfällen. Der Gesamtschaden (Beute- und Sachschaden) beträgt in diesem Bereich 6.947.993 Euro.
Am meisten geklaut wird aber nach wie vor in den oberfränkischen Läden:
2017 machten die Diebe Beute im Wert von 12.496.067 Euro.
Einbrecher erbeuten Tresor in Burgkunstadt - allerdings ohne Inhalt
Mehr Einbrüche 2017
Ein Wohnungseinbruch bedeutet für die Opfer nicht nur einen materiellen Schaden. Die Tatsache, dass sich Fremde in den eigenen vier Wänden aufgehalten haben, ist für viele Opfer schwer zu verkraften. Darauf macht die Polizei nochmals aufmerksam. Das Sicherheitsgefühl der Bürger wird dadurch erheblich negativ belastet. In den Herbst- und Wintermonaten kommt es erfahrungsgemäß zu mehr Einbrüchen.
2017 stiegen die
Einbrüche in Oberfranken um 7,8 Prozent auf
417 Straftaten. Bayernweit sank die Anzahl der Fälle um 19,1 Prozent.
Mehr Marihuana sichergestellt
In Oberfranken
starben im vergangenen Jahr 33 Menschen infolge von Rauschmittel, zwei mehr als 2016. Dazu zählt die Polizei nicht nur Tote, die direkt durch eine Überdosis Drogen umkamen, sondern auch tödliche Unfälle unter Drogeneinfluss. Das
Betäubungsmittel Fentanyl war in den meisten Fällen für den Tod verantwortlich.
Prozess in Bamberg gegen Haschdealer: Haschischplatten im Fladenbrot verstecktDie oberfränkische Polizei stellten im Jahr 2017 zirka
2,1 Kilogramm Crystal sicher. Das sind 9,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den anderen Betäubungsmitteln stiegen die sichergestellten Mengen zum Teil erheblich.
54.076 Gramm Marihuana, 218 Prozent mehr als im Vorjahr, konnten 2017 sichergestellt werden. Außerdem fanden die Beamten
453 Cannabis-Pflanzen mehr. Das ist ein Anstieg um 206,8 Prozent. Ein deutlicher Rückgang gibt es hingegen bei Heroin (–79,6 Prozent) und LSD-Trips (–88,8 Prozent) sowie Ecstasy (–71,0 Prozent).