Auch Oberfranken hat sein "Wort des Jahres". Eine fünfköpfige Jury hat aus über 500 Einsendung ausgewählt: Das ist der Gewinner 2020.
Oberfränkische Wort des Jahres 2020 - das ist der Gewinner: Seit 2015 wählt eine Jury Jahr für Jahr das oberfränkische Wort des Jahres. "Das Wort muss unseren Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen" heißt es dazu in einer Pressemeldung des Bezirks Oberfranken. Das waren die Oberfränkischen Wörter der letzten Jahre:
- Wischkästla: fränkische Version für Smartphone (2015)
- A weng weng: fränkische Redewendung für "ein bisschen wenig" (2016)
- Urigeln: das Gefühl, wenn kalte Hände oder Füße langsam auftauen und kribbeln (2017)
- Derschwitzen: vor lauter Hitze gefühlt zerfließen (2018)
- Sternlaschmeißer: die bildliche Beschreibung der Wunderkerze (2019)
Das ist das Oberfränkische Wort des Jahres 2020
In diesem Jahr wurde also das sechste Wort des Jahres gewählt. Am Ende standen drei Wörter in der engeren Wahl: dahamm bleim, gefänzig und Fregger. Sieger und damit das Oberfränkische Wort 2020: Fregger. Laut Pressemeldung des Bezirks ist das Wort "auf das standarddeutsche Verb 'verrecken', einer saloppen Bezeichnung für 'sterben', an das die Endung -er angefügt wurde, um eine Person zu bezeichnen" zurückzuführen. Woher das Wort genau stammt, sei vielen gar nicht bewusst, heißt es weiter. Denn die Wortbedeutung habe sich komplett ins Gegenteil verändert - von „einer, der elend stirbt“ ins Positive „einer, der gewitzt und listig ist“.
In diesem Jahr bestand die Jury aus Barbara Christoph, Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken, Sabine Knieling vom Medienpartner Extra-Radio aus Hof, PD Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Leiter des Bauernhofmuseums Kleinlosnitz, Bertram Popp, und Florian Bergmann dem Leiter des Präsidialbüros und der Öffentlichkeitsarbeit des Bezirks Oberfranken Zuwachs.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm, der das Wort an diesem Sonntag via Videobotschaft verkündete, ist zufrieden mit dem Nachfolger von "Sternlaschmeißer". „Jeder Oberfranke kennt unser Siegerwort. Wer hat nicht schon mal sowas gesagt wie ´A eeländer Fregger´ oder ´Des is su a Fregger!´. Der Ausdruck galt schon die letzten Jahre zu meinen Favoriten, weil ich diesen persönlich schon oft verwendet habe. Mir gefällt das Wort sehr!“, wird Schramm in der Pressemeldung zitiert.
Vorschaubild: Stephan Jansen/dpa
War ja klar!
'Freggä' weä korrekdä!
... auch mit Verniedlichung verwendet "Freggärla"
Warum gibts den Fregger nur männlich.... traut man Frauen nicht zu ein Fregger zu sein?
Freggera könnt höchstens die Frau vom Fregger sein.
Zum Anklicken dieses Kommentars von Redakteur Ruska erhaschte ich auch den Begriff Saachkadder, der mir so nicht in Erinnerung ist. Früher bei unseren stundenlangen Schafkopf-Abenden nannte sich der "fünfte Mann am Karttisch" jedoch BRUNNSKADDER. Der allerdings kam durch die damals sehr aufnahmefähigen Blasen der vier Hauptprotagonisten erst nach dem Genuss von 3 bis 4 Seidla zum Einsatz, danach allerdings unter Umständen durchaus öfters.
Das Gewinnerwort FREGGER find ich aber auch sehr fränggisch und es hat den Sieg im Jahr 2020 verdient.