Druckartikel: Fränkische Schule ergreift Maßnahme nach Bombendrohungen - "um Kindern Ängste zu nehmen"

Fränkische Schule ergreift Maßnahme nach Bombendrohungen - "um Kindern Ängste zu nehmen"


Autor: Redaktion, Ralf Welz

Hollfeld, Mittwoch, 25. Oktober 2023

An der Gesamtschule Hollfeld gingen innerhalb weniger Tage gleich zwei Bombendrohungen ein. Nun ergreift die Schule eine Maßnahme, wie die Schulleiterin erklärt.
Nach der zweiten Bombendrohung an der Gesamtschule Hollfeld stehen den Schülerinnen und Schüler unter anderem erneut Psychologen und Seelsorger zur Verfügung.


Update vom 25.10.2023, 11.30 Uhr: Erneute Bombendrohung an Gesamtschule Hollfeld - Schulleiterin erklärt Konsequenz 

In Bayern sind an Schulen ein weiteres Mal Bombendrohungen eingegangen. Die Ermittler prüfen aktuell, inwieweit es einen Zusammenhang gibt. Neben der Alexander-von-Humboldt-Schule in Bayreuth war in der Nacht zum Dienstag (24. Oktober 20123) erneut die Gesamtschule Hollfeld betroffen. Die Polizei ermittelt bereits seit Freitag vergangener Woche nach dem ersten Vorfall zu den Hintergründen. "Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit", erklärte ein Polizeisprecher.

Ob die beide erhaltenen E-Mails vom selben Absender stammen, ist demnach noch unklar. Der Verfasser der Drohschreiben in Oberfranken hat laut Polizei erneut versucht, "Bezug zur Hamas herzustellen". Doch wie gehen die Kinder in Hollfeld mit der belastenden Situation um? Díe Schule setzt diesbezüglich auf eine Aufarbeitung der Vorfälle.

"Selbstverständlich steht unser schulinternes Kriseninterventionsteam mit Schulpsychologin, Schulseelsorgerin, Beratungslehrkräften und Jugendsozialarbeiter für Gespräche zur Verfügung", teilt Schulleiterin Christine Betz am Mittwoch (25. Oktober 2023) inFranken.de auf Nachfrage mit. "Auch die Lehrkräfte nutzen den heutigen Schultag, um mit den Kindern die Ereignisse zu besprechen und ihnen Ängste zu nehmen."

Update vom 23.10.2023, 14.30 Uhr: Psychologen und Seelsorger halten sich für Fragen von Hollfelder Schülern bereit

Eine Gefahr drohte auf die Mail mit "Hamas-Bezug" nicht, wie die Polizei nach der Durchsuchung der Gesamtschule Hollfeld am Freitag (20. Oktober 2023) feststellte. Die Schule geht nun wieder in den normalen Betrieb über, der Vorfall ist dennoch weiter präsent. "Ich hatte bereits am Freitag die Lehrkräfte, die heute in der ersten Stunde in den Klassen sind, gebeten, dem Gesprächsbedürfnis der Kinder Raum zu geben, aber Spekulationen möglichst zu unterbinden und auf die im Polizeibericht genannten Tatsachen zu verweisen." Das teilt die Schulleiterin Christine Betz inFranken.de auf Anfrage mit.

Das Team aus Schulpsychologin, Schulseelsorgerin und Jugendsozialarbeiter halte sich zudem bereit, um gegebenenfalls verängstigte Schülerinnen und Schüler zu betreuen und das Kollegium zu unterstützen. Insgesamt sei der Schulvormittag ruhig verlaufen. "Die meisten Kinder, vor allem die älteren Schüler, sind mit der Situation recht gut zurechtgekommen. Viele Kinder werden das Wochenende, welches glücklicherweise für etwas Abstand gesorgt hat, für ein Gespräch mit den Eltern genutzt haben", führt Betz aus.

Derzeit rätselten viele Schüler, Eltern und Lehrkräfte, wer hinter der mysteriösen E-Mail steht. "Wenn diese Frage von der Polizei beantwortet ist, wird es sicher noch einmal Fragen der Kinder geben. Uns ist aktuell wichtig, zum gewohnten Schulalltag zurückzukehren, um den Schülerinnen und Schülern durch die gewohnten Strukturen und Abläufe Sicherheit zu vermitteln", betont sie zum Schluss.

Update vom 20.10.2023, 15.19 Uhr: Mögliche Freiheitsstrafe nach falscher Bombendrohung in Hollfeld - diese Straftaten stehen im Raum

Von wem stammt die ominöse Mail, die die Gesamtschule Hollfeld in der Nacht auf Freitag (20. Oktober 2023) erhalten hat? Gegenüber inFranken.de bestätigt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken erneut die Hinweise auf "Swatting", also "eine Belästigungstechnik". Ziel der Mail sei, die Polizei "gegen eine andere Person zu hetzen". Noch sind die Absender unbekannt, doch es gibt Möglichkeiten, sie ausfindig zu machen, bekräftigt die Polizei. 

"Es stehen verschiedene Straftatbestände des Strafgesetzbuches im Raum", erklärt sie weiter.

  • Der Missbrauch von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln (Paragraf 145),
  • das Vortäuschen einer Straftat (Paragraf 145d),
  • die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten (Paragraf 126)
  • und Verleumdung (Paragraf 187).

Alle Paragrafen geben mögliche Strafen vor, die ein Gericht schließlich zu entscheiden hat. Beim Missbrauch von Notrufen können eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe drohen. Auf die Störung öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten können eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe folgen, ebenso auf das Vortäuschen einer Straftat. Verleumdung kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. 

Update vom 20.10.2023, 12 Uhr: Nach Drohung an Hollfelder Schule - Polizei gibt Entwarnung

In der Nacht auf Freitag (20. Oktober 2023) ist bei der Gesamtschule Hollfeld per E-Mail eine Bombendrohung eingegangen. Nach einer umfangreichen Absuche des Gebäudes gibt die Polizei nun Entwarnung und meldet: Es wurde keine Bombe gefunden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen um herauszufinden, von wem die Drohung ausging.

Eine Lehrkraft hatte in der Nacht zum Freitag die Polizei alarmiert: Im E-Mail-Postfach der Gesamtschule Hollfeld war sie auf die Bombendrohung gestoßen. Die Polizeiführung bewertete den Inhalt der Mail zunächst und beschloss daraufhin, die Schule abzusuchen, um eine mögliche Gefahr für die Schüler*innen und Lehrkräfte ausschließen zu können.

Noch in der Nacht begann die Polizei damit, das Areal mit Spürhunden abzusuchen. Währenddessen wurden Eltern und Schüler über die Kanäle von Schule und Polizei über die Situation in Kenntnis gesetzt. Aufgrund des Einsatzes hatte sich die Schulleitung am Freitagmorgen in Absprache mit der Polizeiführung für einen Ausfall des Unterrichts entschieden.

Die Kriminalpolizei Bayreuth hat die Ermittlungen zur Herkunft der E-Mail und zur Motivation des Verfassers eingeleitet. Auch ein möglicher Fall von "Swatting" wird derzeit geprüft. "Swatting" ist eine Straftat, da hier ein Notfall nur vorgetäuscht wird, beispielsweise in Form eines grundlos abgesetzten Notrufes, der dann einen Einsatz zur Folge hat.

Häufig werden die Einsatzkräfte, teilweise sogar Spezialeinheiten, beispielsweise aus Rache oder Langeweile zu anderen Personen oder auch Prominenten geschickt, um diesen damit zu schaden, erläutert Victoria Troyke, Pressesprecherin der Polizei Oberfranken. "So ein Fall wird zu einhundert Prozent ernst genommen", betont sie. Der Begriff leitet sich von der Spezialeinheit "SWAT" her.

In einer vorherigen Meldung des Polizeipräsidiums Oberfranken hieß es zudem, dass die Mail einen Bezug zum aktuellen Israel-Konflikt und der Terrororganisation Hamas habe.

"Nahezu alle Betroffenen konnten rechtzeitig gewarnt werden und sparten sich so den Weg zur Schule", ergänzt das Präsidium. Der Einsatz konnte noch am Vormittag beendet werden.

Update vom 20.10.2023, 8.25 Uhr: Einsatz in Hollfeld - Polizei nennt Details zur Bombendrohung

Ausnahmezustand in Hollfeld: Bereits am Donnerstag (19. Oktober 2023) hat die Staatliche Gesamtschule eine Bombendrohung erreicht. Da die Polizei ein Restrisiko nicht ausschließen konnte, entfällt am heutigen Freitag (20. Oktober) der Unterricht komplett, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilt. Die Kripo Bayreuth ermittelt nun unter Hochdruck.

Die Drohung sei am Vortag per E-Mail eingegangen und habe einen Hamas-Bezug. Die Polizei habe den Inhalt in verschiedene Richtungen geprüft. Es könne sich dabei um einen Fall von "Swatting" handeln. Allerdings konnte nicht komplett ausgeschlossen werden, dass es sich doch um eine ernstgemeinte Drohung handelt. Deshalb hat die Polizei in enger Absprache mit der Schulleitung beschlossen, den Unterricht für Freitag abzusagen und das Gebäude abzusuchen.

Die Suchmaßnahmen sind mittlerweile beendet und ergaben keine weiteren Anhaltspunkte für eine Gefährdung, erklärt die Polizei. Die Drohung richte sich konkret gegen die Gesamtschule. Weitere Schulen seien nicht betroffen. Eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler ist sichergestellt. Die Ermittlungen der Kripo Bayreuth laufen auf Hochtouren.

Erstmeldung vom 20.10.2023, 6.25 Uhr: Bombendrohung an Schule in Hollfeld - Unterricht entfällt

Wichtige Nachricht am frühen Morgen: An der Staatlichen Gesamtschule in Hollfeld (Landkreis Bayreuth) ist am Freitag (20. Oktober 2023) eine Bombendrohung eingegangen, wie das Polizeipräsidium Oberfranken gegen 5.48 Uhr meldete. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte auf Nachfrage von inFranken.de, dass der Einsatz derzeit noch in vollem Gange ist. Die Polizei sei mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort.

Zudem betont das Präsidium, dass der Unterricht an der Gesamtschule am heutigen Freitag komplett entfällt. Schüler*innen sowie ihre Eltern sollen daher auf keinen Fall zur Schule kommen, auch um nicht in den laufenden Einsatz zu geraten. Wie konkret die Drohung ist und von wem sie stammt, konnte die Polizei noch nicht sagen. Im Laufe des Tages sollen weitere Informationen folgen.