Ein Reisebus aus Bayreuth ist am Mittwoch auf der A5 schwer verunglückt. Eine Reiseleiterin aus Kulmbach starb, 31 wurden verletzt. Wie kam es zu dem Unglück? Ermittler nehmen den Bus unter die Lupe. Der Fahrer schweigt unterdessen.
Ein Reisebus aus Bayreuth ist auf der A5 bei Ettlingen in Baden-Württemberg verunglückt: Bei einem schweren Busunfall auf der A5 bei Karlsruhe (Baden-Württemberg) ist am Mittwoch eine Seniorengruppe aus Oberfranken verunglückt. Dabei kam eine Frau - eine 30 Jahre alte Reiseleiterin aus Kulmbach - ums Leben. 31 Menschen wurden verletzt. Der Bus war zuvor auf einen Müllwagen aufgefahren.
Für Ärger sorgte bei dem Unglück zudem die Rettungsgasse. Die Polizei hat mittlerweile 120 Verkehrsteilnehmer angezeigt.
Der Busfahrer stand zunächst unter Schock und machte keine Angaben zum Geschehen. Gutachter werten unterdessen die Daten aus, die sie aus dem beschlagnahmten Reisebus ausgelesen haben. Auch werden die ersten Zeugen vernommen. "Ziel ist es, den Unfallhergang zu rekonstruieren", sagte Polizeisprecher Raphael Fiedler am Donnerstag.
Busunglück auf der A5: Eine Tote, 31 Verletzte
Bei dem Unfall am frühen Mittwochmorgen war der Reisebus aus Oberfranken bei plötzlich stockendem Verkehr vor einer Autobahnbaustelle auf einen Müllwagen gefahren. Dabei starb die 30 Jahre alte Reiseleiterin der Gruppe, die neben dem Fahrer saß. 31 Menschen wurden verletzt, davon zwei Senioren schwer. Eine Frau war noch in Lebensgefahr. Die Reisegruppe mit Teilnehmern aus Kulmbach, Kronach und Burgkunstadt war mit dem Bus der Bayreuther Firma Rabenstein auf dem Weg in die Provence.
Der Reiseveranstalter aus Kulmbach teilte am Donnerstag auf seiner Internetseite mit, dass 17 von 24 Reiseteilnehmern bereits am Mittwochabend wieder zu Hause waren. Sieben Reisende, die zunächst noch zur Beobachtung in Kliniken waren, sollten im Laufe des Tages zurückkehren. Weiter hieß es: "In unseren Gedanken sind wir bei unserer liebenswerten Kollegin Jacqueline, die bei diesen tragischen Unfall verstorben ist." Und: "Es ist schwer, die Gefühle, die uns alle bewegen, auszudrücken."
Ursache des Unfalls wird untersucht
Technische Ermittler prüfen seit Donnerstag die genaue Ursache des Unglücks, das traurige Erinnerungen an ein Busunglück mit 18 Toten vor einem Jahr in Oberfranken weckt.
Hinweise auf einen technischen Defekt gibt es laut Polizei nicht - sie geht von einer kurzen Unaufmerksamkeit des 62-jährigen Busfahrers aus. Doch es sind viele Fragen offen: So ist unklar, ob der Bus einen Bremsassistenten hatte und mit welchem Tempo er unterwegs war. Der Fahrtenschreiber soll zudem darüber Auskunft geben, wie lange der Fahrer am Steuer saß.
Der Fahrer, der vergeblich versucht hatte, den Aufprall mit einer Vollbremsung und einem Ausweichmanöver zu verhindern, wurde leichter verletzt. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ermittelt. Zum Geschehen wollte er sich zunächst nicht äußern. "Er hat sich entschieden, zunächst nicht zur Sache auszusagen", teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag auf Anfrage mit. Gründe müsse er nicht nennen. Gutachter werten indessen die Daten aus, die sie aus dem beschlagnahmten Reisebus ausgelesen haben. Nicht bekannt wurde bislang, ob der Bus einen Bremsassistenten hatte und mit welchem Tempo er unterwegs war.