"Sein Leben hing am seidenen Faden": Bayreuther BRK erhält nach Drama besonderen Besuch

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Bayreuth: Nach Horror-Crash - Unfallopfer bedankt sich bei Lebensrettern
Fünf Jahre nach seinem schweren Unfall besuchte Peter Maj (m.) den BRK-Rettungsdienst in Bayreuth, um seinen Lebensrettern persönlich zu danken.
Bayreuth: Nach Horror-Crash - Unfallopfer bedankt sich bei Lebensrettern
Tobias Schif / BRK Bayreuth

Peter Maj wurde bei einem schweren Unfall in Bayreuth lebensbedrohlich verletzt. Sein Leben habe "am seidenen Faden" gehangen. Nun stattete er dem BRK in Bayreuth einen Besuch ab, um sich persönlich bei seinen Lebensrettern zu bedanken.

Vor etwas mehr als fünf Jahren hat ein schwerer Verkehrsunfall das Leben von Peter Maj grundlegend verändert. Wie das BRK Bayreuth berichtet, war Maj in der Nacht des 2. Juni 2019 im Bayreuther Stadtgebiet beim Überqueren einer Straße mit dem Fahrrad von einem knapp 80 km/h schnellen Kleinbus erfasst worden. Durch die Wucht des Aufpralls war er demnach "mehrere Meter weit auf einen angrenzenden Grünstreifen geschleudert" worden. Dabei habe Maj "schwerste Verletzungen an Kopf, Becken und linkem Unterschenkel" erlitten. 

Nur dank einer optimal funktionierenden Rettungskette und dem schnellen Einsatz der Rettungskräfte, konnten noch am Unfallort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden. "In kritischem Zustand und bereits bewusstlos wurde er intubiert und als Polytrauma-Patient in die Notaufnahme gebracht", berichtet das BRK. Dort habe er anschließend "einen Monat im künstlichen Koma auf der Intensivstation" verbracht. Jetzt, mehr als fünf Jahre nach dem Unfall, hat Maj die Hauptrettungswache des BRK-Rettungsdienstes in Bayreuth besucht, um den Menschen zu danken, die ihm das Leben gerettet haben. Erst im November war auch ein Arbeiter in Hof während einer Nachtschicht zum Lebensretter geworden.

Fünf Jahre nach schwerem Unfall in Bayreuth: Unfallopfer bedankt sich bei Lebensrettern - "hatte verdammt viel Glück"

"Die Verletzungen waren eindrucksvoll", erinnert sich Notfallsanitäterin Lisa Prechtl, die damals noch als Rettungsassistentin Teil der Rettungswagenbesatzung war, die Maj damals behandelte. "Sein Leben hing am seidenen Faden", berichtet Prechtl. Der Einsatz von damals sei ihr noch immer "lebhaft in Erinnerung".

Maj selbst habe hingegen nur wenige Erinnerungen an diese Nacht. Aufgrund seiner starken Verletzungen habe er das Bewusstsein verloren. "Ich hatte verdammt viel Glück", sagt Maj rückblickend und betont, dass er ohne die Hilfe der zahlreichen Menschen, die sich damals und während seiner Genesung um ihn kümmerten, nicht mehr am Leben wäre. 

"Es ist selten, dass Patienten mit so schweren Verletzungen uns nach so langer Zeit besuchen, um Danke zu sagen", erklärt Dietmar Kasel, Leiter des BRK-Rettungsdienstes in Bayreuth. Nach der Übergabe der Patienten in die Notaufnahme bestehe normalerweise kein weiterer Kontakt zu ihnen. Der Besuch von Maj zeige dem Team des BRK-Rettungsdienstes jedoch eindrucksvoll, "warum ihre lebensrettende Arbeit so bedeutend ist".

"Beeindruckendes Beispiel für funktionierendes Rettungssystem": BRK Bayreuth lobt "reibungsloses Zusammenspiel"

Wie das BRK berichtet, habe der Unfall dennoch "Spuren hinterlassen". Trotz der Fortschritte leide Maj bis heute unter "starken Seheinschränkungen und einer veränderten Impulskontrolle infolge der schweren Kopfverletzungen". Dennoch bleibe sein Lebenswille "ungebrochen". Auf seinen Unterarmen trägt er demnach stolz zwei Tattoos: Sein Geburtsjahr 1998 und das Jahr 2019 – das Jahr seines Unfalls und zugleich sein "zweiter Geburtstag". "Du kannst echt stolz auf dich sein, dass du jetzt wieder so dastehst", ermutigte Prechtl ihn während ihres Treffens.

Majs Geschichte ist laut BRK "ein beeindruckendes Beispiel für die Bedeutung eines funktionierenden Rettungs- und Gesundheitssystems, das wir nicht als selbstverständlich ansehen sollten". Nur durch das "reibungslose Zusammenspiel zahlreicher eingespielter Akteure" sei es möglich, "Menschen mit so schweren Verletzungen im Notfall eine echte Chance zu geben, ihren Weg zurück ins Leben zu finden". Weitere Nachrichten aus Bayreuth findet ihr in unserem Lokalressort.