Circa 50 Meter auf einem Glasfeld über dem steil abfallenden Untergrund mit Blick über das Wiesenttal sollen die Besucher der Burg Gößweinstein geradezu schweben können. Die Burgerben von 2013 stoßen mit ihrem Projekt auf Begeisterung.
"Es ist ein sehr spannendes und tolles Projekt, das die Burg aus dem Dornröschenschlaf erweckt und wieder mehr in den Fokus setzt." Dies sagte FW-Chefin Daniela Drummer, nachdem der Gößweinsteiner Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) die Pläne zu der Bauvoranfrage des Bauherrn Thomas Pleiner für die Errichtung eines Laufstegs als Stahl-Glas-Konstruktion und somit einer neuen Tourismusattraktion an der Burg Gößweinstein vorgestellt hatte.
Pleiner, der Schwiegersohn der Burgerbin Monika Layritz ist, war als einziger Zuhörer selbst zur Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Marktgemeinderats in das Pfarrheim gekommen.
Laufsteg aus Glas: Burg Gößweinstein plant neue Attraktion
"Diese Maßnahme ist für den Erhalt der Burg so essenziell", sagt Layritz. Auch Bürgermeister Zimmermann und die weiteren Räte zeigten sich vollauf begeistert von Pleiners Vorhaben.
"Ich begrüße das sehr, weil es eine Attraktivitätssteigerung für den ganzen Ort ist, durch die auch alle Geschäfte und Gastronomiebetriebe profitieren werden", meinte der Rathauschef, dem auch Zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) beipflichtete - wie alle anderen Räte auch. Zimmermann geht davon aus, dass dieses Vorhaben auch mit dem Denkmalschutz der Burg vereinbar ist, die einst Richard Wagner als Vorbild für seine Gralsburg in seinem Musikdrama "Parsifal" genommen hatte. Ohne weitere Diskussion wurde Pleiners Bauvoranfrage von den Räten dann auch freudig zugestimmt.
Wie Pleiner zu seinem Bauvorhaben erklärt, sollen die Besucher den Blick in die Landschaft und hinunter auf das Wiesenttal nicht nur sehen, sondern zukünftig auch spektakulär erleben können. Circa 50 Meter auf einem Glasfeld über dem steil abfallenden Untergrund mit Blick über das Wiesenttal sollen die Burgbesucher geradezu schweben können. So soll ein zehn Meter breiter, frei auskragender Laufsteg aus Stahl mit Glasboden und Glasgeländern am nördlichen Teil der Burgmauer installiert werden.
Wie am Grand Canyon: Burgbesucher sollen über dem Wiesenttal ""schweben"
"Ob es dem großen Bruder Skywalk am Grand Canyon in Utah das Wasser reichen kann, muss sich zeigen, ist aber eine sportliche Herausforderung", meint Pleiner. Ebenso sportlich würde die Bauzeit bis hin zur geplanten Neueröffnung der Burg im April 2022 sein. Im Oktober nächsten Jahres soll jedenfalls mit den Bauarbeiten begonnen werden.