Zauberfest und Jazzfestival sind abgesagt: Was sind die Folgen?

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Cotzani & Wendy verbinden Akrobatik und Feuershow. Barbara Herbst
Cotzani & Wendy verbinden Akrobatik und Feuershow. Barbara Herbst

In der illustren Reihe Bamberger Festivitäten, die 2020 nicht stattfinden, haben sie noch gefehlt: Bamberg zaubert und das Jazz-Festival. Nun kam die Absage.

Es sind zwei echte Besuchermagneten, die der Bamberger Innenstadt im Corona-Jahr fehlen werden. Bambergs Stadtmarketing hat am Wochenende die beiden Großveranstaltungen Bamberg zaubert und das Blues- und Jazzfestival endgültig abgesagt, nachdem vorher noch Hoffnungen auf Verschiebung bestanden.

Erstmals seit vielen Jahren wird es im Juli 2020 also kein Zauberfest in Bambergs Straße mehr geben. Auch der Veranstaltungskalender im diesjährigen Spätsommer ist damit um ein Highlight ärmer. Das Blues- und Jazzfestival fand üblicherweise im August statt.

Klaus Stieringer, Chef von dem Veranstalter Stadtmarketing, bedauerte die Absagen. Wegen der bis Ende August geltenden Verfügung habe es keine Alternative gegeben. Er beziffert die Zahl der Besucher der beiden Großveranstaltungen auf rund 400.000 Menschen im Jahr. Beide Veranstaltungen sollen erste wieder 2021 stattfinden.

Es ist nicht nur die Unterhaltung, die vielen Besuchern fehlen wird. Klaus Stieringer schätzt die Gelder, die der regionalen Wirtschaft durch die Absage entgehen, auf 15 bis 20 Millionen Euro. Vor allem die Gastronomie, aber auch die Hotellerie müsse bluten. Stieringer zitiert den Deutschen Tourismusverband, nach dem jeder Tagesbesucher rund 27 Euro im Schnitt ausgebe.

Inwieweit der Einzelhandel durch die Großveranstaltungen profitiert, war in den vergangenen Jahren in Bamberg kontrovers diskutiert worden.

Um die Verluste durch den Shut-Down für den Einzelhandel zumindest ein wenig auszugleichen, wagt sich Stadtmarketing nun an ein umstrittenes Thema - den Sonntagshandel. Drei zusätzliche Sonntage sollen in der Weihnachtszeit stattfinden.

Jahrelang hatte die Mehrheit im Stadtrat stets Nein zum Ausweitung des Sonntagshandels gesagt. Nun hofft Stieringer angesichts der Krise auf ein Einlenken.

Doch es ist fraglich, ob es dazu kommen wird. Erste Stimmen warnen vor einem Aufweichen der Bamberger Abstinenz. Mehr dazu erfahren Sie im hier Premiumteil von infranken.de.