Zapfendorfer Umzug hatte ein Tabu-Thema

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Der Pfeifenclub aus Ebing fuhr Wladimir Putin auf einer Rakete spazieren. Foto: Johannes Michel
Der Pfeifenclub aus Ebing fuhr Wladimir Putin auf einer Rakete spazieren. Foto: Johannes Michel
Die "Eierbergfreunde" regen sich über die von der Bahn blau gestrichenen neuen Brücken an der ICE-Trasse auf. Foto: Johannes Michel
Die "Eierbergfreunde" regen sich über die von der Bahn blau gestrichenen neuen Brücken an der ICE-Trasse auf. Foto: Johannes Michel
 
Eine "Biergida" gibt es auch, zumindest in Zapfendorf, präsentiert von Germania Ebing. Foto: Johannes Michel
Eine "Biergida" gibt es auch, zumindest in Zapfendorf, präsentiert von Germania Ebing. Foto: Johannes Michel
 
Die Kleintierzüchter aus Zapfendorf Foto: Johannes Michel
Die Kleintierzüchter aus Zapfendorf Foto: Johannes Michel
 
Die Laafer Kärwäsbum lassen noch einmal die WM aufleben. Foto: Johannes Michel
Die Laafer Kärwäsbum lassen noch einmal die WM aufleben. Foto: Johannes Michel
 
"Je suis Ossi", skandiert der Pfeifenclub Ebing. Foto: Johannes Michel
"Je suis Ossi", skandiert der Pfeifenclub Ebing. Foto: Johannes Michel
 
Hoch oben: der Tennisclub Zapfendorf Foto: Johannes Michel
Hoch oben: der Tennisclub Zapfendorf Foto: Johannes Michel
 
Tennisclub Zapfendorf Foto: Johannes Michel
Tennisclub Zapfendorf Foto: Johannes Michel
 
Über eine vegane Metzgerei macht sich der Tennisclub Zapfendorf Gedanken. Foto: Johannes Michel
Über eine vegane Metzgerei macht sich der Tennisclub Zapfendorf Gedanken. Foto: Johannes Michel
 
Das Ärztehaus zum Thema hatte der Stammtisch "Sprich leise Zapfendorf". Foto: Johannes Michel
Das Ärztehaus zum Thema hatte der Stammtisch "Sprich leise Zapfendorf". Foto: Johannes Michel
 
Stammtisch Sprich leise Foto: Johannes Michel
Stammtisch Sprich leise Foto: Johannes Michel
 
Die "Junga Laafer" erinnern an den Abzug der Amerikaner. Foto: Johannes Michel
Die "Junga Laafer" erinnern an den Abzug der Amerikaner. Foto: Johannes Michel
 
Mädchengarde Zapfendorf Foto: Johannes Michel
Mädchengarde Zapfendorf Foto: Johannes Michel
 
Bannerträger Foto: Johannes Michel
Bannerträger Foto: Johannes Michel
 

Viele Themen wurden beim Faschingsumzug in Zapfendorf auf die Schippe genommen. Der inhaftierte Bürgermeister blieb dabei (fast) außen vor.

Während im vergangenen Jahr kräftig die Werbetrommel für die Bürgermeisterwahl gerührt wurde, sollte das Thema "Bürgermeister" in diesem Jahr außen vor bleiben, schließlich sitzt der Amtsinhaber aufgrund des Verdachts der Veruntreuung noch immer in Untersuchungshaft. Der Vorsitzende des Ortskulturrings hatte dafür die Teilnehmer zuvor "gebrieft". Eine Gruppe hielt sich (glücklicherweise) nicht daran ...

Wie 2014 beteiligten sich beim Zapfendorfer Faschingsumzug wieder 24 Gruppen. Abwechslungsreich waren die Themen. "Die junga Laafer" beispielsweise verabschiedeten sich auf ihre Art und Weise von den Amerikanern: "Die Amis sagen ,Tschau', wir sagen ,Helau'!" Eine wichtige lokale Angelegenheit spielte beim Stammtisch "Sprich Leise" eine Rolle: Das geplante Ärztehaus auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei und Gastwirtschaft Drei Kronen.
Aufgrund des Stillstands nach der Festnahme des Zapfendorfer Bürgermeisters Matthias Schneiderbanger im Dezember ist es hier aber äußerst ruhig geworden - was auch Thema in der letzten Sitzung des Gemeinderats war.

Um Zurückhaltung gebeten

Apropos Bürgermeister: Stefan Kabitz, Vorsitzender des Ortskulturrings (OKR) und Organisator des Faschingsumzugs, hatte bei den Planungen um Zurückhaltung gebeten - das Bürgermeisterthema sollte außen vor bleiben. Daran hielten sich auch fast alle Teilnehmer des 58. Faschingsumzugs in Zapfendorf - bis auf die Feuerwehr aus der Nachbargemeinde Rattelsdorf, die über Megafon skandierte: "Wir woll'n euren Bürgermeister sehn ..." Ansonsten wurde das Thema aber totgeschwiegen.

Blaue Brücken fügen sich nicht in die Landschaft ein

Für vegane Ernährung sprach sich der Tennisclub aus: "Weg mit der Todesstrafe für Schlachtvieh", war auf dem großen Wagen zu lesen, auf dem sich eine "Möhrenräucherei" und eine "Kohlschlachterei" befanden. Gleich dahinter fuhr der Pfeifenclub aus Ebing Wladimir Putin auf einer Rakete spazieren. Und auch Dresden hatte es indirekt nach Zapfendorf geschafft: Die Spielvereinigung Germania Ebing machte auf BIERGIDA - "Hier demonstriert, das ist doch klar, die Abicher BIERGIDA." In Zapfendorf nicht fehlen darf natürlich das Thema ICE-Ausbau. In diesem Jahr waren dafür die "Eierbergfreunde" aus Wiesen bei Bad Staffelstein zuständig: "Brücken aus Silber und Gold hätten wir gewollt, nun stehen sie hier in Blau, dieser ICE-Verhau." Hintergrund sind die von der Bahn in blauer Farbe angestrichenen neuen Brücken vor dem Tunnel Eierberge, die deutlich aus dem Landschaftsbild herausstechen.

Tanzeinlagen, von den Zuschauern begeistert quittiert, gab es von der Mädchengarde, Bodyfit und den Aerobic-Damen des SV Zapfendorf zu sehen. Mit einem mehr oder minder gefährlichen Drachen zogen die "Zapfendorfer Feuerdrachen", der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr, durch die Straßen.

Der Müllwagen fährt erstmals mit

Neu im Jahre 2015 war der am Ende des Faschingsumzuges mitfahrende Müllwagen. OKR-Vorsitzender Kabitz erhoffte sich davon weniger Aufräumarbeit für die Anwohner entlang der Strecke. Fleißig unterwegs waren auch wieder die Plakettenverkäufer - 1,50 Euro sollte jeder Zuschauer bezahlen. Dieser kleine Obolus ist wichtig für die Gesamtorganisation sowie den Auswurf von Süßigkeiten, denn die Teilnehmer bekommen diese vom OKR gestellt.