In der Diskussion um einen neuen Standort für die Hölzernen Männer schlägt Baunachs Altbürgermeister Georg Wild den Hof des Bürgerhauses vor. Seinem Amtsnachfolger Hojer wirft er vor, die Idee bewusst totzuschweigen.
Das Wahrzeichen Baunachs zeigt zwei Hölzerne Männer, stolze Recken, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Zwei verdiente Männer sind es auch, die sich nun um die Zukunft dieses hölzernen Tores streiten: Altbürgermeister Georg Wild (CSU) und sein Amtsnachfolger Ekkehard Hojer (CBB). Eine ungewöhnliche Auseinandersetzung.
Der amtierende Bürgermeister favorisiert eine Unterbringung des fragilen Wahrzeichens in der Zehntscheune. "Weil damit die Hölzernen Männer geschützt werden und auch die Zentscheune aufgewertet wird und gleichzeitig zwei Denkmäler bespielt werden", wie er argumentiert.
Altbürgermeister Wild sieht darin eine Geldverschwendung Die hohen Kosten, die in Schätzungen mittlerweile die Grenze der halben Million Euro überschreiten, und damit der Eigenanteil der Stadt Baunach, der selbst bei hoher Förderung deutlich über 100 000 Euro liegen dürfte: "Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Sanierung der Hölzernen Männer nur einen geringen Anteil dieses Betrages erfordert, erscheint der Aufwand für die Freilegung der Zehntscheune von dem im Rahmen der Städtebauförderung in den Jahren 2000/2001 nach den Vorgaben des Denkmalschutzes eingebauten Gebälk unverantwortlich, nur um einen Raum für die Aufstellung dieses unbestritten wichtigen Baunacher Denkmals zu schaffen", kritisiert Wild. Andererseits führe dies zum Verlust wichtiger Flächen bei der Nutzung des Außenbereichs am Jugendheim anlässlich von Vereinsfesten und sonstigen öffentlichen Veranstaltungen.
Er habe mit sich selbst gehadert, ob er sich als Altbürgermeister in dieses Thema reinknien wolle, doch es lasse ihm keine Ruhe: "Mir liegt nur die Erhaltung des Denkmals bei bestmöglicher Präsentation am Herzen, und die uneingeschränkte Erhaltung der Zehntscheune für die Aktivitäten der Baunacher Vereine." Wild bringt auch selbst einen Vorschlag ins Spiel, der nach seiner Ansicht weitaus billiger und öffentlichkeitswirksamer wäre: den Hof des Bürgerhauses.
Mehrfach habe er diese Idee den Stadträten und auch dem Bürgermeister mitgeteilt. "Die Reaktion auf meinen Vorschlag: keine. Das ist das, was ich nicht begreife", ärgert sich der verdiente Baunacher.
Der amtierende Bürgermeister Hojer kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Er habe seinem Amtsvorgänger in der Bürgerversammlung die Gelegenheit gegeben, das Thema anzusprechen und ihm geantwortet. Im Hof des Bürgerhauses sei nicht genug Platz. Schon allein wegen den Lüftungen.
Wild widerspricht: "Das ist lächerlich, bei einer Breite der Toranlage von rund fünf Metern und der Fläche zwischen Turm und Bürgerhaus von neun Metern." Altbürgermeister versus Bürgermeister: "Hierbei handelt es sich offensichtlich um eine Schutzbehauptung für die unsinnige Absicht der Unterbringung in der Zehntscheune."
Der Baunacher Stadtrat ist sicher mündig genug auch ohne den Altbürgermeister eine Entscheidung zu treffen!
Herr Wild hätte sich seinerzeit während seiner langjährigen Amtszeit in den Bau der Umgehungsstraße knien sollen - das hätte weitaus mehr Sinn gemacht. Stattdessen fahren durchschnittlich um die 13 000 Fahrzeuge durch Baunach, Reckenneusig und Reckendorf. Aufgrund der inzwischen eingerichteten FFH-Zonen etc. ist bis 2030 keine Lösung in Sicht. Auch ich bin der Natur verbunden, aber auch das Wohlergehen und die Gesundheit der Bürger sollte hier berücksichtigt werden