Bis Jahresende werden im Bamberger Hafen fast 900 Hotelschiffe vor Anker gegangen sein. Angesichts des Booms stellt sich auch die Frage, wie sie es mit den Abwässern halten - wenn schon die Entsorgung der Bamberger Ausflugsschiffe nicht so einfach ist.
Will man es überhaupt so genau wissen - wo die Abwässer der vielen Flusskreuzfahrtschiffe landen, die nach Bamberg kommen? Keine Sorge: Die Antwort ist nicht so unappetitlich, wie manche Leser befürchten mögen.
Schon über 800 Schiffe gezählt
Die Frage nach der Entsorgung stellt sich aktuell aus zwei Gründen. Erstens hat sich herausgestellt, dass selbst die viel kleineren Ausflugsschiffe der Bamberger Personenschifffahrt künftig strengere Auflagen bei der Abwasser-Entsorgung erfüllen müssen. Die Betreiber behelfen sich deshalb seit einigen Wochen bekanntermaßen mit Dixie-Klos an Bord. Zweitens erreicht die Zahl der Kabinenschiffe in Bamberg heuer wieder einen neuen Rekord: Es sind bis jetzt schon gut 800 und damit mehr als im ganzen Jahr 2014. Und die Saison ist noch nicht zu Ende.
Einleitung seit 2005 verboten
Zurück zu den Kreuzfahrtschiffen, auf denen hauptsächlich US-Bürger und Australier unterwegs sind, in wachsender Zahl aber auch Gäste aus Europa und Asien. Schwimmende Hotels mit mehr als 50 Schlafplätzen dürften schon seit 2005 keine Fäkalien mehr in die Bundeswasserstraße entsorgen. Das sagt Verena Riehl von der Pressestelle der Bayernhafen Gruppe, zu der auch der Bamberger Hafen gehört. Ihren Angaben zufolge unterliegen sämtliche Kabinenschiffe, die Bamberg auf ihrem Weg vom Rhein zur Donau und retour ansteuern, dieser Vorschrift: "Alle haben mehr als 100 Betten."
Flusskreuzfahrtschiffe dieser Größenordnung müssten über voll-biologische Bordkläranlagen verfügen. Damit bereiten sie ihre Abwässer selbst auf. Nur das geklärte Wasser darf ausgeleitet werden. Nach Auskunft des Bamberger Hafenmeisters, Anton Holzschuh, geschieht das normalerweise unterwegs.
Die Reststoffe der Bordkläranlagen werden laut Riehl durch Spezialfirmen nach Bedarf abgepumpt und entsorgt. Das soll nur wenige Male im Jahr nötig sein und meistens im Ausland erfolgen. Laut Holzschuh ist es dort preiswerter.
Tankstelle für Frischwasser
Im Bamberger Hafen jedenfalls hat man mit diesem etwas anrüchigen Thema gar nichts zu tun. Überhaupt: Weil die Schiffe relativ autark sind - den Strom etwa erzeugen sie selbst über Generatoren - ist die Infrastruktur an der Anlegestelle eher spärlich.
Sie besteht im Grunde nur aus einer EDV-gesteuerten Betankungsanlage für Frischwasser. Bargeldlos und rund um die Uhr kann diese mit Hilfe von Scheckkarten bedient werden, die auf die einzelnen Reedereien ausgestellt sind. Bis zu 40 Kubikmeter Wasser in der Stunde gibt jeder der beiden Anschlüsse her.
Saison dauert bis Silvester
Bevor es diese "Tankstelle" gab, hätten die Besatzungen ihre Frischwassertanks mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg und eines Standrohrs befüllt, berichtet Holzschuh.
Nicht nur die Zahl der Kabinenschiffe in Bamberg nimmt seit Jahren kontinuierlich zu - 2014 waren es nach Bayernhafen-Angaben 796 mit 129 641 Passagieren, heuer werden 880 Hotelschiffe mit entsprechend mehr Fahrgästen erwartet. Es hat sich auch die Saison verlängert. "Früher war im November Schluss. Jetzt geht es bis Silvester."
Der Hafenmeister weiß auch, warum: Die fränkischen Weihnachtsmärkte locken. Die Reedereien haben sie nach seinen Angaben vor zwei, drei Jahren "entdeckt" und würden sie zunehmend vermarkten.
könna ma jetzt ned mal mer aufn Christkindlsmarkt in Ruh unnern Glühwein saufn?
Obwohl
bis auf den Erlwein gibts ja eh überall bloß noch so ne Brühe aus der Flaschn. Und dann auch noch alles fürchterlich überteuert. Aber die Eventgeneration ist ja mittlerweile gut gedrillt. Dann noch die Flussgeister dazu und der Weihnachtsmarkt ist endgültig im A...
Hoffentlich bleim uns die klaana Märkt in ihrer gmütlichen Ruhe erhalten. vielleicht friert ja vorher der Kanal mal wieder zu. Schö wärs. Ned bloß wega mei Schlittschuhläufer.
genutzten Häfen sind Landstromversorgungen durchaus üblich, damit die Generatoren der Schiffe nicht laufen müssen. Moderne Schiffe sind selbstverständlich dafür eingerichtet und haben auch die passenden Kabel an Bord. Das wäre durchaus mal auch für die Stadtwerke Bamberg eine Überlegung wert. Daß das, wie vielerorts behauptet, eine reine Entlastung der Umwelt ist, ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. Der nicht an Bord erzeugte Strom muß ja auch irgendwo herkommen, wenn er aus Braunkohlekraftwerken stammt, ist umwelt - technisch überhaupt nix gespart.
Im Nürnberger Hafen z.B. ist bei dichter Belegung das Geräusch der Schiffsgeneratoren durchaus in der Umgebung zu hören, bei Windstille kann man die Abgasglocke auch riechen, manchmal sogar sehen.