Auf dem Wohnungsmarkt Bambergs scheint Ende 2018 eine Art Goldgräberstimmung ausgebrochen zu sein.
Bezahlbare Wohnungen: Das Thema scheint angekommen in der Politik. So gut wie jede Partei hat die Schaffung bezahlbaren Wohnraums zum Kernpunkt erhoben. Doch was ist bezahlbarer Wohnraum überhaupt? Und wo ist er in Bamberg zu finden? Norbert Tscherner, Vorsitzender des Bamberger Bürger-Blocks, taxiert auf Anfrage "bezahlbaren Wohnraum" auf eine Spanne von 300 000 bis 400 000 Euro. Ursula Sowa von der GAL würde für eine Familie mit zwei Kindern bei einer gebrauchten Wohnung eine Schallgrenze bei 240 000 Euro ziehen. Die Miete dürfe 800 Euro nicht übersteigen.
Versuchen wir es einmal mit einer einfachen Rechnung: Angenommen, eine junge Familie kann über den Schnitt eines 30-jährigen Erwerbslebens 1000 Euro im Monat für die selbst bewohnte Immobilie zurücklegen. Dann wäre sie in der Lage, in 30 Jahren 360 000 Euro abzubezahlen; dazu käme noch der Aufwand für den Darlehenszins und den Bauunterhalt.
Doch wie immer man es rechnet, es drängt sich eine wenig erfreuliche Erkenntnis auf: In Bamberg wird unsere Modellfamilie kaum noch fündig werden. Die letzten "bezahlbaren Objekte" wechselten in größerer Zahl 2013 den Besitzer. Die Reihen- und Doppelhäuser der so genannten Natosiedlung wurden für 240 000 bis 350 000 Euro verkauft.
Fünf Jahre danach hat sich Lage auf dem Wohnungsmarkt in Bamberg allen politischen Schwüren zum Trotz dramatisch zugespitzt. Wer im September 2018 auf den einschlägigen Seiten nach seinem Traumhaus fahndet, sollte schon schwindelfrei sein. In Bamberg und im näheren Umland scheint in der Betonbranche eine Art Goldrausch ausgebrochen zu sein.
Hier nur ein paar Beispiele aus den letzten Tagen: Eine Gründerzeitetage im 60er-Jahre-Zustand wird im Hain für schlappe 650 000 Euro angeboten. Ein neu gebautes Haus in Bischberg soll 890 000 Euro kosten. Etwas bescheidener, aber auch nicht gerade billig ist das Angebot einer 72-Quadratmeter-Wohnung, die für 331 000 Euro am Troppauplatz zu haben ist. 4600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche - ist das der neue Maßstab?
Innenstädte nur für Reiche?
Schon seit Jahren warnen Experten vor Kaufpreisen, die jenseits des 25-fachen einer Jahresmiete liegen. In Bamberg ist der Markt dem längst davon geeilt. Hier muss man häufig das 35-Fache der Jahresmiete berappen. Wird diese Preisblase irgendwann platzen? Thomas Winkler, der den Markt seit 30 Jahren für die Sparkasse Bamberg beobachtet, mag diesem Pessimismus nicht teilen. Immobilien in guten Lagen der Stadt und ebenso im Stadtbusbereich würden auch in Zukunft ihr Preisniveau halten oder gar von Wertsteigerungen profitieren. Dennoch sieht auch er eine Überhitzung und warnt davor, unseriösen Anbietern auf den Leim zu gehen. "Es werden viele Schrott-Immobilien angeboten, die ihren Preis nicht wert sind."
Doch was sind die sozialen Folgen der beispiellosen Teuerungswelle, die Bamberg erlebt? Markus Schäfer, Stadtplaner und Mitinitiator eines gemeinschaftlichen Wohnbauprojekts in der Innenstadt, fürchtet, dass die Stadtgesellschaft immer mehr auseinanderfällt, ein Trend, der in vielen Großstädten zu beobachten sei: "Bamberg entwickelt sich in Richtung von München. Die Citys können sich nur noch Reiche leisten." Trotz dieser pessimistischen Prognose sieht auch Schäfer keine Blase in Bamberg, allenfalls "ein paar Bläschen". Ein Absturz der Preise sei nicht zu erwarten, weil es nicht am Geld fehle. "Viele stecken ihr Vermögen aus Anlagegründen in Immobilien. Andere erben oder erhalten finanzielle Unterstützung von Angehörigen."
Phantasieloser Stadtrat, gepaart mit inkompetenten (oder nicht mehr vorhandenen??) Stadtplanern, führt dazu, dass nur noch marginale Bauvorhaben zum Zuge kommen. Was hätte der Abzug der Amerikaner in 2014 an bestehendem Wohnraum und durch Verdichtung neuem Wohnraum schaffen können?? Aber statt auf den Zeitpunkt sich planerisch vorzubereiten, hat man sich dem Gejammer von div. CSU-Größen hingegeben und die Amerikaner immer wieder beschworen, doch zu bleiben, damit man sich mit der Planung keine Arbeit machen muss. Und dann oh Schreck, die Amerikaner machen ernst und sind weg. Die Stadt stand mit leeren Händen und ohne Planung da. Kein Wunder, dass dann (überholt vom Zeitgeschehen) die BIMA, als verantwortlicher Eigentümer, kurzen Prozess gemacht hat, weil sonst keiner einen Plan hatte. Das einzige was die Stadtverwaltung hatte, waren ein paar teure und unbrauchbare "Studien" für teures Geld.
man könnte auch sagen, den verantwortlichen fliegt ihr MUNDO ARABICO an welchen sie sich doch so sehr begeistert haben, inzwischen ordentlich um die ohren
Dank starke und seinen Genossen