Wo steigt künftig das Sandkerwa-Feuerwerk?

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Ist das Feuerwerk am Michaelsberg Geschichte? Nach derzeitigen Stand wird es voraussichtlich wieder vom Wasser aus gezündet. Foto: RiegerPress
Ist das Feuerwerk am Michaelsberg Geschichte? Nach derzeitigen Stand wird es voraussichtlich wieder vom Wasser aus gezündet. Foto: RiegerPress

Ende August findet auch heuer wieder Bamberg größtes Volksfest, die Sandkerwa statt. Allerdings müssen sich die Besucher auf Neuerungen einstellen.

Mitte März kam die Entwarnung aus dem Stadtrat: Die Sandkerwa wird es auch heuer in ihrer 66. Auflage wieder geben. Allerdings müssen Standbetreiber und Besucher mit einigen Änderungen und Neuerungen rechnen. Die meisten von denen sind dem neuen Sicherheitskonzept geschuldet.
Beginnen wollen wir unseren imaginären Rundgang durch das Festgebiet am Markusplatz. Hier gibt es nach Auskunft von Ulrike Heucken, Geschäftsführerin der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH, zu den Vorjahren keine Erneuerungen. Nach wie vor befinden sich dort die Autoscooter, ein Karussell sowie eine Losbude und diverse Essen- und Eisstände. Im Prinzip eben all das, was früher im Schulhof der Martinsschule beheimatet war und nach dem Schulumbau ausgelagert werden musste.


Netze an der Markusbrücke

Erste Veränderungen werden Sandkerwa-Besucher aber auf der Markusbrücke finden. Und zwar am Brückengeländer. Hier werden erstmalig auf einer Höhe von 1,60 Meter Netze beidseitig zwischen den Laternenpfählen gespannt werden. Diese sollen verhindern, dass Gegenstände auf die Besucher geworfen werden bzw. durch das Geländer hindurchfallen könnten. "Zeitweise waren hier Bauzäune im Gespräch. Das wollten wir jedoch nicht und so haben wir uns auf den Kompromiss mit den Netzen geeignet, durch die man nach wie vor den Blick auf Klein-Venedig genießen kann", berichtet Heucken.


Kein Billigbier

Erfreulich die Nachricht, dass die Hausbesitzer in Richtung Stadtarchiv nach einem Jahr "Zwangspause" wieder ihre Türen für die Kerwa öffnen dürfen. Allerdings wird es wohl kein Billigbier (die Maß kostete vor zwei Jahren hier 3,80 Euro) mehr geben. Auch hier dürften sich die Preise einpendeln wie im restlichen Festgebiet, also das Seidla zwischen 3,30 und 3,80 Euro.
Etwas zur Seite rücken wird das Karussell am Leinritt vor der JVA. "Wir haben es mehr in Richtung der dortigen Garagen versetzt. Damit ist der Fluchtweg gegeben. Zudem kommen Familien mit Kinderwägen damit leichter an der bisherigen Engstelle vorbei", erläutert die Geschäftsführerin.
Die nächste Veränderung ist an der Brudermühle eingeplant. Zum einen werden die Bands wieder direkt vor dem Hotel spielen und nicht mehr wie bisher vor der Polizei. Gleichzeitig soll dort die Kurve in Richtung Schranne "entschärft" und in dieser keine Bänke und Tische mehr aufgestellt werden. Als Ausgleich für den Wegfall wird es dafür eine Bank- und Tischreihe mehr vor der Polizeistation geben.
"Opfer seines Erfolges ist der Maßkrugschiebe-Stand auf der Unteren Brücke geworden. Hier bildete sich regelmäßig eine Menschentraube, die ein Durchkommen sehr schwer machte. Daher müssen wir den Stand von der Unteren Brücke nehmen", berichtet Ulrike Heucken. Ein Ausweichort ist bisher keiner gefunden worden. Ferner werden die Stände auf der Brücke etwas umgestellt und ein neuer Stand wird den Weggefallenen ersetzen. Wer das sein wird und was er anbieten wird, klärt sich im Laufe der nächste Woche.
Ein besonderes Augenmerk werden die Security-Leute zudem auf die auf dem Brückengeländer sitzenden Besucher haben. "Diese haben die Anweisung, verstärkt darauf zu achten, dass auf dem Geländer nicht herumgeturnt wird und wir ständig Angst haben müssen, dass jemand ins Wasser fällt", so Heucken.


Italienische Nacht am Sonntag

Aber auch beim Programm-Ablauf wird es dieses Jahr einige Änderungen geben. So wird beispielsweise die "italienische Nacht" oder besser gesagt die Auffahrt der geschmückten Boote nicht mehr am Samstag, sondern am Sonntag stattfinden. Und nachdem der Kerwasbaum letztes Jahr aus Sicherheitsgründen drastisch gekürzt worden war, wird er heuer bereits noch vor Beginn der Sandkerwa in seiner vollen Länge aufgestellt. "Am Freitagnachmittag wird es dennoch noch einen Festzug geben in dessen Rahmen der Baum noch geschmückt wird", schildert Heucken.
Bleibt zum Schluss nur noch die Frage, wo das Feuerwerk stattfinden wird. Nach derzeitigem Stand wird es wohl vorausnicht mehr auf dem Michaelsberg gezündet werden, sondern wie früher wieder vom Wasser aus. "Insgesamt haben wir versucht, das Gleichgewicht zwischen der Sicherheit der Besucher und dem Charakter der Sandkerwa zu halten", unterstreicht Ulrike Heucken. Ihrer Ansicht nach sei dies durchaus gelungen, so dass der Feierlaune auch dieses Jahr nichts im Wege stehen dürfte.