Der Erba-Park strotzt am Sonntagmorgen erneut vor Abfall. Florian Schlund will die Stadt in die Pflicht nehmen. Kommen bald Kümmerer?
Es wird kaum besser: Vom Einweggrill über volle Windeln bis übrig gebliebene rohe Bratwürste sammelten Florian Schlund und die Mitstreiter seiner Initiative "Bamberg, wir tun was!" wieder jede Menge Unrat am Sonntagvormittag aus dem Erba-Park. Zu viert machten sie sieben Säcke voll, die Schlund am Nachmittag auf dem Maxplatz dem Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) bei "Bamberg on Tour" präsentierte. Der Aktivist beklagt: "Die Mülleimer sind an den neuralgischen Punkten voll, an diesen Hot-Spots sollten übers Wochenende größere stehen."
Es muss sich was tun, so kann es nicht weitergehen - das finden auch die Verantwortlichen bei der Stadt Bamberg. Das könne jedoch nicht nur bedeuten, immer größere Müllbehältnisse immer häufiger zu leeren, betont Ulrike Siebenhaar, Sprecherin der Stadt. Sie lobt die Anregungen aus der Bürgerschaft als "sehr gut", mahnt aber auch zur Geduld: "Ob und wie sie realisiert werden können, muss noch erörtert werden."
Zeichen der Selbstkontrolle
Grundsätzlich sei die Stadt Bamberg begeistert von dem großen Engagement so vieler Bürger und Institutionen. "Es wurden Tonnen von Müll gesammelt, und mittlerweile höre ich auch, dass sich die jungen Menschen gegenseitig ansprechen, doch den eigenen Müll wieder mitzunehmen", sagt Siebenhaar.
Nicht nur über das Thema Müll im Erba-Park, sondern auch über unerlaubtes Grillen im Hain oder Schäden an Pflanzen und Bäumen hat sich die GAL-Stadtratsfraktion Gedanken gemacht. Ihr Lösungsvorschlag, formuliert in einem Antrag an die Stadt: ein Parkkümmerdienst. Gertrud Leumer und Petra Friedrich stellen sich darunter "eine Art Parkwächter" vor, die darauf achten, dass die Bamberger Parks durch ihre Gäste keinen Schaden nehmen.
Das richtige Verhalten
"Wir wollen keine Freizeit-Feldwebel oder Blockwarte, sondern ähnlich der Sicherheitswacht ehrenamtlich arbeitende Kümmerer, die sich freundlich einmischen, wenn sich jemand schädigend verhält, und erläutern, warum etwas nicht erwünscht ist und wie man sich richtig verhalten kann", erklären die beiden. Oft, so meinen die Grünen, ist gar nicht böser Wille die Ursache von Verstößen, sondern einfach Unkenntnis. Im Sinne eines guten und respektvollen Miteinanders wünscht sich die GAL ausgewiesene Stellen, an denen Grillen und Slacklining erlaubt ist.
Florian Schlund hat in seinem Gespräch mit der Verwaltung in eine ähnliche Richtung gedacht und nennt diese Kümmerer "Park-Engel". Ob sie kommen werden, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Für ihn steht jedenfalls fest, dass seine Initiative nicht dauerhaft in die Bresche springen wird: "Wir sind nicht die Ersatz-Müllabfuhr!"
Viel Lärm um nix, das Foto ist gestellt...
Wächter, wie sich das anhört. In anderen Städten ist es meist Usus, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes in den öffentlichen Parks ein bisschen aufpassen oder besser gesagt "für Ordnung sorgen". Ich sehe da nix Verwerfliches, vor allem nicht in Richtung Vergangenheit.
Alleine schon wenn es die "Dreckspatzen" nur wissen, dass da ne Aufsicht existiert und auch vor Ort ist, wird das sehr hilfreich sein. Nicht bei allen aber ich denke bei den Allermeisten.
Geldstrafen bei Unbekehrbaren sollten nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.
ich fände es schade wenn wir die hier geäußerten Vorschläge zu "Wächtereinsatz" oder "Arbeitsdiensten" umsetzten müssten...
... das kommt doch aus einer anderen Zeit in die wir nicht zurückverfallen sollten
In welche Zeit fällt man denn zurück?
Ich verstehe nicht was an einem „Wächterdienst“, wenn also zum Beispiel das Ordnungsamt dort auftaucht, so schlimm wäre? Genauso wenig sollte doch einem freiwilligen Aufräumeinsatz nichts im Wege stehen? Gezwungen sollte natürlich niemand werden.
Sollte es mit Ihren Vorschlag von größeren Abfallbehältern besser werden, ist das doch in Ordnung.
„Unkenntnis“ könnte bei diesem Thema schon fast zum „Unwort der Diskussion“ werden.
Für mich sieht das einfach nach purer Faulheit und Intoleranz aus.
Wenn man hier nicht eine strikte und vor allem härtere Gangart fährt, wird sich da künftig sicherlich auch nicht viel ändern.
Dass die Initiative das auf Dauer nicht mitmacht ist verständlich. Vielleicht gäbe es ja noch eine andere Idee den Müll einzusammeln. In unserer Gemeinde wurden einige Neubürger mit Müllsäcken, Müllzwicker und Warnwesten ausgestattet um das Ortszentrum sauber zu halten. Das kam ziemlich gut bei der Bevölkerung an.