"Mit Sternla wären es zwölf", sagt Georg Wörner, Chef der größten Bamberger Brauerei, Kaiserdom, und Vorsitzender des Verbunds der örtlichen Brauer. Denn er zählt auch noch "Kronprinz" seines Sohnes Felix dazu. "Entscheidend ist ein eigenes Sudhaus." Und die Gaustadter Gasthausbrauerei bietet ein einsehbares Sudhaus. Die Macher lassen Biere in Whisky- oder auch Wein-Fässern reifen.
Auf fast 15 kommt dagegen Gerhard Schoolmann. Der 66-Jährige hat als Macher im Café Abseits eine Art analytische Annäherung an die Frage aus dem Bereich der Stammtisch-Philosophie geliefert. Die ist so detailliert, dass sogar die Pressestelle des Bamberger Rathauses auf seinen Blogbeitrag verweist.
Die Definition von Brauerei
"Es kommt ganz darauf an, wie man das Wort Brauerei definiert", meint Schoolmann. Technisch gesehen verfüge die Mälzerei Weyermann nämlich noch über eine zweite Brauereianlage, in der aber nur Röstmalzbier hergestellt werde - ein Extrakt, das zum Färben von Lebensmitteln verwendet wird.
"Noch kleiner ist Robesbierre, eine Hausbrauerei. Das heißt: Sie darf kein Bier vertreiben, sondern braut nur für den Eigenverbrauch", schreibt Schoolmann. Inhaber und Braumeister Robert Pawelczyk sei aber Profi, unterrichte Brauer und sei Prüfer bei der Gesellenprüfung der Handwerkskammer. "Eine weitere Hausbrauerei in Bamberg wurde 2014 gestartet: Hausbrauerei Gleisdreieck", erklärt Schoolmann.
Und dann wäre da auch noch der Hopfengarten der Gärtnerei Emmerling, wo nicht nur Hopfenpflanzen verkauft, sondern auch zum Brauen genutzt werden. "Die haben irgendwann angefangen, Keesmann-Biere mit Hopfen zu stopfen, später auch eigene Biere gebraut", erklärt Schoolmann.
Was eine Beantwortung der Frage weiter erschwert: Es gibt laut Schoolmann Bamberger Brauereien, die einzelne Sorten - etwa Weizen - im Lohnbrauverfahren in anderen Orten brauen lassen. Einige Bamberger Gaststätten bieten außerdem Biere unter eigenem Namen an, brauen aber nicht selbst.
Nachwuchsbrauer legen los
Wer meinte, eine einfache Antwort auf die Frage zu finden, wird weiter verwirrt: Denn es gibt laut Schoolmann noch einige Nachwuchs- und Craft-Beer-Projekte wie eben die "Blech-Brut"-Dosen in Benjamin Gehrigs Regal. Ein weiteres Beispiel ist "St. Erhard" eines Bamberger Existenzgründers, dessen Biere laut dem Autor im Landkreis Forchheim gebraut werden.
Oder auch "Landwinkl Bräu", ein 2019 gestartetes Projekt von Tom Land, der laut Schoolmann in der Hausbräu Stegaurach braut. Die Biere der Braumanufaktur "Alt-Bamberg" werden laut Schoolmann "gerüchteweise" in einer großen Bamberger Brauerei gebraut. "Frankenstoff" gibt im Impressum eine Bamberger Adresse an, gebraut wird laut Internetseite "im Bamberger Umland". Der Name "St. Michaelsberg" klingt typisch bambergerisch, steht aber unter dänischer Federführung.
Die Marke "Bamberger Hofbräu" ist im Eigentum der Mälzerei Weyermann. Bis in die 1970er-Jahre war die "Bamberger Hofbräu" an der Pödeldorfer Straße eine Bamberger Großbrauerei. Nachzulesen ist das im Standardwerk von Christian Fiedler. Dort steht auch, dass es noch 1818 ganze 65 Braustätten in Bamberg gab, die meisten davon in der Königstraße - ehe die Industrialisierung die Vielfalt auf weit weniger destillierte. Klein ist die Vielfalt aber auch heute nicht. Eine genaue Zahl der Brauereien? Ansichtssache.
Für alle, die beim Lesen Durst bekommen haben: Hier gibt es eine Auswahl von gemütlichen Bierkellern und Biergärten in Franken.
Ambräusianum hat seine Türen und Brauerei seit dem 04.08.2014 Geöffnet und nicht erst seit 2014! Typisch FT.
Unsere Definition einer Bamberger Brauerei ist schon lange klar:
1. Eigene Braustätte in Bamberg (auch wenn Flaschenabfüllung in anderer Braustätte),
2. dieses Bier kann man in einer Gaststätte trinken oder
3. bei der Brauerei im Fass oder
4. in Flaschen oder
5. in einer Verkaufsstätte kaufen
Nr. 2 bis 5 = Vertrieb nach außen für jedermann
Daher haben wir derzeit 12 Brauereien in BA (plus Sternla, dann 13): die 8 traditionellen, auch Klosterbräu zählt, denn es soll dort weiter gebraut werden (das ist unabhängig von den Eigentumsverhältnissen), Ambräusianum, Weyermann zählt einmal und nicht zweimal (wenn eine Millionen-hl-Brauerei 5 Brauanlagen hat, dann zählt man auch nicht 5 Braureeien), natürlich kommt der Kronprinz mit eigener aufwändiger Brauanlage und auch der Hopfengarten hinzu = das sind dann derzeit 12 Brauereien in BA. Sorry Robespierre-Bier wird nicht vertrieben (auch wenns gut schmeckt). Insoweit hat Georg Wörner recht. Andere "Bamberger" Biere, die nicht in einer eigenen Braustätte gebraut werden, können unserer Meinung nach hier auch nicht gezählt werden.
Craft bier, braucht niemand, außer die schickimiki studenten
das dieses zeug (craft bier) bier genannt werden darf ist eine schande!!!
Kronprinz, starke, kenn ich nicht