Die Graf-Stauffenberg-Schulen in Bamberg-Ost sind dringend sanierungsbedürftig. Für den Stadtrat hat das Projekt inzwischen auch hohe Priorität.
Mit dem Ergebnis der Bundestagswahl hat die Diskussion im Stadtrat über die Sanierung der Graf-Stauffenberg-Schulen im Bamberger Osten auf den ersten Blick nur wenig zu tun. Doch wird das starke Abschneiden der AfD auf die Unzufriedenheit in der Bevölkerung zurückgeführt. CSU und SPD hatten in Bamberg-Ost Verluste hinnehmen müssen. Und der Zustand der Blauen Schule könnte, so fürchten die Stadträte, zum Symbol der Unzufriedenheit werden. Das machten die Redebeiträge der Mitglieder des Finanzsenats am Dienstagabend deutlich.
Es soll sich jetzt möglichst bald was tun: "Die Blaue Schule ist ein dringendes Projekt", sagte Heinz Kuntke (SPD). Auch Helmut Müller von der CSU sprach von einer "hohen Priorität".
Die Opposition sieht sich bestätigt: "Die Grünen versuchen seit Jahren gebetsmühlenhaft, Geld im Haushalt der Stadt locker zu machen, um die Sanierung der Schule endlich richtig anzugehen" , heißt es in einer GAL-Mitteilung.
Doch, wie schnell ist ein Sanierungsbeginn möglich? Finanzreferent Bertram Felix machte deutlich, dass für die Stadt das "Jahrhundertprojekt Schulen" immer Vorrang habe vor anderen Projekten wie Konversion oder Bahnausbau. Doch hänge der Sanierungsbeginn der Blauen Schule davon ab, wie schnell die Finanzierungslücke geschlossen werden könne. Allein die Sanierung der Dreifachturnhalle könnte sich auf zehn Millionen Euro belaufen.
Was sagt die Opposition, was der Kämmerer und wann kann frühestens mit der Sanierung begonnen werden? Mehr dazu im
inFrankenPlus-Artikel.
Wie vollmundig wurde den Bewohnern des traditionell vernachlässigen Stadtteils Bamberg-Ost in aufwändigen Konversions-Arenen umfassende Mitsprache, eine lang ersehnte Blüte und gewaltige Aufwertung versprochen.
Stattdessen hat man ihnen mit einer abgeschotteten Polizeischule nebst Flüchtlingssiedlung das komplette Gegenteil beschert.
Ist es ein Wunder, dass sich diese Nachbarschaft nach Strich und Faden verhöhnt vorkommt und sich in Scharen von den Parteien der verantwortlichen Großen Koalition abwendet?
Schade, das es dieser Wahl bedurfte um CSU und SPD wach zu rütteln. Dennoch geben die Äußerungen Hoffnung, dass beide Parteien nun tatsächlich aufgewacht sind. Die überfällige Sanierung der Blauen Schule wäre ein guter Anfang. Doch wird ein einzelnes Symbol alleine sicher nicht genügen um das mit Füßen getretene Vertrauen wieder zu gewinnen. Weitere Projekte, wie eine Erschließung der Lagarde im Sinne der Bürger statt der Bauträger, die Verkleinerung der Polizeischule und möglichst baldige Schließung der ARE müssen folgen.
Vor allem: Mit bloßen Worten und bunten Plänen werden sich die Bürger von Bamberg-Ost diesmal nicht mehr abspeisen lassen ... sie wollen Taten sehen!
Die Wirtschaft brummt, die Steuergelder sprudeln. Warum davon nichts bei den Bürgern ankommt ist schon sehr rätselhaft. Überall marode Schulen, Kindergärten, Straßen und vieles mehr.
Wenn man die Einstellung der Politiker dazu im Artikel heraus liest, heißt es doch offensichtlich das so lange wie sie immer brav gewählt werden keinerlei Handlungsbedarf besteht. Also noch egoistischer geht es ja wohl kaum! Dann noch solche Feststellungen zu tätigen wie das die Bevölkerung unzufrieden ist, das ist doch nichts neues und auch nicht über Nacht passiert....
Als ich 1986(!) im damaligen Graf-Stauffenberg-Gymnasium Abitur machte, war das Dach der Sporthalle an mindestens einer Stelle bereits undicht. Jetzt hat die Sanierung Priorität.
31 -einunddreißig- Jahre später. Respekt.