Sie existieren in nahezu allen größeren Städten - Wärmestuben, in denen sich Menschen ohne festen Wohnsitz tagsüber aufhalten können
Die Klientel setzt sich sehr unterschiedlich zusammen. Laco H. zum Beispiel. Der Mann aus der Slowakei schlief nach einem Streit mit seiner Frau in Würzburg tagelang in seinem Auto. Bekam in der Bahnhofsmission oder in der Wärmestube der Christophorus-Gesellschaft Tee und etwas zu essen. In Würzburg hat man für in Not geraten EU-Bürger das sogenannte EHAP- Team ins Leben gerufen. Das Kürzel steht für "Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen".
Osteuropäer wie Laco H. erhalten keinerlei Sozialgeld, sie haben nur Anspruch auf eine Notunterkunft. Da sind Wärmestuben oft willkommene Anlaufstationen. Hierher kommen auch Rumänen und Bulgaren, die oft nur mit dem Sammeln von Pfandflaschen an ein paar Euro kommen. In den Wärmestuben treffen sich in der kalten Jahreszeit Menschen unterschiedlichster Herkunft. Obdachlose genauso wie Hartz-IV-Empfänger oder Strafentlassene. Jeder hat seine eigene Geschichte im Gepäck. Sozialarbeiter und ehrenamtliche Mitarbeiter stehen für Gespräche zur Verfügung. Die Besucher schätzen dieses Angebot.
So der 59-jährige Dieter M., der bekennt, dass er ohne die Wärmestube nicht mehr am Leben wäre. "Der Alkohol hätte mich umgebracht." Wärmestuben dienen als idealer Rückzugsraum für viele Obdachlose. Auf der Straße herrschen Unsicherheit, Angst, oft Gewalt. Selbst der Schlafplatz unter der Brücke wird denen, die auf der Straße leben müssen, oft streitig gemacht. In den Wärmestuben erwartet sie Sicherheit und Ruhe. Und bei Bedarf ein Gespräch, das vielen schlicht gut tut.