Druckartikel: Wetter in Franken: Das unternehmen Bamberg, Nürnberg und Würzburg gegen die Hitzewelle

Wetter in Franken: Das unternehmen Bamberg, Nürnberg und Würzburg gegen die Hitzewelle


Autor: Agentur dpa, Redaktion

Bamberg, Mittwoch, 23. August 2023

Brütende Hitze macht aktuell vor allem in Städten vielen Menschen das Leben schwer. Mit Trinkwasserbrunnen, Nebelduschen und zusätzlichen Bäumen wollen Kommunen Linderung schaffen. Auch Bamberg, Nürnberg und Würzburg machen sich dazu Gedanken.


Aktuell erlebt Franken wieder eine Hitzewelle mit täglich über 30 Grad. Zu Hause bringen Ventilatoren, kalte Getränke oder eine Runde Duschen Abkühlung. Aber wer tagsüber in der Stadt unterwegs ist, sucht oft vergeblich nach Schattenplätzen. Doch zahlreiche Kommunen in Bayern haben Maßnahmen gegen die Hitze ergriffen, darunter auch drei aus Franken.

In Nürnberg gibt es seit vergangenem Jahr einen Hitzeaktionsplan. Als einen ersten Schritt hat die Stadt die Menschen nach kühlen Orten im Grünen und am Wasser gefragt. Daraus ist eine Karte entstanden. Der Bedarf ist groß. Das vergangene Jahrzehnt sei bislang als das wärmste Jahrzehnt und 2018 als das heißeste Jahr in die über 80-jährige Statistik eingegangen, sagte eine Sprecherin.

Hitzepläne für Bamberg, Nürnberg und Würzburg: Wie Städte ihre Bürger schützen wollen

Für Abkühlung sollen künftig Nebelduschen in der Innenstadt sorgen. Für ein Pilotprojekt ab Sommer 2024 tausche sich die Kommune derzeit mit der Stadt Wien aus. Auch soll es mehr Trinkwasserbrunnen geben. Doch sind umfassendere Veränderungen notwendig, um dem Klimawandel und der steigenden Hitzebelastung im Sommer zu begegnen: So hat die Stadt den Angaben nach damit begonnen, Plätze zu entsiegeln und mehr Grünflächen zu schaffen.

Auf einen konkreten Plan zur Hitzevorsorge kann Bamberg noch nicht zurückgreifen. Als eine der wichtigsten Maßnahmen will die Stadt deshalb zunächst die "Hitzehotspots" identifizieren und dann gezielt herunterkühlen, wie ein Sprecher mitteilte. Dazu setzt die Stadt vor allem auf neue Bäume, die Schatten spenden sollen. Auch würden Brunnen wieder in Betrieb genommen. Um insbesondere Senioren zu schützen, erstellte die Stadt einen "Hitzeknigge" und verteilt diesen in Apotheken und im Rathaus.

Besonders von hohen Temperaturen geplagt ist Würzburg. Neben der Hitze im Sommer habe die Stadt mit dem Wärmeinseleffekt zu kämpfen, sagte eine Sprecherin. Aufgrund der geografischen Lage und der baulichen Strukturen in der Innenstadt steige die Temperatur dort besonders stark an. Mit einem Bündel an Maßnahmen will die Stadt reagieren und beschloss im Mai einen Hitzeaktionsplan.

Kurzfristig Abhilfe schaffen sollen Trinkwasserbrunnen, mehr Bäume und ein Hitzewarnsystem. Die Anzeigetafeln an den Haltestellen von Bus und Straßenbahn zeigen die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes. Zudem berät die Stadt Kitas und Pflegeeinrichtungen zur Frage, wie sie Kinder und Ältere vor Hitze schützen können. Längerfristig will Würzburg unter anderem Parkplätze entsiegeln und mehr Grünflächen schaffen.

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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unterstrich kürzlich bei einem Besuch die Bedeutung präventiver Maßnahmen: "Wir alle spüren, dass sich das Klima verändert und Hitzewellen mit Temperaturen deutlich über 30 Grad Celsius zunehmen." Damit stiegen gesundheitlichen Belastungen insbesondere für gefährdete Personengruppen an. Umso wichtiger seien Hitzeaktionspläne der Kommunen. Hierfür gibt es Hilfestellung auch vom Bayerischen Städtetag.

red/dpa

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