Die Regierung von Oberfranken nimmt Stellung zur Studie über die Situation der Kinder in der Are in Bamberg.
Werden tatsächlich Kinderrechte in der Are, der Aufnahme- und Rückführungseinrichtung für Flüchtlinge mit geringer Bleibewahrscheinlichkeit, verletzt? Derart plakativ auf den Punkt gebracht hat das eine Studie der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Sinti und Roma, die am Montag in Bamberg vorgestellt wurde. Als Grundlage dienten Interviews mit den Bewohnern, die drei Wissenschaftler im Mai und im Juni in der Are durchgeführt haben.
Regierung von Oberfranken: Verstöße nicht erkennbar
Der Vorwurf wiegt schwer: Verstöße gegen die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen will die Studie ausgemacht haben. Jana Heine von der Bamberger Hilfsorganisation "Freund statt fremd" pflichtet dieser Sichtweise bei. Die Autoren hätten unabhängig und ohne das Wissen von "Freund statt fremd" ihre Untersuchungen durchgeführt und seien am Ende in allen Punkten zu übereinstimmenden Ergebnissen gekommen. Es habe sich in der Studie bestätigt, "was wir schon vor einigen Wochen in einem Pressegespräch gesagt haben", sagt Jana Heine.
Zu den vier wesentlichen Kritikpunkten hat auf Bitten unserer Zeitung die Regierung von Oberfranken am Dienstag noch einmal Stellung genommen. Zuerst das zusammenfassende Urteil des stellvertretenden Pressesprechers Martin Steiner: Dass in der Are Kinderrechte verletzt würden "können wir nicht erkennen". Die in der Studie erhobenen Vorwürfe sehe die Regierung als "nicht schlüssig begründet" an.
Zu Punkt Eins: Es sei kein Verstoß gegen Kinderrechte, wenn Zimmer und Wohnungen nicht abschließbar seien. In einer Aufnahmeeinrichtung wie der Are sei das Abschließen aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Man dürfe und müsse davon ausgehen, dass Kinder zu jeder Zeit mit Bezugspersonen zusammenlebten und sie dadurch auch geschützt seien.
Zu Punkt Zwei: Die Verfasser der Studie erheben laut Steiner den Vorwurf, dass die Ausgabe von nur drei Mahlzeiten pro Tag ein Verstoß gegen die Kinderrechte seien. Die Begründung blieben sie aber schuldig. Steiner sagt, die UN-Carta sei in vielen Punkten sehr vage formuliert. Daher sei es schwierig, derart Konkretes wie die Anzahl von Mahlzeiten daraus abzuleiten.
Zu Punkt Drei, medizinische Versorgung: Der Vorwurf der Studie, es gäbe in der Are nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen Hilfe, lässt Steiner den Kopf schütteln: "Wie sie dazu kommen, weiß ich nicht. Haben die Bewohner ihnen das erzählt?" Und dass das Sicherheitspersonal Diagnosen stelle? "Ganz bestimmt nicht!" Allenfalls weise das Personal einen Platz im Wartezimmer an.
Grundsätzlich stünde allen Are-Bewohnern die normale ärztliche Versorgung zur Verfügung. Weil es aber nicht einfach sei, zu einem Arzt zu kommen, werde vor Ort in der Are umfangreich vorgesorgt. So gebe es an jedem Werktag eine hausärztliche Sprechstunde und an jedem Werktag-Nachmittag eine Kindersprechstunde, zu der einmal in der Woche auch ein Kinderfacharzt komme. Zusätzlich werde ein Mal in der Woche eine Sprechzeit für Schwangere angeboten. Außerhalb der Sprechstunden könne in Notfällen der ärztliche Bereitschaftsdienst in Anspruch genommen werden.
Zu Punkt Vier: Die UN-Carta schreibt laut Steiner nur sehr allgemein das Recht auf Bildung fest. Diesem Anspruch werde mit dem Unterricht in der Are Genüge getan. Eine Verbesserung sei in Sicht. Das Bayerische Kultusministerium habe bekundet, das schulische Angebot ausweiten zu wollen.
Schulbesuch erst ab drei Monaten Aufenthaltsdauer verpflichtend
Im künftigen Bayerischen Integrationsgesetz, über dessen Entwurf in Kürze abgestimmt werde, sei auch die Schulpflicht für besondere Aufnahmeeinrichtungen thematisiert. Derzeit sei der Schulbesuch erst ab drei Monaten Aufenthaltsdauer verpflichtend. Das schulische Angebot der Are sei auf die derzeit geltende Gesetzeslage abgestimmt. Auch in diesem Punkt vermisst der Regierungssprecher die schlüssige Begründung der Vorwürfe, die in der Studie erhoben werden.
In der Lehrerschaft ist man über die Behauptung, in der Are werde Kindern und Jugendlichen das Recht auf Bildung verwehrt, regelrecht empört. Der Vorwurf, es werde nur "Pseudo-Unterricht" gegeben, sei schwer auszuhalten, sagt ein Pädagoge, der seinen Namen nicht genant wissen wollte. Das schulische Angebot sei gut. Für weniger gut hält er die Tatsache, dass - mangels Schulpflicht - nur eine Minderheit der Kinder und Jugendlichen den Unterricht besucht. "Es wäre Aufgabe der Stiftung, das den Eltern einmal deutlich zu sagen, denn die haben auch eine Verantwortung für ihre Kinder!"
Über die Vorstellung der Studie im Gemeindesaal der Pfarrei St. Anna berichtete Jana Heine von "Freund statt fremd" unserer Zeitung. Vom Ablauf seien die Veranstalter überrascht gewesen: Die Mehrheit der Zuhörer seien 35 Are-Bewohner gewesen, die die Gelegenheit genutzt hätten, ihren Unmut zu äußern. Alles was gesprochen worden sei, habe man in die serbische und die albanische Sprache übersetzt.
In einem zweiten Teil der Veranstaltung sei es um die Ergebnisse der Studie gegangen und um die Frage, wie es nun weitergehe. Insbesondere habe man über eine stärkere Vernetzung nachgedacht.
Die Kommentare des Pressesprechers Martin Steiner sind wohltuend objektiv in dieser Angelegenheit. Es wundert mich, dass hier so neutral im Sinne der ARE geantwortet wird und nicht wie üblich mit einem "mea culpa". Die ARE in dieser Form stellt für keinen der Kurzzeitbewohner eine Härte dar. Es handelt sich bei der ARE um eine Rückführungseinrichtung und nicht um Ferienwohnungen oder Hotels. Im Übrigen haben viele Bamberger Bürger keine Balkons, großzügige Grünanlagen mit gut ausgestatteten Spielplätzen und Grillanlagen sowie Basketballfeldern vor ihren Wohnungen. Diese Menschen haben, zwar aus verständlichen Gründen, versucht, hier in Deutschland illegal Fuß zu fassen, und zwar mit ihren Kindern, und müssen nun die Konsequenzenihres Handelns ziehen. Auch wenn es Freund statt Fremd nicht gefällt, wir können nicht jeden aufnehmen. Wir haben genügend "Baustellen" im eigenen Land, die jetzt nicht repariert werden können, da die Gelder nun anderweitig in Milliardenhöhe verprasst werden. Über 94 Milliarden wurden bis 2020 eingeplant. Liebe Leser, damit hätte sehr viel für die eigenen Bürger erreicht werden können.
...mit Ihrem Kommentar vollkommen Recht. Aber sind Sie wirklich davon überzeugt, dass für uns Bürger innerhalb dieser Zeitspanne ebenfalls 94 Milliarden Euro "zusammengekratzt" worden wären? Da habe ich so meine Zweifel!
;-)
@Heinrich: selbstverständlich bin ich Realistin und weiss, dass 94 Milliarden niemals im Leben bis 2020 für die Belange der deutschen Bevölkerung aufgebracht worden wären, wie z.B. modernere Schulen, kleinere Klassen, mehr Lehrer und Kindergärtner (die gibt es ja jetzt nur wegen der "Flüchtlings"kinder), Programme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit (aufgrund fehlender bzw. schlechter Schulabschlüsse - aus welchem Grund auch immer), Unterstützung unserer Rentner etc.etc. Uns wurde seit einigen Jahren Sparsamkeit angeraten. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum noch immer so viele Bürger die Flüchtlingspoliltik befürworten, wenn die eigene Regierung mehr Mittel für diese als für die eigene Bevölkerung zur Verfügung stellt. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass lt. Herrn Schäube (Interview in der Welt) die Einwanderung der Muslime willkommen ist um der Degeneration in Inzucht innerhalb der EU entgegenzuwirken.
Zitat:
"Muslime in Deutschland sind eine Bereicherung"
Klare Worte von Wolfgang Schäuble: Der Finanzminister fürchtet eher die Degeneration der Deutschen durch Inzucht als eine Islamisierung. Besonders eine Gruppe von muslimischen Migranten lobt er.
Schlimme, daß für die eigene Bevölkerung das Geld nicht locker gemacht wird. Die hat alles nur zu bezahlen und auszuhalten.
Es wird noch weit mehr als 94 Milliarden kosten, aber das spielt anscheinend überhaupt keine Rolle mehr. Solange Draghi Geld drucken kann wie er will (und auch noch ohne ein Recht dazu zu haben), kann aus dem Vollen geschöpft werden. Zum Schluß zahlen wir auch noch eine Strafsteuer weil wir keinen Kredit aufgenommen haben.
Die Welt wird immer verrückter!
...mit dem Kopf schütteln. Ich erspare mir jedes weitere Wort.