Mit 54 Zugnummern zu unterschiedlichsten Themen war der Gaudiwurm in Hirschaid dieses Jahr so lang wie noch nie.
Gott sei Dank hat es am Sonntagnachmittag aus den fetten grauen Wolken über Hirschaid nur Zuckerstüggla und Konfetti geregnet. Petrus hat ein Einsehen mit den Fosernochtern und hält dicht. So brauchen die nach Tausenden zählenden Spaliersteher nur "Bienchen gib mir Honig" zu rufen und schon ist eines der vielen Summbienchen, kessen Bienchen, fleißigen Bienchen oder Sabinchen zur Stelle und spendiert eine Tüte Blumenwiesensamen, ein Stamperl Schnaps, einen Becher Bier oder gar Schampus. Dazu ein fröhliches "Häschaad Helau", harte Beats oder Schunkelmusik und es dauert nicht lange, bis die gute Laune der Foserlecken überspringt auf die aus nah und fern herbeigeeilten Zuschauer.
Und die brauchen ihr Kommen nicht zu bereuen, denn 54 Zugnummern sind für Hirschaid nicht nur ein neuer Rekord. Auch die Qualität der "Darbietungen" lässt beim Exkurs durch die kleine Welt des Regnitztals bis in den Orbit nichts zu wünschen übrig. Es dauert über zwei Stunden, bis der Zug auf den Festplatz vor der Regnitzarena einschwenkt, wo sogleich eine Riesenparty für Jung und Alt steigt.
Dem Hofmarschall an der Spitze des Faschingsumzugs folgen die Fosernochter mit dem zum "Bierkeller-Flitzer" geschrumpften Gämaaflitzer, der mangels Zuspruchzum Auslaufmodell geworden ist. Tolle Idee, die Biergärten in Ost- und Westhirschaid mobil zu vernetzen.
Bemannte Welteraumfahrt
Ein weitaus schnelleres Transportmittel ist gleich zweimal vertreten: klar, 50 Jahre nach der ersten Mondlandung. Während die Jugendfeuerwehr im Astronautenlook schon mal den Einsatz von Löschkanonen am Feuerschweif probt, will die DPSG St. Vitus mit ihrer "Hirschaid one" ein bemanntes Experimente starten: "Klaus Homann auf den Mond - Weltraumforschung, die sich lohnt!" Von wegen "planlos durch das All"!
Der Erste Bürgermeister kommt jedoch zu Fuß des Weges und verteilt allerlei Leckerli an seine Fangemeinde. Und gleich dahinter empfiehlt sich der Gemeinderat mit einem Geniestreich: "Ka Brück´n mehr - a Floß muss her". Gut, dass sich die Damen und Herren vom Gämaarod schon Gedanken machen, wie Regnitz und RMD-Kanal überwunden werden können, wenn die baufälligen Brücken in naher Zukunft zerbröseln.
Dampflok für Röbersdorf
Auch die "Queckenpelzer" von der Regnitzau mit ihrem 30 Jahre alten Männerballett greifen das Thema auf. Sie schwärmen von einer Umgehungsstraße, möchten aber - ganz die Teufelskerle - weiterhin zwischen Häschaad und Süsslfoä pendeln. Wer sich querstellt, wird dreizackig aufgespießt.
Die "Faschingsmuffel vo Glaabuffld" allerdings fürchten sich vor neuen Bedrohungen: "Mit Trump als Nachbar ist´s a Schauer, drum bau´n wir unsre eigene Mauer". Zur Abwehr wird ein Minipanzer eingesetzt und zur Verstärkung eine Kompanie Mexikaner. Da soll mal einer Kleinbuchfeld abgrenzen wollen, lieber spendieren sie Tequila am laufenden Meter von ihrer Trumpbar.